Kurz & bündig
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[+] Günstiger Preis, gute Serienausstattung, geräumiger Innenraum |
[-] Kein Euro 4, schwammiges Fahrwerk, ungenaue Lenkung |
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Der SUV-Markt ist mächtig in Bewegung. Alte Bekannte und neue Emporkömmlinge sorgen für ein beeindruckend großes Produktangebot. Kia und Hyundai ziehen dabei an einem Strang und zeigen mit dem doppelten Lottchen Sportage und Tucson zwei interessante Vertreter irgendwo zwischen Lifestyle und Allradantrieb. Den Einstieg in die kleine SUV-Klasse gibt es bei Kia bereits ab 18.150 Euro – ein Kampfpreis, der jedoch Augenwischerei ist. Zum Schnäppchenpreis gibt es die 140 PS starke Basismotorisierung mit einem Frontantrieb – außer der hohen Sitzposition und robusten Schwellern also keine Spur von Geländetauglichkeit. Allein das Image macht’s. Doch Peter Friemelt von Kia Deutschland erwartet nur wenige 2WD-Kunden: "Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzmodellen erwarten wir maximal zehn Prozent, die sich für den Fronttriebler entscheiden."
Gut so. Denn um die Allradvariante kommt man nicht herum. Doch die kostet inklusiv dem dann serienmäßigen ESP teure 3.000 Euro Aufpreis. So liegt der reale Basispreis für den Kia Sportage 2.0 16v bei 21.290 Euro. Die deutlich bessere Dieselvariante mit 113 PS und kraftvollem Drehmoment kann mehr als der Einstiegsbenziner überzeugen. Nominell sind die Fahrleisten des Benziners auf der Höhe: 103 kW/141 PS und ein maximales Drehmoment von 184 Nm sind keine schlechten Werte, 0 auf 100 km/h in 10,4 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h immerhin Mittelmaß. Doch im Fahrbetrieb macht sich das mächtige Leergewicht über rund 1,7 Tonnen negativ bemerkbar und trübt die Fahrfreude spürbar. Zudem würden ein Plus an Hubraum und mehr Durchzugskraft im unteren und mittleren Drehzahlbereich beim 4,35 m langen Koreaner nicht schaden. Im Testbetrieb erschien der versprochen Durchschnittsverbrauch von acht Litern auf 100 km als recht ambitioniert.
Diesel ist besser
Deutlicher kraftvoller zeigt sich der Commonrail-Diesel. Im Gegensatz zum Hyundai Tucson kommt die variable Turboladergeometrie erst Mitte des Jahres. So muss man sich mit 83 kW/113 PS und Euro unzeitgemäßer Euro 3 zufrieden geben. Die VGT-Version wird 125 PS, mehr Drehmoment und Euro 4 haben. Doch auch so schlägt sich der Diesel tapfer. Allerdings sollte man es bei der Schaltversion belassen, weil die betagte 4-Gang-Automatik besonders auf der Autobahn sehr müde wirkt. 162 km/h Spitze sind ebenso wie der Sprint auf 100 in 16,1 Sekunden zu wenig. Hier ist der Handschalter die bessere Wahl. Dann soll der Verbrauch bei auch nur sechs Litern Diesel auf 100 km liegen.
Die etwas hochbeinige Optik des Kia Sportage merkt man auch im Fahrbetrieb. In schnellen Kurven gibt es spürbare Wankbewegungen. Die leichtgängige Lenkung liegt dank fehlender Längsverstellung nicht ideal in der Hand und könnte präziser sein. Im Normalbetrieb erfolgt der Antrieb über die Vorderachse. Beim Durchdrehen einzelner Räder werden bis zu 50 Prozent der Kraft an die Hinterachse verteilt. Gut für Schnee, Matsch und Eis: Auch manuell kann man jederzeit auf 4x4-Betrieb wechseln. Die serienmäßige Sicherheitsausstattung ist mit sechs Airbags, ESP und ABS komplett.
Praktische Heckscheibe
Die beste Vorstellung bietet der variable und große Innenraum. Dem 2,63 m langen Radstand sei Dank geht es in dieser Fahrzeugklasse selten so geräumig zu. Vorne und hinten können große Personen sehr angenehm sitzen. Die vorderen Sitze bieten guten Seitenhalt und haben Langstreckenkomfort. Abgesehen vom Schalter für Licht und Nebelscheinwerfer am Blinkerhebel sind alle Bedienelemente da, wo sie hingehören. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 332 und 1.411 Litern. Die Fondsitze kann man flach im Boden versenken. Zudem ist der Beifahrersitz umklappbar. Das lässt beim Transport von langen Gegenständen alle Möglichkeiten. Praktisch: Die Heckscheibe lässt sich separat öffnen.
Kauftipp ist der Kia Sportage 2.0 CRDi EX für 25.340 Euro. Er bietet unter anderem Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, elektrische Spiegel und Bordcomputer. Kia erwartet einen Dieselanteil von 80 bis 90 Prozent. Insgesamt sollen 2005 hierzulande noch 7.500 Fahrzeuge verkauft werden.
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