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Fahrbericht: Kia Sorento 2.5 CRDI
Auf dem Weg nach oben?
Kia Sorento 2.5 CRDI

Als Kia in Herbst 2002 den Sorento nach Europa brachte, da landeten die Koreaner mit dem chicen SUV einen Volltreffer. Auf Anhieb etablierte er sich unter den Top 10 der Offroader. Nun hat Kia ihm ein Facelift verpasst.

[+] Gute Verarbeitung, ordentliches Platzangebot, gute Geländetauglichkeit, solide Bauweise, komfortable Federung, gute Eignung als Zugfahrzeug
[-] Lenkung etwas indirekt, Radio/Navi fummelig und wenig bedierfreundlich, Partikelfilter nur gegen Aufpreis

Welches Auto aus koreanischer Produktion kann schon für sich reklamieren, dass man auf es warten muss. Die Nachfrage beim Sorento jedenfalls führte zeitweise zu wochenlangen Lieferzeiten. Im vergangenen Jahr 2005 schaffte es der Kia-Allradler unter den 52 Fahrzeugmodellen im Offroad-Segment auf Platz acht der Zulassungsstatistik - noch vor solchen Edel-SUV wie Volvo XC 90 oder Porsche Cayenne. 4,2 Prozent Marktanteil - nicht schlecht für ein Auto aus Fernost.

Kia Sorento 2.5 CRDI - Foto: Hersteller

Und eine Zahl, die sowohl verpflichtet als leider wohl auch etwas arg mutig macht. Wenn Kia jetzt den Sorento gründlich runderneuert hat, dann betrifft das auch den Preis. Der liegt nämlich üppig über dem bisherigen Niveau. Kia will ganz offensichtlich weg vom Billig-Image. Das hat die Preisgestaltung beim neuen Carnival gezeigt, das zeigt sie nun beim Sorento wieder. Ob die Kunden Kia trotzdem die Treue halten, wird sich weisen.

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Ist der überarbeitete Kia den Mehrpreis von rund 4.000 Euro wert? Soviel mehr muss man für einen Sorento künftig mindestens anlegen, nachdem der Basis-Benziner (bislang 26845 Euro) aus dem Programm gekippt wurde. Der Einstieg beginnt nun beim 2,5-Liter-Diesel. Der kostet mit 29.975 Euro künftig 1400 Euro mehr als sein Vorgänger.

Und bietet mehr. Mehr Auto insgesamt. Nicht nur, dass die Kia-Designer ihm ein moderneres und etwas bulligeres Äußere verpasst haben - er ist auch um (immerhin) 20mm länger geworden. 4,60 Meter bringt der Sorento nun auf die Straße. Optisch ist er von seinem Vorgänger unter anderem durch die neuen Projektions-Scheinwerfer zu unterscheiden, durch neue Rückleuchten, veränderte Räder und Radhäuser und durch neu gestaltete Schutzleisten rundum. In Schwarz oder Silbermetallic ist er nun einfarbig, in acht weiteren Farbtönen mit Kontrastfarben an Stoßfängern, Radläufen, Seitenbeplankung und Türschwellern zu haben.

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Ohne Filter
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Da der Radstand mit 2,71 Metern nicht gewachsen ist, entsprechen auch die Platzverhältnisse innen weitgehend denen des Vorgängers. Was soll´s? Vier Erwachsene haben ausreichend Platz im Sorento, auch auf längeren Strecken. Der fünfte Passagier, den Kia in seine Prospekte schreibt, wird dagegen nicht wirklich viel Spaß haben - dafür ist es hinten in der Mitte doch etwas zu knapp. Für alle anderen sind Kopf- und Beinfreiheit sehr ordentlich, sogar etwas besser als zuvor, weil die Rücklehnen der Vordersitze neu und etwas schlanker gestaltet wurden. Und, weil sich die Lehnen der Rücksitze über einen Hebel in Schulterhöhe verstellen lassen.

Die Sitze vorne sind straff und bieten zumindest für einen SUV ausreichenden Seitenhalt, serienmäßig gibt es gar eine Lordosestütze. Voll bestuhlt fasst der Laderaum des Sorento 441 Liter bis zur Fensterkante und 693 Liter bis zum Dach. Wer die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank umlegt, kommt auf bis zu 1751 Liter Fassungsvermögen.

Der überarbeitete 2,5-Liter-Diesel unter der Motorhaube wird dem Sorento nun etwas besser gerecht. In Sachen Leistung wurde er von 140 PS auf 170 PS gesteigert und kommt nun auf ein Drehmoment von 392 U/min. bei 2000 Umdrehungen. Euro-4 ist kein Thema mehr. Wohl aber ein Partikelfilter. Das wird es nur gegen Aufpreis von 550 Euro geben - was den psychologisch unter 30.000 Euro gedrückten Basispreis real über diese Grenze hebt. Vom Verbrauch her hat sich auch ein wenig was getan: Mit laut Kia 7,9 Litern Diesel pro 100 km braucht der neue Motor etwa einen halben Liter weniger.

Im Dezember 2006 soll als Alternative ein V6-Benziner mit 3,3 Liter und 241 PS angeboten werden. Über die Beschleunigung des Diesels wird man schwerlich in Begeisterung verfallen - aber auch nicht lautstark fluchen: Durchschnitt eben. Zwölf Sekunden braucht er mit Hand-, 12,4 Sekunden mit Automatikschaltung von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 182 km/h.

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Neu abgestimmt
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Dass der Sorento - egal ob mit Handschaltung oder Automatik - nur mit fünf Gängen geliefert wird, ist ein Fehler. Zumindest auf der Autobahn würde man sich einen sechsten Gang schon wünschen. Ansonsten geht unsere Empfehlung ganz klar zu Automatik - auch, wenn die im Zwangspaket mit dem Tempomat noch einmal 1715 Euro Aufpreis kostet. Doch sie erweist sich nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gelände als gute Wahl.

Apropos Gelände: Auch wenn die meisten Sorento-Käufer ihr Auto kaum jemals über mehr als einen gut ausgebauten Feldweg lenken werden - sie kämen auch mit härteren Herausforderungen klar. Manuell zuschaltbare Geländeuntersetzung, elektronisch geregelter Allradantrieb - der Sorento ist sehr wohl auch für gröberes Gelände tauglich und schafft sich aus so manch fusseliger Lage wieder frei. Die Böschungswinkel liegen vorne bei 27,9º und hinten bei 26,4º. Als Rampenwinkel gibt Kia 21,9º Grad an. Die Bodenfreiheit liegt bei 203mm, die Wattiefe bei 450mm.

Das sind zwar keine Spitzenwerte, ist aber im Konkurrenzvergleich sehr ordentlich. Der BMW X3 zum Beispiel liegt ebenso wie die M-Klasse von Mercedes schlechter, der Suzuki Grand Vitara durchweg etwas besser. Neu abgestimmt wurden Gasdruck-Stoßdämpfer und Schraubenfedern. Herausgekommen ist dabei ein durchaus angenehmer Fahrkomfort sowohl On- als auch Offroad.

Kia selbst sieht den Sorento ("Eine der größten Erfolgsstories in der Unternehmensgeschichte") mittlerweile als "Premium-SUV", vergleichbar mit dem Lexus RX 300 und der Mercedes M-Klasse. Ob die "Korea-Marke" dieses Image-Niveau tatsächlich schon erreicht hat, werden die kommenden Monate zeigen. Weltweit will Kia vom Sorento jedenfalls jährlich 200.000 Exemplare verkaufen.

 Technische Daten
Kia Sorento 2.5 CRDI 
 Motor Reihe 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 2497 
 Leistung (kW/PS) 125/170 
 Zuladung(kg) 575 
 Gesamtgewicht (kg) 2640 
 0-100 km/h (s) 12,0 
 Vmax (km/h) 182 
 Verbrauch (L/100 km) 7,9 
 Kraftstoff Diesel 
 Grundpreis (€) 30.750 
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Herstellerangaben 
 
Kia Sorento 2.5 CRDI- Foto: Hersteller
Kia Sorento 2.5 CRDI- Foto: Hersteller
Kia Sorento 2.5 CRDI- Foto: Hersteller
Kia Sorento 2.5 CRDI- Foto: Hersteller

 Alternativen
Lexus RX 350 Lexus RXMercedes-Benz ML 280 CDIMercedes-Benz ML
Kia Sportage 2.0 CRDi LXKia Sportage
Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 4WDHyundai Santa Fe

Text: | Fotos: Hersteller


 

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