Kurz & bündig
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[+] Verbesserte Innen- und Sicherheitsausstattung, sehr gutes Platzangebot, großer Laderaum, komfortable Federung, geringer Geräuschpegel innen, agiles Handling, kräftige Bremsen, direkte Lenkung |
[-] Schwacher Motor, keine elektrische Heckklappe, unübersichtliche Karosserie |
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Seien wir ehrlich: Den neuen, 192 PS starken Topbenziner Mazda CX-5 Skyactiv-G 192 braucht niemand. Denn die 141 kW/192 PS aus vier Zylindern und 2,5 Liter Hubraum spürt so niemand. Schon der Klang verheißt wenig Gutes - das blecherne Brummen nach dem Anfahren veranlasst allenfalls, das rechte Pedal etwas weniger engagiert nach unten zu treten. Und auch beim Vortrieb ist kaum zu spüren, dass dieser Allradler fast 200 PS unter der Haube arbeiten lässt. Besonders bei niedrigen Drehzahlen rührt sich wenig. Viel zu wenig für ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse.
Bei höheren Tempi geht der 4,56 Meter lange Japaner dann etwas engagierter zur Sache, doch auch da mag man an den 192 PS und 256 Nm maximales Drehmoment bei 4.000 U/min begründete Zweifel haben. Neu ist der nahezu sinnfreie Schalter, über den sich am Mitteltunnel ein Sportprogramm ansteuern lässt, das jedoch nicht viel mehr als höher ausdrehende Fahrstufen der Sechsgang-Automatik bringt.
Auch die Fahrleistungen bleiben angesichts der Motorleistung weit hinter den Erwartungen zurück. Ist ein Spurt in acht Sekunden von 0 auf Tempo 100 noch akzeptabel, so bleibt die Höchstgeschwindigkeit von überschaubaren 194 km/h deutlich hinter den Erwartungen zurück. Da sind sogar die beiden schwächeren Zweiliter-Benziner mit 160 bzw. 165 PS schneller unterwegs. So kann einen auch der gute Normverbrauch von 7,2 Litern Super nicht mehr zum Kauf bewegen.
Während die Konkurrenz mehr und mehr auf leistungsstarke Turbomotoren setzt, die bisweilen mit deutlich kleineren Hubräumen gerade von unten heraus willig nach oben drehen, bleibt Mazda seiner aufladungslosen Skyactiv-Technologie zumindest aktuell noch treu. Mittelfristig dürften die Saugbenziner auch dort der Vergangenheit angehören. Daher: Kein Fahrspaßdefizit hinnehmen und sich für einen der beiden Diesel mit 150 oder 175 PS entscheiden. Da der subjektive Unterschied zwischen beiden Modellen gering ausfällt und auch die Fahrleistungen nicht weit auseinander liegen, darf es dabei durchaus die 150-PS-Variante sein.
Von außen bemerkt die Modellpflege zwar optisch niemand - aber im Innenraum sorgt sie für strahlende Gesichter
Das Fahrwerk des Mazda CX-5 zeigt sich ebenfalls überarbeitet. In jedem Fall ist das Heck des 1,5 Tonnen schweren Allradlers ruhiger und verliert auch bei starken Bremsungen nicht die Fassung. Gut: kräftige Bremsen und die direkte Lenkung. Die Fahrwerksabstimmung zeigt sich ebenso wie das Gesamtpaket des allradgetriebenen Mazda CX-5 Skyactiv-G 192: unaufgeregt und solide.
Welcher Motor sich auch immer ins Herz des Interessenten fahren mag: Alle CX-5-Versionen profitieren von der 2015er-Modellpflege, die - abgesehen von den LED-Scheinwerfern - von außen zwar optisch niemand bemerkt, aber im Innenraum für strahlende Gesichter sorgt. Das Armaturenbrett ist nicht ganz so schick wie das des zeitgleich aufgefrischten Mittelklassemodells Mazda6. Doch der Unterschied in Optik, Haptik und Praktikabilität ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich. Überarbeitete Instrumente, ein deutlich verbessertes Navigationssystem, die elektrische Parkbremse und geänderte Bedienelemente stehen dem Mazda gut zu Gesicht.
Auf der Höhe präsentiert sich das Platzangebot des Mazda CX-5. Vorne sitzt es sich bequem und auch im Fond fühlen sich zwei Personen wohl - zu dritt wird es jedoch ungemütlich und nach wie vor sind die hinteren Kopfstützen zu kurz. Auch wenn der Laderaum mit einem Volumen von 503 bis 1.620 Litern üppig dimensioniert ist und sich die Rückbank mehrteilig umklappen lässt, so fehlt auch nach der Modellpflege die elektrische Heckklappe, die das Be- und Entladen erleichtert.
Der Preis für das komplett ausgestattete Topmodell Mazda CX-5 Skyactiv-D 192 AWD liegt bei 36.790 Euro. In der edlen Sports-Line-Variante gibt es serienmäßig unter anderem LED-Scheinwerfer, Sitzheizung, 19-Zoll-Alufelgen, Navigationssystem, Bose-Sound und verschiedene Fahrerassistenzsysteme. Für diesen Preis gibt es auch schon die 175 PS starke Dieselvariante in gleicher Ausstattung.
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"Außen hat sich wenig getan - innen dafür ist der Mazda CX-5 deutlich aufgewertet worden. Der neue 192-PS-Benziner bleibt hinter den Erwartungen zurück."
Stefan Grundhoff |
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