Kurz & bündig
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[+] Grandiose Fahrleistungen, sehr gute Verarbeitung, straffes und komfortables Fahrwerk, hohe Verwindungssteifigkeit, agiles Handling, ausgezeichnete Bremsen |
[-] Hoher Verbrauch, hoher Preis, Dach öffnet nur im Stand, unübersichtlich nach hinten |
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Mit einem Auto an den Küsten Floridas aufzufallen, ist kein leichtes Unterfangen. Die finanzkräftigen Bewohner im Süden des amerikanischen Sonnenstaates sind häufig nicht in Mittelklassemodellen wie Toyota Camry oder Hyundai Sonata unterwegs. So sieht man auf dem Ocean Drive Luxus-Cabriolets und Mega-SUV zuhauf. Mercedes S-Klasse, Porsche 911 oder Maserati Quattroporte werden zu Massenerscheinungen. Nicht einmal nach einem Mercedes SL 63 AMG noch jemand um.
Dabei sind die Straßen von Miami das perfekte Umfeld für den SL 63 AMG. Der warme Wind fährt durchs Haar, wenn es über den Causeway hinein nach SoBe geht. Bereits ab unteren Drehzahlbereichen hat der 6,3 Liter große Prachtkerl unter der Motorhaube die akustische Regie übernommen. Kein Turbo, kein kleiner Hubraum, Leistung im Überfluss – so lieben es die Amerikaner.
386 KW/525 PS bei 6.800 U/min und ein maximales Drehmoment von 630 Nm bei 5.200 Touren sind für den geschniegelten SL, der nun fast zehn Jahre auf dem Markt ist, imposante Werte. Ein paar Meilen in dem weißen Geschoss sind ein sicherer Nachweis dafür, dass es für den SL der Baureihe R 230 aktuell keine bessere Besetzung gibt.
Cruisen statt rasen
Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der AMG in 4,6 Sekunden – wenn das ein Cop sieht, war es das mit Führerschein, Sonne im Haar und handschuhweichen Lederstühlen. Zum weiteren Austesten der sportlichen Fähigkeiten sollte man sich lieber auf der Rennstrecke von Homestead einmieten, eine gute halbe Stunde südlich von Miami.
Unverständlich, wieso Mercedes ihn nicht offen von der Leine lässt. Eine Höchstgeschwindigkeit von abgeregelten 250 km/h passt so wenig zu 525-Power-PS wie die bissige Sportautomatik mit sieben Gängen in einen Messerschmitt Kabinenroller.
Trotz allen sportlichen Engagements bleibt der 4,61 Meter lange Mercedes SL 63 AMG ein Cruiser. Wer sportlich unterwegs sein will, der wird sich an den spürbaren Wankbewegungen im Grenzbereich und dem Leergewicht von satten zwei Tonnen stoßen. Daran ändert auch der hungrige Achtzylinder nichts. Der genehmigt sich ganz nebenbei gut und gerne 16 bis 17 Liter Super auf 100 Kilometer.
Im noblen Boca Raton stört das angesichts der US-Benzinpreise niemanden. Mit Wohlwollen wird allerdings zur Kenntnis genommen, dass der Mercedes SL 63 AMG hier ein paar Zehntausender günstiger ist als in Deutschlang, wo er mindestens 149.047 Euro kostet. In den USA liegt er gerade mal bei 139.050 Dollar – kaum mehr als 103.000 Euro.
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