Eine Fahrzeugpremiere mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton gibt es nicht alle Tage. Mit Hubschraubern, Feuerwerk und dem amtierenden Formel 1-Weltmeister ließ es Mercedes-Benz in good old England so richtig krachen. Design, 585 PS und der Motorsound bringt selbst hartgesottenen Sportwagenfans eine Gänsehaut unter den Rennanzug. Hinzu kommt ein verschärftes GT-Äußeres mit Splittern, Spoilern und noch viel mehr.
Dass der von einem V8-Biturbo angetriebene Neuling den Großteil seiner Entwicklungszeit in der Grünen Hölle, also auf der legendären Nordschleife, verbracht hat, ist ihm schon auf dem ersten Blick anzusehen. Die exklusive Sonderfarbe trägt den Namen AMG green hell magno. Wenn das mal keine Ansage an Porsche und Co. ist.
"Der fährt sich echt hervorragend", schwärmt Mercedes-F1-Pilot Lewis Hamilton - und es klingt keineswegs pflichtgemäß. Auch AMG-Chef Tobias Moers verspricht mit erkennbar erhöhtem Puls: "Wer Benzin im Blut hat, der wird von der beeindruckenden Längs- und Querbeschleunigung, dem präzisen Einlenkverhalten und dem sensationellen Grip begeistert sein."
Das wundert nicht, da schon die technischen Daten Lust auf eine Spritztour machen. In 3,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit 318 km/h. Diese Leistung wie auch die Kraft von 700 Newtonmetern gehen per Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe fein dosiert an die Hinterräder. Wer alles aus dem 4,0 Liter großen Aggregat herausholt, wird aller Voraussicht nach nicht mit dem Normverbrauch von 11,4 Litern pro 100 Kilometern auskommen.
Für einen erhöhten Fahrspaß sorgt das beim AMG GT und AMG GT S bereits zum Einsatz kommende Konzept mit Frontmittelmotor und Getriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse. Hinzu kommen zahlreiche Optimierungen in puncto Aerodynamik.
Tobias Moers gibt beim Anblick seines neuesten Familienmitglieds aber stets zu bedenken: "Alle Elemente bergen einen technischen Nutzen in sich und tragen zur erhöhten Fahrdynamik bei. Gleichzeitig adaptierten die Aerodynamiker die Wünsche der Designer." Vor allem der Panamericana-Kühlergrill, der stark an der Grundform des Mercedes-Benz 300 SL aus dem Jahre 1952 erinnern soll, spielte bei der Entwicklung eine große Rolle. Die 15 verchromten, senkrechten Streben sind bereits beim AMG GT 3-Rennwagen zu sehen.
Besonders stolz ist das Team auf das aktive Aerodynamik-Profil, das sich fast unsichtbar im Unterboden vor dem Motor verbirgt. Dieses nur rund zwei Kilogramm leichte Carbon-Element fährt bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h im Race-Modus automatisch circa 40 Millimeter nach unten aus und verändert den Luftstrom deutlich. So wird der Venturi-Effekt erzeugt, der den Wagen zusätzlich an die Fahrbahn saugt und den Auftrieb an der Vorderachse bei Tempo 250 um rund 40 Kilogramm reduziert.
Ebenfalls im vorderen Bereich des Fahrzeugs kommt das aktive Luftregelsystem zum Einsatz. Die senkrecht angeordneten Lamellen, die sich im unteren Bereich direkt hinter der Frontschürze befinden, werden elektronisch gesteuert und lassen sich per Elektromotor in rund einer Sekunde öffnen und schließen.
Für europäische Kunden geht der Traum eines eigenen, 1.630 Kilogramm schweren Mercedes-AMG GT R frühestens im März 2017 in Erfüllung. Die Verkaufsfreigabe erfolgt am 21. November 2016. Zum Preis hält sich Mercedes-AMG noch bedeckt. Zu rechnen sein dürfte mit rund 180.000 Euro.
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