In den ersten drei Monaten diesen Jahres sind genau 5.060 reine Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen worden. Trotz dreistelliger Prozentzuwächse im ersten Quartal werden hierzulande auch 2017 von den zu erwartenden insgesamt 3,4 Millionen Pkw-Neuzulassungen weniger als 20.000 in die Elektroauto-Sparte fallen. Zieht man davon die jährlich knapp 10.000 Außerkraftsetzungen von Elektroautos ab, bleibt nicht viel übrig.
Das beliebteste Elektroauto Deutschlands war 2016 mit 4.620 Zulassungen der Renault Zoe. Ihm folgen der Smart fortwo electric drive, der VW e-up und der Tesla Model S. Der BMW i3 mit 2.451 zugelassenen Einheiten rangiert auf dem fünften Platz. Die 2016 neu zugelassenen 11.410 reinen Elektrofahrzeuge erhöhten den Bestand zum Ende des Jahres auf 34.022 Fahrzeuge. Verglichen mit der Pkw-Gesamtzahl von rund 45,8 Millionen entspricht dies einem Anteil von 0,7428 Prozent. Anders formuliert: Nur jeder 1.346. Pkw in Deutschland fährt ausschließlich mit Strom. Und während 78 Prozent der Hybridfahrer ihr Fahrzeug privat gekauft haben, entfallen bei den reinen Elektroautos nur 39 Prozent auf den privaten Sektor. Damit hinkt Deutschland noch immer den anderen Nationen stark hinterher.
Weltweit sind aktuell knapp über 2,0 Millionen Elektroautos unterwegs. Allerdings ist in Statistiken unter dem Begriff Elektroauto nicht immer nur das eine, reine Elektroauto gemeint. Wäre dem so, würde Deutschland nur 1,7 Prozent davon stellen. Jedoch fallen unter die zwei Millionen "Elektroautos" auch Plug-in-Hybride. Und davon fährt in Deutschland aktuell eine nicht genau benannte Zahl. Nicht genau benannt, weil erst ab diesem Berichtsjahr eine statistische Trennung von Hybriden und Plug-in-Hybriden vorgenommen wird.
Zieht man die aktuellen Zulassungszahlen heran, stellen die Plug-in-Hybriden immerhin rund 30 Prozent der im ersten Quartal 2017 rund 17.000 zugelassenen Hybridfahrzeuge. Von den aktuell 165.405 Hybrid-Fahrzeugen dürften rund 15 Prozent, also knapp 25.000, Plug-in-Hybride sein. In Summe fallen in Deutschland demnach rund 60.000 Einheiten in der Rubrik der weltweit als Elektroauto geltenden Fahrzeuge - was den prozentualen Anteil nahezu verdoppelt und auf 3,0 Prozent anhebt.
Dass in China pro Jahr 20 Millionen mehr Fahrzeuge als in Deutschland verkauft werden lässt erahnen, wer aktuell die meisten Stromer auf der Straße hat. Mit über 650.000 "Elektroautos" führen die Chinesen die Rangliste noch vor den USA mit 570.000 und Japan mit 147.000 Einheiten an. Beliebtestes Elektroauto in China ist aktuell der BYD Qin, gefolgt vom Kandi EV. Europa als Ganzes hält immerhin mit ebenfalls fast 650.000 Einheiten gut mit.
Erschreckend ist dabei vor allem, dass der Kontinent nicht von einem der einwohnerstärksten Länder angeführt wird, sondern von Norwegen und den Niederlanden. Von den knapp drei Millionen zugelassenen Pkw in Norwegen fahren über 100.000 rein elektrisch. Das beliebteste Modell ist im hohen Norden der Nissan Leaf, gefolgt vom VW e-Golf und dem Tesla Model S. Aktuell fahren in Norwegen übrigens mehr Schneemobile (85.799) herum, als Elektro-Plug-in-Hybride-Autos bei uns. In den Niederlanden rollten Anfang des Jahres 13.105 rein elektrische und 98.903 Plug-in- sowie Range-extended-Fahrzeuge übers Land. Am häufigsten zu sehen sind dort der Mitsubishi Outlander P-HEV, der Volvo V60 Plug-in-Hybrid und der VW Golf GTE.
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