Kurz & bündig
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[+] Exzellentes Fahrwerk, gute Schaltung, gute Verarbeitung |
[-] schlapper Motor, karge Serienausstattung, dünne Sitze |
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Die Basisvariante des Ford Focus hat 1,4 Liter und gerade einmal 80 PS – zu wenig für einen dynamischen Kompakten der mit seiner Länge von 4,34 m immerhin mehr als 1,3 Tonnen auf die Waage bringt. So sollte es auch für Sparfüche zumindest die 1,6-Liter-Variante sein. 74 kW/100 PS und ein maximales Drehmoment von 150 Nm bei 4.000 U/min lassen zwar keine Sportwagengefühle aufkommen - aber reichen allemal, um munter durch die Welt zu kommen. 0 auf 100 km/h in knapp 12 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h bereiten jedoch recht wenig Fahrspaß. Sogar der Vorgänger hatte eine höhere Endgeschwindigkeit. Besonders auf der Autobahn wird es im ansonsten überaus fahrdynamischen Focus recht träge. Die Gänge müssen mit der guten Schaltung angestrengt ausgedreht werden, um den Kölner Fronttriebler flott bewegen zu können - sonst wird es beim Überholvorgang eng.
Der Kraftstoffverbrauch von 6,7 Litern Super auf 100 km liegt auf Augenhöhe mit der starken Konkurrenz von Opel, VW, Peugeot und Renault. Etwas mehr bietet der 1,6-Liter-Motor mit der variablen Ventilsteuerung Ti-VCT. Er leistet 85 kW/115 PS, hat bessere Fahrleistungen und verbraucht nur 6,4 Liter auf 100 km. Die 900 Euro Aufpreis sind nicht nur für Autobahnfahrer sinnvoll angelegt und heben ihn deutlich über den Standard-1,6er.
Exzellentes Fahrwerk
Erfreulicher als der etwas schlappe 1,6-Liter-Motor zeigt sich das exzellente Fahrwerk des Ford Focus. Schlechte Straßenbeläge oder schnelle Kurven ringen dem Focus gerade einmal ein müdes Lächeln ab. Die Lenkung ist direkt und lässt sich präzise dirigieren. Das Fahrwerk ist stramm gefedert und gibt jederzeit eine gute Rückmeldung von der Straße. Trotzdem kommt der Komfort nicht zu kurz. Die lästigen Abrollgeräusche von einst gehören im Focus ebenfalls der Vergangenheit an. Deutlich gewonnen hat der Ford Focus im Innenraum. Bereits in den Einstiegsvarianten wirkt der Innenraum hochwertig und überzeugend verarbeitet. Schalter und Bedienelemente sind übersichtlich platziert und gut beleuchtet. Das Platzangebot ist vorn und im Fond klassenüblich. Fahrer und Beifahrer sitzen auf den etwas dünnen Stühlen bequem, jedoch etwas zu hoch. Im Fond geht es trotz 25 mm verlängertem Radstand (jetzt 2,64 m) standesgemäß etwas dürftiger zu. Störend sind die nur unzureichend arretierbaren Kopfstützen im Fond. Angenehm die zahlreichen praktischen Ablagen. Der leicht zu beladende Kofferraum fasst zwischen 385 und 1.245 Litern.
Schlappe Serienausstattung
Der Ford Focus ist in den Ausstattungsvarianten Ambiente, Trend, Sport, Ghia und Titanium zu bekommen. Zumindest den Trend oder den Sport sollte man sich gönnen; sonst wird es allzu dürftig. Der Focus Trend ist unter anderem mit einer manuellen Klimaanlage und elektrischen Spiegeln ausgestattet. Die Serienausstattung lässt sich jedoch auch hier viele Wünsche offen. Elektrische Fensterheber hinten (250 Euro), ein höhenverstellbarer Beifahrersitz (150 Euro) und Nebelscheinwerfer (145 Euro) sollten heutzutage zur Serienausstattung gehören. Der Sport bietet zudem Alufelgen, Bordcomputer, Nebelscheinwerfer und Sportsitze. Immerhin ist die Sicherheitsausstattung mit guten Bremsen, ABS, ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags bei allen Focus-Varianten auf der Höhe. Der Ford Focus 1.6 Trend kostet als Dreitürer 16.450 Euro, der Sport 17.725 Euro. Zu empfehlen sind bei beiden Varianten das Navigationssystem ab 1.430 Euro und eine Klimaautomatik (375 Euro).
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