Kurz & bündig
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[+] Geringes Geräuschniveau im Innenraum, hochwertige Verarbeitung, variables Fahrwerk, geringer Verbrauch |
[-] Schwache Serienausstattung, mäßige Getriebeautomatik, hohes Aufpreisniveau |
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Harte Zeiten für BMW und Audi: Auch die neue Mercedes-Benz C-Klasse geht nach den Vorgaben der edlen S-Klasse jetzt in die Vollen. Luftfederung, LED-Scheinwerfer, klimatisierte Sitze, Innenraumbeduftung oder Internetzugang - alles ist zu haben. Ein Blick in die schier endlose Aufpreisliste gaukelt vor, mindestens eine Klasse höher unterwegs zu sein.
Der Eindruck, den das picke-packe-volle Ausstattungs-Konglomerat hinterläßt, wird vom subjektiven Eindruck im Innenraum gestützt: Gut ablesbare Instrumente, sportlich-edle Lüftungsdüsen und einen überschaubare Anzahl von Schaltern sorgen für einen ebenso aufgeräumten wie schicken Eindruck. Die baulich immerhin interessante Kombination aus Dreh-Drück-Steller und Mini-Touch-Pad auf dem Mitteltunnel kann zwar nicht so recht überzeugen - aber in Sachen Wertigkeit ist die C-Klasse eindeutig die Nummer eins und setzt neue Maßstäbe.
Das kann man vom Platzangebot leider kaum sagen. Gut: Vorne sitzt es sich bequem. Und die Verstellmöglichkeiten der sehr bequemen Sitze lassen ein Gefühl von Oberklasse ebenso schnell aufkommen wie das beeindruckend niedrige Geräuschniveau. Zu eng geht es jedoch im Fond zu. Der aerodynamisch geschickte Einzug von C-Säule und Dach sorgt zwar für einen cW-Wert von 0,24, schränkt Fuß- und Schulterfreiheit jedoch ziemlich ein. Zudem sind die hinteren Kopfstützen eher winzig als wirklich komfortabel. Gut, dass der Laderaum einiges ausgleichen kann. Die Heckklappe lässt sich optional elektrisch öffnen und schließen. Und ist die Luke geöffnet, passen hier 480 Liter herein. Wer die Rückbank umklappt, der kann eine ebene Ladefläche nutzen.
Bei der Abmagerungskurs bedienten sich die Daimler-Ingenieure jedes noch so kleinen Tricks
"Wir haben rund 80 Kilogramm an zusätzlichen Ausstattungen in die neue C-Klasse hereingepackt", erläutert Michael Kremer, verantwortlich für die Entwicklung: "Und gleichzeitig haben wir 180 Kilogramm herausgeholt. So hat die C-Klasse um 100 Kilogramm abgespeckt." Bei der Abmagerungskur bedienten sich die Daimler-Ingenieure jedes noch so kleinen Tricks. Die Varianten bis zu den 250er-Modellen etwa bekommen ab Werk einen winzigen 41-Liter-Tank. "Das spart 18 Kilogramm Gewicht", sagt Kremer: "Wer will, bekommt für 60 Euro Aufpreis allerdings auch den 66-Liter-Tank." Selbst den AdBlue-Zusatztank gibt es in zwei Größen.
Das Motorenangebot wird nach dem Marktstart im März 2014 sukzessive ausgebaut. Die Benzinerkombination von 211 PS starkem Mercedes C 250 und Siebengang-Automatik überzeugt schon wegen des blassen Klangs und einem mäßigen Antritt nicht. Besser schlägt sich der 150 kW/204 PS starke Diesel Mercedes-Benz C 250 Bluetec, der zwar alles andere als ein Leisetreter ist, aber von seinem kraftvollen Drehmoment profitiert.
Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel passt gut in den Hecktriebler, der parallel in Bremen, Tuscaloosa/USA, Peking/China und East London/Südafrika vom Band läuft. Zwischen 1.600 und 1.800 U/min hat der 204 PS starke Diesel sein maximales Drehmoment von 500 Nm und legt nach einem kleinen Turboloch los wie ein Großer. Den Spurt von 0 auf Tempo 100 schafft er in beachtlichen 6,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 247 km/h. Der Normverbrauch ist angesichts dieser Fahrleistungen mit 4,3 Litern Diesel oder 109 Gramm CO2 beeindruckend gering. Im Eco- oder Comfortmodus dieselt der Mercedes C 250 Bluetec jedoch zögerlich und unwirsch vor sich hin. Die lange Gangübersetzung tut ihr übriges, so dass man vom Tatendrang des Vierzylinders erst in den Fahrmodi Sport oder Sport+ und mit flottem Gasfuß etwas merkt.
Ein umfangreicches Angebot an Extras macht den neuen Star der Mittelklasse teurer denn je
Wer sich für die Siebengang-Automatik entscheidet, der bekommt im Paket gleich den Fahrprogrammschalter auf der Mittelkonsole dazu. Damit lässt es sich ähnlich wie bei BMW zwischen den Fahrmodi Eco, Comfort, Sport, Sport+ und Individual wählen. Optional gibt es die variable Luftfederung für beide Achsen dazu, die ein besonders breites Fahrspektrum für den Alltagsgebrauch aufspannt.
Vorne arbeitet eine neue Vierlenker- und hinten eine Raumlenkerachse. Der üppige Aufpreis von rund 1.500 Euro für die Airmatic dürfte die Nachfrage in dieser Klasse jedoch in einem überschaubaren Rahmen halten. Das ändert nichts daran, dass das variabel einstellbare Gesamtpaket je nach Gangart prächtig funktioniert - vorausgesetzt, man lässt die aufpreispflichtigen 19-Zöller außen vor. Die sehen zugegeben klasse aus, fordern jedoch auch mit Luftfeder schnell ihren Tribut am Komfort.
Die 4,69 Meter lange und somit um zehn Zentimeter gewachsene Mercedes C-Klasse wird die Mittelklasse aufmischen. Keine Frage. Dabei ist sie allerdings keine kleine S-Klasse, sondern eine große und besonders edle C-Klasse. Los geht es mit dem mindestens 33.558 Euro teuren C 180 mit 156 PS und dünnen 1,6 Litern Hubraum. Aktuell kommt man um die beiden Diesel C 220 Bluetec (ab 38.675 Euro) oder C 250 Bluetec jedoch kaum herum. Auch wenn die Mercedes C-Klasse im Vergleich zur Vorgänger-Generation kaum teurer geworden ist: Extras wie LED-Scheinwerfer (ab 1.029 Euro), Head-Up-Display ( 1.178 Euro) oder das Fahrerassistenzpaket Plus (2.500 Euro) machen den neuen Star der Mittelklasse teurer denn je. Insbesondere das Bildschirmnavigationssystem ist mit einem Aufpreis ab 3.510 Euro jenseits von Gut und Böse. Solche "Extras" sollten in dieser Liga längst dazu gehören.
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"Beim neuen Volumenmodell im Hause Mercedes gibt es gegen Aufpreis kaum etwas, was es nicht gibt - außer genügend Platz auf dem Rücksitz."
Stefan Grundhoff |
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