Kurz & bündig
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[+] Sehr gute Fahrleistungen, präzise Lenkung, exzellentes Handling, grandioser Fahrspaß |
[-] Hoher Verbrauch, wenig Kopfraum, schlechte übersichtlichkeit |
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Ganz neu ist die Idee mit dem Hinterradantrieb ja nicht. Bereits beim Vorgängermodell Gallardo gab es unter den zahllosen Sondermodellen auch die Variante Valentino Balboni. Sie war benannt nach dem ehemaligen Chef-Testfahrer, der den Lamborghini-Modellen mehr als 40 Jahre seinen Stempel aufdrückte. Der Gallardo LP 550-2 übertrug seine leicht reduzierte Motorleistung von 550 PS ebenfalls nur auf die Hinterläufe und punktete so zumindest auf der Rennstrecke mit grandioser Fahrdynamik im Grenzbereich.
Diese Karte spielt auch der Nachfolger Lamborghini Huracán LP 580-2 gekonnt aus. Nur über die Hinterachse angetrieben hat er mit 580 lautstarken Pferden hinter der Fahrgastzelle 30 PS weniger als die Huracan-Normalversion des LP 610-4, der sich im Grenzbereich durch seinen Allradantrieb lässiger bewegen lässt.
Den Begriff Einsteigermodell wollen die Lamborghini-Verantwortlichen beim Neuen bewusst vermeiden. Doch wenn eine Basisvariante 426 kW/580 PS und 540 Nm hinter der Fahrgastzelle brüllen lässt und lockere 320 km/h läuft, dann lässt man sich auch derartige Begrifflichkeiten gefallen.
Der neue Lamborghini Huracán LP 580-2 ist dabei weit mehr als ein Einsteigermodell in die Marke mit dem Stier. Die gewohnt scharf geschnittene Flunder ist ein kompromissloser Spaßmacher reinsten Wassers. Was er seinem Piloten an Fahrspaß bietet, ist in den vergangenen Jahren Rarität geworden. Ein hoch drehender Saugmotor mit zehn Zylindern, 5,2 Litern Hubraum und Heckantrieb ist bei den meisten Herstellern nicht mehr en Vogue. Selbst Drehzahlfetischisten wie Porsche und Ferrari mussten in vorauseilendem Gehorsam der internationalen Genehmigungsbehörden mittlerweile auf den Turbozug aufspringen.
Ein stärkerer Tritt aufs Gas - und das Hinterteil taucht fluchs im Rückspiegel auf
Fehlte nur noch, dass Lamborghini sein ab März 2016 erhältliches Männerspielzeug mit einer urwüchsigen Handschaltung anbieten würde. Doch dafür sind die Stückzahlen dann ebenso zu klein, wie eine etwaige Antriebswahlmöglichkeit zwischen V10-Sauger und V8-Turbo innerhalb der Huracán-Familie.
Die 30 PS Minderleistung im Vergleich zum Topmodell Lamborghini Huracán LP 610-4 lassen sich selbst auf einer Rennstrecke wie dem kurvenreichen Losail Racetrack, 30 Kilometer vor den Toren in Dohas, nicht herausfahren. Und auch die 33 Kilogramm Mindergewicht fallen wohl nur bei einer Weight-Watchers-Messung auf. Optisch sind die Unterschiede mit marginal veränderten Schürzen vorne und hinten ebenfalls winzig, während sich die gewohnt eng geschnittenen Innenräume erwartungsgemäß im stilechten Lamborghini-Paarlauf üben.
Was dem spektakulären Renner aus Santa Agata jedoch mit warmen Reifen bereits nach zwei Kurven anzumerken ist, das sind die fehlenden Antriebswellen an der Vorderachse. Ein stärkerer Tritt aufs Gas - und das Hinterteil taucht fluchs im Rückspiegel auf, um vom Piloten behände eingefangen zu werden. "Der Lamborghini LP 580-2 bietet ein spektakuläres Handling und ermöglicht kontrolliertes Übersteuern", erklärt Lamborghini-Chefentwickler Maurizio Reggiani, "seine Gewichtsverteilung liegt bei 40:60. Das ist Fahrspaß pur, weil der Wagen richtig driften kann."
Das kann er - und wie. Egal in welchem Fahrprogramm der Lamborghini Huracán LP 580-2 unterwegs ist: Der Fahrer hat kein Problem, das Heck durch einen Lastwechsel am Kurvenscheitelpunkt gefühlvoll auskeilen zu lassen. Perfekt: die präzise Lenkung, die ohne Allrad-Antriebskräfte noch etwas mehr als ohnehin schon überzeugen kann. Wechselt man über den Taster an der mittleren Speiche des Lenkrads vom Strada- auf die schärferen Fahrmodi, werden die Ausritte wilder, wird der Fahrspaß zumindest in geübter Fahrerhand nur noch größer.
Ebenso wie die Konkurrenz setzt Lamborghini bei seinem LP 580-2 auf ein blitzschnell schaltendes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Schaltstufen
Die Fahrleistungen des knapp 1,5 Tonnen schweren Hecktrieblers sind dabei so spektakulär, wie man sie von einem Lamborghini erwarten darf. Von 0 auf Tempo 100 schafft es der Norditaliener in 3,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 320 km/h ebenfalls knapp hinter der des Allradlers, der 325 km/h schafft. Noch wichtiger: die Bremse verzögert aus Tempo 100 in 31 Metern in den Stand.
Präsentation des Huracán LP 580-2 in Los Angeles - Video: Lamborghini
Mit einem Normverbrauch von 11,9 Litern Super auf 100 Kilometern macht sich das durstige Saugertriebwerk bemerkbar. Konkurrenten wie der Porsche 911 Turbo oder ein McLaren 570S verbrauchen nicht zuletzt Dank Turbopower zumindest auf dem Papier ein bis zwei Liter weniger. Ebenso wie die Konkurrenz setzt Lamborghini bei seinem LP 580-2 auf ein blitzschnell schaltendes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Schaltstufen, das besonders unter Last und mit entsprechenden Drehzahlen überzeugen kann. Weniger gelungen: die statischen Schaltpedalen an der Lenksäule, die variabel drehend am Lenkrad besser aufgehoben wären.
Letztlich macht jedoch selbst in dieser Klasse nicht zuletzt der Preis die Musik. Der Hecktriebler startet bei 178.500 Euro (150.000 Euro zzgl. länderspezifischer Mehrwertsteuer). Das sind 23.000 Euro weniger als der Allradler Lamborghini Huracan LP 610-4, der seinen potenziellen Kunden mindestens 201.705 Euro kostet. "Der Großteil dieses Segments liegt bei einem Nettopreis zwischen 110.000 und 150.000 Euro und 60 Prozent davon ist allein mit Hinterradantrieb unterwegs", sagt Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann: "So haben wir mit dem Lamborghini Huracán LP 580-2 nun ein perfektes Angebot."
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"Der Lamborghini Huracán LP 580-2 ist weit mehr als ein Einsteigermodell in die Marke mit dem Stier. Wilde Ausritte und viel Fahrspaß sind garantiert."
Stefan Grundhoff |
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Dem neuen #Huracán LP 580-2 hat #Lamborghini die Vorderläufe abgeklemmt. #Fahrbericht |
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Der #Lamborghini #Huracán LP 580-2 ist weit mehr als ein Einsteigermodell in die Marke. #Fahrbericht |
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