Zugunsten einer neuen Ara in der Mobilität" verzichte Nissan auf Investitionen in reine Verbrenner, teilte der Hersteller jetzt in Madrid mit. Bis zum Geschäftsjahr 2026 erwarte man, dass in Europa bereits 75 Prozent der Nissan-Neuwagen elektrifiziert unterwegs sein werden, Ende des Jahrzehnts sollen es hundert Prozent sein. Und weil alles einen Namen braucht, haben die Japaner ihr Programm "Nissan Ambition 2030" getauft. Dahinter, so Guillaume Cartier aus der Nissan-Chefetage, "spielen wir unser disruptives Naturell aus". 2030 sollen 25 elektrifizierte Modelle im Portfolio sein.
Um das alles zu stemmen entsteht gerade im britischen Sunderland ein auf den schönen Namen "EV36Zero" getauftes Kompetenzzentrum zur Elektromobilität. Dort soll es um Automobilproduktion ebenso gehen wie um den Bau von Batterien und deren Technologie. Erneuerbare Energien sollen die zur Fertigung nötige Energie liefern. Bis 2028, so zum Beispiel eine der Planungen, soll eine Feststoffbatterie auf den Markt kommen.
Zum Sommer hat sich Nissan denn auch einiges vorgenommen. Der vollelektrische Ariya kommt als Coupé-Crossover auf den Markt. Als Basis dient ihm die von Nissan für die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz entwickelte CMF-EV-Plattform. In der Allradversion kommt der Ariya mit zwei Motoren jeweils einer an der Vorder- und einer an der Hinterachse. Die Reichweite soll bis zu 500 Kilometer betragen. In der Top-Version liefern die Motoren zusammen 290 kW Leistung und ein Drehmoment von 600 Nm. Das reicht für eine Beschleunigung des 4,6 Meter langen und bis zu 2,3 Tonnen schweren Ariya vom Null auf 100 km/h in 5,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Ausgelegt ist er für fünf Passagiere.
Der kompakte Transporter Townstar, der ebenfalls vollelekrisch unterwegs ist und gleichfalls auf der CMF-EV-Plattform aufbaut, soll eine Reichweite von 300 Kilometern haben und zielt auf Familien ebenso wie auf Gewerbetreibende, "ideal für die Auslieferung auf der letzten Meile".
Ein eher alter Bekannter ist der Nissan Leaf, der 2010 den Einstieg Nissans in die Produktion vollelektrischer Serienautos markierte. Er ist vor allem in den skandinavischen Ländern zum Erfolgsmodell geworden. In den vergangenen elf Jahren wurden 577,000 Leaf verkauft.
Neben diesen rein elektrischen Fahrzeugen erweitert Nissan auch bestehende Modellreihen um elektrifizierte Hybrid-Versionen. Der neue Juke Hybrid etwa oder der Quashqai e-Power. Der Quasqai wird ausschließlich über einen 140 kW/190 PS starken Elektromotor angetrieben. Ein 1,5 Liter großer und 115 kW/156 PS starker Dreizylinder-Turbobenziner, der verbrauchsgünstig durchgehend im optimalen Drehzahlbereich arbeitet, liefert während der Fahrt den nötigen Strom an Motor und Akku, greift aber nicht selbst auf den Antrieb zu. Insgesamt kommt der Quasqai e-Power auf eine Systemleistung von 140 kW/190 PS.
Nach dem gleichen Motorenkonzept arbeitet der X-Trail e-Power. Und auch bei ihm treiben zwei Elektromotoren die Hinter- beziehungsweise die Vorderachse an.
Der Antriebsstrang des neuen Juke Hybrid umfasst einen Verbrennungsmotor mit 70 kW/95 PS und 148 Nm Drehmoment sowie einen Elektromotor, der 37 kW/50 PS und 205 Nm Drehmoment entwickelt. Beim Anfahren oder in der Stadt ist der hybride Juke rein elektrisch unterwegs und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h, bevor der Verbrenner loslegt.
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