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Interviews  Interview: Manta-Verschwörung

»Halb glaubwürdig«



Ein Verschwörungs-Video sorgt für Furore: Porsche habe vor Jahren die Manta-Witze erfinden lassen, um Opel zu schaden. Dahinter stecken zwei Filmstudenten. Wir haben den Regisseur, Johannes Kümmel, getroffen.

 
 Manta-Witze
   
 Manta-Witze - Foto: Wolff  Manta-Witze - Foto: Archiv  Manta-Witze - Foto: Wolff  Manta-Witze - Foto: Archiv  Manta-Witze - Foto: Wolff  Manta-Witze - Foto: Archiv

<em>?: Netter Plot - darauf muss man erst mal kommen. Wie ist die Idee zu dem Video entstanden?
Kümmel: Wir sind vor einem Jahr nach Sylt gefahren, um einen Greenpeace-Spot zu drehen. Unser Mietwagen war ein Opel. Den fanden wir ganz toll und haben uns gefragt, warum die eigentlich so ein schlechtes Image haben. Wir kamen dann zu dem Schluss, dass die ganzen Manta-Witze so eine Art Vietnam für das Image von Opel waren und das Ganze bis heute an der Marke kleben geblieben ist. Da wollten wir einfach mal ausprobieren, ob man mit einer Viral-Kampagne das Image von Opel aufzubessern könnte. Der Hebel dazu: Die Manta-Witze praktisch ungeschehen zu machen, indem man sie noch lächerlicher macht als ihr Ergebnis.

?: Und dann ging's los?
Kümmel: Schon auf dieser Autofahrt ist die Grundidee entstanden. Und ganz unvermessen wollten wir Opel sozusagen dazu bringen, quasi einen Manta C herausbringen. Irgendwann kam dann die Idee, diese absurde Verschwörungstheorie zu erfinden: Dass Porsche das damals alles bewusst gesteuert hat. Ich hatte zu dieser Zeit gerade ein anderes Verschwörungs-Video gesehen, mit vielen Leuten darüber diskutiert und erkannt: Wenn man die Fakten mit ein bisschen Halbwissen fälscht, dann kann man alles glaubhaft machen. Das wollten wir dann selbst beweisen: Dass man mit ein paar Halbwahrheiten ziemlich viel verkauft bekommt. Es sind ja im Video ein paar Sachen halbwahr und ein paar komplett erfunden. Die Mischung hat dafür gesorgt, dass ein paar Leute darauf hereingefallen sind.

?: Wie kam dann ausgerechnet Porsche zu dieser Ehre?
Kümmel: Es musste ja eine gewisse Absurdität haben, um einen besonders teuren und besonders tollen Sportwagen gehen. Porsche als deutscher Hersteller war da nahe liegend. Außerdem hat diese alte Konkurrenz zwischen Opel Manta und Golf GTI einfach ganz gut gepasst, jetzt wo Porsche und VW zusammen gehen.

?: Gut und Böse waren verteilt - dann ging es an die Verschwörung selbst?
Kümmel: Der analytische Teil des Projekts bestand in der Überlegung: Was sehen wir als Problem der Marke Opel? Das waren für uns die Manta-Witze. Da haben wir dann angesetzt. Dass Porsche das als Konkurrent gesteuert hat, war unser nächster Geistesblitz. Auf dieser Grundlage ging es dann darum: Wie verkauft man das halb glaubwürdig, halb lustig? Es müsste einen Komiker aus dieser Zeit gegebene haben, der da mit unter der Decke gesteckt hat. Wir kamen auf Karl Dall, der auch prompt zugesagt hat. Um dessen Aussagen haben wir dann die ganze Kiste drum herum gebaut. Es gab aber auch viel Recherchearbeit im Internet - man musste ja viele Informationen über den Manta haben. Wir haben unter anderem vom ZDF Material aus dem Archiv bekommen und ein paar Statistiken gefälscht, damit alles im Video besser passt - und dann war es eigentlich auch schon fertig.

?: Karl Dall war also der Nukleus, an dem sich dann alles entwickelt hat?
Kümmel: Wir sind zu ihm gefahren und haben ein zweistündiges Interview aufgenommen. Wir haben Karl Dall gesagt, was er so ungefähr erzählen soll und er hat selbst viel improvisiert. Das war wirklich super - er war total unkompliziert. Zum Schluss haben wir noch mit ihm Schnittchen gegessen, er hat uns seine Biographie geschenkt und wir sind zurück gefahren. Es war ein lustiger Tag. Karl Dall wollte auch kein Geld dafür - uns hat die ganze Sache nur den Mietwagen gekostet.

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Leicht beschädigt
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?: Wie lange habt ihr dann für den Film selbst gebraucht?
Kümmel: Der Schnitt hat ungefähr ein oder zwei Wochen gedauert. Die anderen Arbeiten davor liefen mit anderen Projekten immer mal wieder so nebenbei. Zudem mussten mit dem ZDF auch noch die Rechte geklärt werden. Dann haben wir noch die Bildstörungen in das Video eingebaut, damit es noch ein bisschen glaubwürdiger wirkt. Die Idee dahinter war, dass es von einer gestohlenen Beta-Kassette stammt, die irgendwie beschädigt war. Wir wollten eigentlich noch viel mehr drum herum aufbauen. Aber dadurch, dass jetzt so schnell alles aufgedeckt wurde und sich alle darauf gestürzt haben, hatten wir gar keine Zeit mehr, die ganze Verschwörung so richtig fertig zu bauen.

?: Ihr habt den Film als Diplomarbeit eingereicht, wie ist er dann auf YouTube gelandet?
Kümmel: Ich habe nach meinem Diplom in Deutschland und Dänemark gearbeitet. Deswegen kamen wir nie dazu, diese Manta-Geschichte fertig zu machen. Die lag immer so auf dem Abstellgleis herum. Bis es uns dann gereicht hat: Wir haben den Film schließlich auf YouTube gestellt und wollten so langsam anfangen, Blogs drum herum aufzubauen. Dann aber ging es rasend schnell - schon nach einer Woche war der ganze Kram bei hunderttausend Klicks. War vielleicht besser so - sonst wären wir vielleicht noch von Porsche verklagt worden. Aber wir wollen ja niemandem schaden: Opel sollte nur wieder ins Gespräch kommen und die Manta-Fans wieder aus der Versenkung auftauchen. So ist es ja auch passiert - die ganze Manta-Community hat sich sehr viel dazu geäußert.

?: Wie sind denn allgemein die Reaktionen gewesen?
Kümmel: Es gibt halt immer so ein, zwei Leute, die sich verarscht vorkommen. Einige wenige von den Manta-Leuten meinten, dass der Film doof und nutzlos sei - das klingt dann aber immer fast so, als wären sie eigentlich enttäuscht, dass die Geschichte nicht stimmt. Die meisten finden es aber super lustig. Von Porsche und Opel haben wir gehört, dass die sich prima amüsiert haben. Wir sind Porsche dankbar, dass sie das Ganze mit Humor aufgenommen haben - es hätte ja auch sein können, dass sie super sauer werden. Opel hat natürlich betont, dass das Ganze nichts mit ihnen zu tun hat. Der eigentliche Sinn der Sache ist ja, dass es Opel was nutzt.

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Briefe an Opel
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?: Der nächste Werbespot ist von Opel schon in Auftrag gegeben?
Kümmel Ich warte die ganze Zeit darauf, dass ich von Opel mal einen Calibra geschenkt bekomme oder den nächsten Manta. Wenn die sich nicht bald melden, mache ich Werbung für Porsche (lacht).

?: Wie geht die Geschichte jetzt weiter?
Kümmel: Wahrscheinlich schieben wir noch was nach. Die Verschwörung können wir natürlich jetzt nicht mehr weiterspinnen - mittlerweile kennt ja jeder die Wahrheit. Vielleicht liefern wir jetzt noch ein paar Clips nach, die die Leute zum Lachen bringen. Wir haben zum Beispiel noch haufenweise Material von Karl Dall, das wir nicht für den Film verwendet haben. Und ich fände es gut, wenn jetzt die ganzen Manta-Fans Briefe an Opel schreiben, dass sie einen Manta C wollen. Das ist das eigentliche Ziel.

?: Ihr seid also mittlerweile zu eingefleischten Manta-Fans geworden?
Kümmel: Es ist wirklich ganz lustig, wenn man sich die Geschichte so anschaut. Der Stuttgarter Schauspieler Hans Radke zum Beispiel, der den Porsche-Vertriebschef spielt, hat uns erzählt, dass er früher einen Manta A hatte. Das war ja früher ein richtiges Kult-Auto. Wir jedenfalls haben unseren Teil erledigt - jetzt sollen die Fans mal dafür sorgen, dass ein neuer Manta herauskommt. Opel wird uns vielleicht noch dankbar sein, wenn sie in zehn Jahren wieder eine Millionen Mantas verkauft haben.

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Stand: Interviews Artikel bookmarken
Text:  Eine eMail an Jürgen Wolff. Mitarbeit: Sebastian Viehmann schicken  Auf Artikel linken
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