Kurz & bündig
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[+] günstiger Verbrauch, vernünftiges Platzangebot, gute Serienausstattung |
[-] mittelprächtige Verarbeitung, kein ESP, kein Euro 4, |
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Selbst etablierte Bestseller wie VW Polo, Ford Fiesta oder Opel Corsa machen ihm keine Angst. Wir machten den Test und zeigen, wie sich der Hyundai Getz mit einem drehfreudigen Commonrail-Aggregat im Alltagsleben schlägt.
Lauter Motor
Beim Starten des Motors gibt es keine Zweifel. Unter der steil nach vorne abfallenden Motorhaube dröhnt laut vernehmbar ein Dieselmotor. Drei Zylinder mit einem Hubraum von 1,5 Litern leisten etwas angestrengt 60 KW / 82 PS. Damit wird der 3,81 m lange Koreaner zu einem echten Stadtflitzer. Dank Turbolader mit Ladeluftkühlung und vier Ventilen pro Zylinder schafft er immerhin ein maximales Drehmoment von 191 Nm. So lässt sich der flinke Fronttriebler sogar ungewohnt schaltfaul und untertourig bewegen; immerhin wiegt er 1.300 kg. Ein Druck auf das Gaspedal und die nächste Lücke im dichten Stadtverkehr ist mühelos erreicht. Selbst auf Autobahn und Landstraße liefert der durchzugsstarke CRDi-Motor eine solide Leistung ab. Gute Noten gibt es für den Verbrauch, nur mäßige für das Abgasverhalten. Leider schafft der Getz nur die schlaffe Euro-3-Abgasnorm. Dafür gibt sich der kleinste Hyundai mit wenig Kraftstoff zufrieden. Im Praxistest verbrauchte er trotz viel Stadtverkehr, Schnee und Eis durchschnittlich kaum mehr als sechs Liter Diesel auf 100 km. Bei zurückhaltender Fahrweise lässt sich auch an der Fünf-Liter-Marke kratzen. Dabei sind die Fahrleistungen auf der Höhe. 0 – 100 km/h in etwas trägen 14 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Mehr muss in dieser Klasse nicht sein.
Dynamischer Auftritt
Das Aussehen des Hyundai Getz gefällt auf den ersten Blick. Klare Linien, keine Schnörkel, besonders das muntere Heck und die Seitenlinie tragen zum schnittigen Eindruck bei. Etwas müder, aber nicht unpassend zeigt sich die Getz-Front. Nur ein Gesicht unter vielen. Im Innenraum zeigt der Kleine allzu wenig Charme. Graue Kunststoffoberflächen wirken lieblos und nicht hochwertig. Das gilt auch für Sitze und Türtafeln. Das kann die – oft auch teure – Konkurrenz besser. Dafür lässt es sich bequem sitzen. Selbst groß gewachsene Fahrer von über 1,90 m haben keine Probleme im Getz bequem unterzukommen. Die Sitze lassen sich ebenso wie das Lenkrad gut einstellen. Einzig die Sitzfläche könnte länger sein. Die Instrumente und Bedienelemente sind gut abzulesen und liegen gut im Blickfeld des Fahrers. Weshalb der Bordcomputer umständlich über einen kleinen Drücker im Armaturenbrett bedient wird, bleibt ein Hyundai-Geheimnis. Auch der Platz im Fond zeigt sich überraschend geräumig. Durch das hohe Heck wurde wiederum an groß gewachsene Personen gedacht. Die Beinfreiheit ist trotz 2,46 m Radstand etwas knapp, doch durchaus ausreichend. Der Einstieg ins Fondabteil klappt durch die hinteren Türen ebenfalls problemlos. So wünscht man sich einen Kleinwagen. Erfreulich ebenfalls die zahlreichen Ablagen im Innenraum.
Gute Serienausstattung
Das Kofferraumvolumen liegt bei 254 Litern. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Rückbank ganz oder im Verhältnis 40:60 umklappen. Dann stehen bis zu 977 Liter Stauraum zur Verfügung. Der Boden ist eben, die Ladekante auch - der nächste Großeinkauf kann kommen. Leer und beladen macht das Fahrwerk des Hyundai Getz einen ausgewogenen Eindruck. Selbst mit flotter Geschwindigkeit kann man enge Kurven sicher durchfahren; keine Probleme für Lenkung oder Fahrwerk. Geht es zu schnell schiebt er sanft über die Vorderräder. Einzig die Bremsen lassen bei starker Beanspruchung etwas an Biss nach. ESP ist nicht lieferbar. Die Preise für die Basisversion Hyundai Getz 1,1 beginnen bei 9.990 Euro. Der getestete Getz 1,5 CRDi in der Ausstattungsvariante GLS kostet als Fünftürer 13.390 Euro. Bleiben in der knappen Ausstattungsliste nur die 1.150 Euro teure Klimaalage und für Sonnenanbeter das elektrische Faltschiebedach (890 Euro). Serienmäßig hat der Hyundai Getz GLS Front- und Seitenairbags, ABS, Isofix-Vorbereitungen, Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung an Bord.
Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie hier
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