Es klingt ein bisschen nach Pfeifen im dunklen Wald: "Die AMI 2012 wird größer, vielfältiger und spannender", verspricht Martin Buhl-Wagner, Chef der Leipziger Messe. Muss sie auch - denn die einzige internationale Automesse, die dieses Jahr in Deutschland stattfindet, stand in den vergangenen Jahren vor dem Dahinscheiden.
Reihenweise sagten selbst große Hersteller ihre Messeauftritte in Leipzig ab. Das lag nicht nur an der darniederliegenden Autokonjunktur, die bei den Autofirmen für Sparreflexe sorgte. Die Auto Mobil International (AMI), die seit 1991 alljährlich Mitte April in Leipzig ihre Tore öffnete, musste auch gegen übermächtige Konkurrenz antreten. Gut einen Monat vorher präsentieren die Hersteller traditionell ihre Neuheiten am Genfer See. Da bleiben für Leipzig nur wenig schlagzeilenträchtige Premieren übrig. Und die wurden zumindest alle zwei Jahre für den Herbst aufgespart, wenn in Frankfurt mit der IAA die größte Automesse der Welt anstand.
Der Ausweg der Messemacher: Die AMI findet nur noch alle zwei Jahre im Wechsel mit der IAA statt und im Sommer mit größerem zeitlichen Abstand zum Genfer Salon. In diesem Jahr ist es vom 2. bis 10. Juni soweit - und es sieht so aus, als ob die Rechnung aufgeht.
So sind diesmal ein Dutzend Marken dabei, die bei der AMI 2010 gefehlt haben: unter anderem Jaguar, Lada, Lexus, Nissan, Seat, SsangYong, Suzuki und Volvo. Dazu kommen Rolls-Royce und der amerikanische Elektroautobauer Fisker. Abgesagt hat Mitsubishi. Die meisten zeigen Deutschlandpremieren, wie Jaguar etwa den XF Sportbrake. Aber es sind auch wieder Weltpremieren in Leipzig zu sehen. So sind am BMW-Stand zum Beispiel erstmals öffentlich der neue 3er Touring und der dreitürige 1er zu sehen. An Europapremieren zeigen die Bayern das M6 Cabrio und den frisch gelifteten X1. Lada bringt den neuen Granta mit, Suzuki den facegelifteten Splash und Rolls-Royce eine Spezialausführung des Ghost.
Insgesamt haben sich rund 450 Aussteller für die AMI 2012 und die beiden Begleitmessen Amicom (Autoelektronik) und Amitec (Werkstattausrüstungen) angemeldet. Das sind 15 Prozent mehr als 2010. "Wir bieten einen kompletten Marktüberblick", sagt denn auch Buhl-Wagner.
Was die AMI neben neuen Fahrzeugen für die Besucher seit Jahr und Tag interessant macht, soll auch in diesem Jahr wieder locken: der Mitmachfaktor. So bieten zahlreiche Hersteller wieder mit ihren neuen Modellen Probefahrten rund um Leipzig und das Messegelände an. In diesem Jahr wird es zum Beispiel erstmals auch Testfahrten mit Elektromobilen geben. Auf dem Freigelände kann man als Beifahrer einen Offroad-Parcours mit Buckelpisten, Steigungen, Wippen und anderen Herausforderungen überwinden. Erstmals dabei ist dort Audi mit Q3- und Q7-Modellen. Und mit einem Luftkissenfahrzeug kann man sich über den Messesee kutschieren lassen.
Eine Tageskarte für die AMI 2012 kostet im Vorverkauf und an der Abendkasse elf Euro, online gibt es sie für neun Euro. Die Messe ist täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
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