Kurz & bündig
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[+] Gesteigerte Agilität, schickes Design, sehr guter Motor, Super Fahrwerk, klasse Sound, |
[-] Ambitionierter Preis, Sitze bieten kaum Seitenhalt, Lenkung nicht linear, leichte Schwächen in der Verarbeitung |
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Wenn es dem Esel zu gut geht, dann wagt er sich aufs Eis. Dieses alte Sprichwort lässt sich in abgewandelter, positiver Form auch auf Maserati anwenden: Weil es Maserati gut geht, wagt man sich auf das Eis. Denn 2015 soll der neue SUV Levante erscheinen. Dessen Allradantrieb wird jetzt schon vorab beim Maserti Quattroporte und dem Maserati Ghibli verbaut.
Der BMW-5er- und E-Klasse-Konkurrent schaut ja im Stand schon schnittiger aus als sein größerer Bruder Quattroporte. Die Scheinwerfer gucken angriffslustiger in die Landschaft und auch das Heck mit den scharf angeschnittenen Rückscheinwerfern vermittelt noch einen Schuss mehr Sportlichkeit.
Mittlerweile verfolgt auch Maserati modulare Produktionstechniken. Deswegen ist die Antriebseinheit mit der im Quattroporte S Q4 identisch. Also hat auch der Ghibli S Q4 grundsätzlich einen Heckantrieb inklusive Sperrdifferential mit einer zusätzlichen Lamellenkupplung vorne. Dieses Hang-On-Prinzip begünstigt die hecklastige Auslegung des Italieners. Maximal können bis zu 50 Prozent der Kraft nach vorne geleitet werden. Dass der Allrad-Antrieb nur 60 Kilogramm wiegt, ist der Agilität durchaus zuträglich.
Also alles identisch wie beim Quattroporte. Auch die geschmeidige ZF-Achtgang-Automatik. Doch der Ghibli fährt sich anders: Wo das Flaggschiff souverän und etwas träge durch die Kurven zieht, tänzelt der Ghibli deutlich nervöser um die Kurven. Das Heck lenkt freudig mit und verleiht so dem 4,97 Meter langen Vehikel den Schuss extra Agilität. "Das ist durchaus so gewollt", versichert der geistige Vater hinter dem Allradantrieb, Paolo Dellacha. Die Regelsoftware ist ebenfalls noch mehr auf Dynamik getrimmt, lässt dem Heck etwas mehr Auslauf.
Wegen des geringeren Gewichtes ist der Ghibli bei allen Fahr-Disziplinen einen Hauch besser als der Quattroporte
Je nach Gusto und Lenkradkunst lässt sich der Allradantrieb konfigurieren: Bei "Sport" gestattet die Elektronik möglichst viel Querbeschleunigung, wacht aber im Hintergrund. Der Gegensatz dazu ist das ICE-Modus, der jeden Ausritt schon im Keim erstickt. Wie es sich für einen echten Sportler gehört, lässt sich die Schleuder-Elektronik auch komplett deaktivieren. Dann liegt es in der Hand des Piloten, wie und ob der Ghibli S Q4 um die Kurve kommt.
Kraft hat der Italo-Mittelklässler: Der V6-Motor befeuert das 1.870 Kilogramm schwere Vehikel mit immerhin 410 PS. Aufgrund des etwas geringeren Gewichtes ist der Ghibli bei allen Fahr-Disziplinen einen Hauch besser als der Quattroporte, erreicht die 100-km/h-Marke in 4,8 Sekunden und ist so um ein Zehntel schneller als der nahe Verwandte. Bei der Höchstgeschwindigkeit soll er um sage und schreibe 1 km/h schneller sein. Der Benzinverbrauch ist mit 10,5 l/100 km identisch.
Dass der Ghibli mit 4,97 Metern 39 Zentimeter kürzer ist als der Quattroporte und der Randstand mit drei Metern um 17 Zentimeter geringer, merkt man vor allem bei den Platzverhältnissen im Fond. Doch klaustrophobische Naturen können beruhigt sein: Auch im Ghibli kann man hinten vernünftig sitzen. Den Sitzen vorne mangelt es an Seitenhalt. Beim Cockpit gibt sich der Maserati auch keine entscheidende Blöße: Das feine Leder gefällt und die Bedienung ist eingängig, aber nicht so intuitiv, wie die der deutschen Konkurrenz. Die Verarbeitung ist ebenfalls verbessert - auch wenn sich im Detail noch einige Schwächen offenbaren.
Der Preis von 82.470 Euro zeigt Selbstbewusstein. Damit ist der schmucke Italiener um rund 7.000 Euro teurer als ein "nackter" BMW 550i xDrive, der immerhin knapp 40 V8-PS mehr hat, und um knapp 9.000 Euro teurer als eine Mercedes-Benz E-Klasse 500 4matic in der Basis-Ausstattung.
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"Was der Maserati Ghibli S Q4 hat, das sind Schick und Grandezza. Was dem Italiener dagegen fehlt, das sind die Assistenzsysteme. "
Wolfgang Gomoll |
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