Peugeot und Citroen brachten die Symbiose aus sparsamem Dieselmotor und citytauglichem Elektromodul als erste in die Serie. Doch Daimler ist mit dem Mercedes-Benz E 300 Bluetec Hybrid dicht hintendran. Dabei ist die Oberklasselimousine eine Mogelpackung: Denn sie wird von dem bekannten Commonrail-Diesel des OM 651 angetrieben - keine drei, sondern nur 2,2 Liter Hubraum, kein Vier- sondern ein Sechszylinder arbeitet hinter dem Kühlergrill mit dem Stern. So darf man keine Laufruhe wie von einem Sechszylinder erwarten.
Doch der E 300 Bluetec Hybrid erwacht nach dem Dreh am Zündschlüssel zunächst lautlos zum Leben. Denn die ersten Meter legt der 1,8 Tonnen schwere Spar-Daimler allein mit seinem 20 Kilowatt starken Elektromotor zurück, der unsichtbar zwischen Verbrennungsmotor und Siebenstufenautomatik verbaut ist. "Die modulare Hybridtechnik öffnet uns den Weg, zügig weitere Baureihen um Hybridmodelle zu ergänzen", sagt Thomas Weber, Entwicklungsvorstand bei Daimler.
Der Mercedes E 300 Bluetec Hybrid präsentiert sich als besonders sparsam. Der Normverbrauch des E 250 CDI reduziert sich durch den kleinen Elektromotor von rund fünf Liter Diesel je 100 Kilometern auf 4,2 Liter. Bei den Fahrleistungen ist ein Unterschied zum Standarddiesel kaum spürbar. Allein die Getriebeautomatik hat nach Elektrofahrt und Segelmodus (bis 160 km/h) bisweilen Probleme, sich wieder im Hintergrund zu sortieren.
Die 150 kW/204 PS und 500 Nm maximales Drehmoment bekommen durch die elektrische Leistungsspritze von 20 kW und 250 Nm regelrecht Flügel. Heißt unter dem Strich: von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h. Nicht schlecht für einen Vierzylinderdiesel, dessen Laufruhe und Geräuschkulisse allerdings noch Potenzial nach oben hat. Für viele Kunden dürfte die Kombiversion des E 300 Bluetec Hybrid noch interessanter sein. Auch der schafft 232 km/h Spitze und soll sich mit 4,5 Litern zufrieden geben.
Während andere Hybridmodelle mit zerklüfteten Laderäumen nerven, gibt es beim Daimler-Hybrid keinerlei Beeinträchtigung. Abgesehen von den Hybridschriftzügen, der bis zu einem Kilometer langen Schleichfahrt im Elektromodus und der kleinen Ladeanzeige im Cockpit unterscheidet sich der Spar-Daimler nicht von seinen Diesel-Brüdern.
Der Durchbruch dürfte ihm trotzdem verwehrt bleiben. Denn der Hybridantrieb hat einen stattlichen Preis. Der Mehrpreis von exakt 3.570 Euro lässt sich durch die Kraftstoffersparnis selbst kaum herausfahren - insbesondere nicht im Langstreckenbetrieb. So dürfte sich am ehesten Taxifahrer für den mindestens 51.794 Euro teuren E 300 Bluetec Hybrid erwärmen können.
Technische Daten | ||
Mercedes-Benz E 300 BlueTEC Hybrid | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 2143 | |
Leistung (kW/PS) | 150/204 | |
Zuladung(kg) | keine Angabe | |
Gesamtgewicht (kg) | keine Angabe | |
0-100 km/h (s) | 7,5 | |
Vmax (km/h) | 242 | |
Verbrauch (L/100 km) | 4,2 | |
Kraftstoff | Hybrid | |
Grundpreis (€) | 51.795 | |
Mehr Mercedes-Benz-Daten im Katalog | ||