Kurz & bündig
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[+] Günstig in der Anschaffung, kraftvoller Motor, gutes Platzangebot, großer Kofferraum |
[-] Voraussichtlich hoher Wertverlust, Materialien im Innenraum wirken nicht sehr hochwertig. |
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Seit März ist der Sonata in der fünften Generation auf dem deutschen Markt - zunächst mit dem 2.4-Liter Vierzylinder. In seinem Heimatland Korea ist der Sonata das meistverkaufte Fahrzeug in der Mittelklasse. Gebaut wird er in einem eigens errichteten Produktionswerk im US-Bundesstaat Alabama. Bei uns verkauft Hyundai ihn unter dem Label "komfortable Reiselimousine". Jetzt, mit sechs Zylindern unter der Haube, könnte diese Etikettierung funktionieren.
Könnte. Denn ein paar Dinge passen noch nicht ganz zu diesem Anspruch. Von außen erinnert der neue Sonata ein wenig an Hondas Accord - ein durchaus passables Blechkleid, modern geschnitten, europäisch gestylt, ohne den barocken Chrom-Schnickschnack, den man gelegentlich immer noch von Autos aus Korea oder den USA gewohnt ist. Ein klarer Punkt also an Hyundai.
Rundumpaket
Innen dagegen ist Europa noch nicht so ganz angekommen. Platz und Raumausnutzung, alles prima. Auch für lange Touren ist ordentlich viel Platz selbst auf den hinteren Sitzen. Die Knie kommen ohne blaue Flecke davon, die Kopffreiheit reicht auch für die größeren unter uns. Und in den Kofferraum passen stattliche 523 Liter. Dazu kommen Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, Pollenfilter, in Höhe und Abstand einstellbares Lenkrad oder Nebelscheinwerfer - serienmäßig. Sicherheitstechnisch finden sich ABS, ESP, Traktionskontrolle, sechs Airbags, Isofix-Halterungen und mehr.
Dann kommt das "Aber". Aber so hochwertig der Sonata nun von außen wirkt, so sehr fällt der Innenraum dagegen ab. Zumindest, was Materialauswahl und Wertigkeit angeht. Die glatten Plastikflächen wirken eben nicht hochwertig, sondern preiswert, die Hebelchen nicht sonderlich belastbar. Dabei würden ein paar kosmetische Maßnahmen oft schon helfen, den Qualitätseindruck zu verbessern. Etwas Struktur in die glatte Fläche des Armaturenbretts - und schon wirkt alles gleich viel besser. Opel und Co. machen es erfolgreich vor. Sorry, allenfalls ein Unentschieden.
Souveräner Sechser
Bleibt also der neue V6-Motor. Und der macht Laune. 304 Newtonmeter Drehmoment stehen schon ab 3500 U/min zur Verfügung. Souverän und geschmeidig beschleunigt das vollständig aus Leichtmetall gebaute Aggregat den frontgetriebenen Sonata in 7,7 Sekunden auf Tempo 100, sorgt mit seinen 173 kW/235 PS für eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt laut Hyundai bei rund zehn Litern - Normalbenzin. Und als Bonus sorgt er für einen durchaus sonoren Klang aus den beiden Auspuffendrohren.
Die serienmäßige Fünf-Stufen-Automatik kommt mit dem Motor bestens klar. Wer will kann damit die Gänge auch manuell auswählen. Das Fahrwerk sorgt für eine durchgehend gute Straßenlage, die Federung bügelt Unebenheiten souverän glatt, ohne auch nur eine Spur von Schwammigkeit. Motor, Fahrwerk und Automatik - das passt gut zum Anspruch einer Reiselimousine. Noch ein Punkt an den Hyundai.
Wer sich den Sonata mit sechs Zylindern gönnen möchte, ist mit 26.490 Euro dabei. Zum Vergleich: Ein ähnlich motorisierter Ford Mondeo kostet in der Basisversion gut 1000 Euro mehr, der stärkste Honda Accord, mit vier Zylinder-Motor und 45 PS weniger als der Sonata, kostet ebenfalls knapp 1000 Euro mehr. Für den Vectra GTS 3.2 V6 mit 211 PS sind etwa 2000 Euro mehr zu berappen. Ob der Hyundai auch da punkten kann, muss sich nun zeigen.
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