Kurz & bündig
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[+] Großer Kofferraum, souveräner Motor, gute Sitze |
[-] Partikelfilter nur gegen Aufpreis, teure Extras |
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Daher dürfte man die neuen Ford Focus Limousine hierzulande nur allzu selten auf der Straße sehen. Schon der Vorgänger führte ein Schattendasein; Modelle wie der VW Bora, ein Renault Megane oder Chevrolet Nubira kennen das Problem. In Südeuropa sieht die Sache schon ganz anders aus. In Ländern wie Italien, Spanien oder Portugal greift man auch in der begehrten Kompaktklasse gerne zur Stufenheckversion. Der große Kofferraum und das klassische Design sind wichtige Kaufgründe. Zudem erfreut sich der Ford Focus als Viertürer gerade in Nordamerika großer Beliebtheit. Das Auto wird nun einmal produziert und kommt daher auch in Deutschland auf den Markt. Jedoch werden sich aller Voraussicht nach weniger als 10 Prozent aller Focus-Käufer für einen Viertürer entscheiden.
Großer Kofferraum
Das Design der 4,48 m langen Limousine kann durchaus als stimmig bezeichnet werden. Wirkte das Heck des Vorgängers recht hölzern, so steht die neue Kölner Limousine da wie auch einem Guss. So viel Chic hätte man ihm gar nicht zugetraut. Das Platzangebot ist in dieser Fahrzeugklasse ordentlich. Vorn ist der Focus unverändert; im Fond gibt es Dank 2,64 m Radstand genügend Bein- und Kopffreiheit für zwei bis drei Passagiere. Die Kopfstützen lassen sich weit nach oben ausziehen und verschwinden bei Nichtgebrauch in der umklappbaren Lehne. Erfreulich groß präsentiert sich auch der Kofferraum. Die kantige Klappe schwingt weit nach oben und erleichtert zusammen mit der niedrigen Ladekante das Be- und Entladen. Das Kofferraumvolumen ist mächtig. Es liegt zwischen 526 und 931 Litern – deutlich mehr als beim Schrägheck-Focus.
Gute Sitze
Armaturenbrett und Frontsitze unterscheiden sich von den anderen Focus-Varianten nicht. Die Sitze sind bequem und lassen sich problemlos einstellen. Der Blick auf das übersichtliche Cockpit – einwandfrei. Etwas mehr Chic dürfte man verlangen, aber zu Beanstanden gibt es kaum etwas. Nicht überzeugen kann hingegen das optionale DVD-Navigationssystem. Der Bildschirm ist bei Sonneneinstrahlung kaum abzulesen. Noch ärgerlicher: Das Navigationssystem ist nur im Stand zu bedienen. Wer die Route auf der Autobahn oder Landstraße ändern möchte, muss anhalten. Die Entscheidung, ob das System mit Rücksicht auf die Verkehrssituation bedient werden kann, sollte Ford dem Fahrer überlassen.
Klasse-Fahrwerk
Deutlich mehr Freude bereitet das souveräne Fahrwerk. Der viertürige Focus liegt gut auf der Straße. Schlechter Fahrbahnbelag, schnell gefahrene Kurven oder unangenehme Querfugen – die Focus-Ingenieure haben einen guten Job gemacht. Dabei ist der Kölner insbesondere auch wegen der präzisen Servolenkung überaus fahraktiv. Eine gute Wahl ist der Focus mit dem vom PSA-Konzern entwickelten 1,6 TDCi-Motor. Die 80 KW / 109 PS des Commonrail-Diesel arbeiten jederzeit vernehmbar, aber nie störend im Hintergrund. Der Vierzylinder ist drehfreudig, wenngleich die Sechsgang-Schaltung der größeren Dieselversion gut passen würde. So muss der Focus-Pilot beim 109-PS-Motor mit leicht schaltbaren fünf Gängen auskommen. 240 Nm stehen ab 1.750 U/Min zur Verfügung und sorgen dafür, dass man jederzeit flott unterwegs ist. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h und der Durchschnittsverbrauch hält sich mit rund fünf Litern Diesel auf 100 km auf überaus sparsamem Niveau. Nur gegen Aufpreis gibt es Euro 4 und einen Partikelfilter.
Der Preis für den Ford Focus 1.6 TDCI mit Partikelfilter in der sinnvollen Ausstattungsvariante Trend liegt bei 20.850 Euro. Dafür gibt es unter anderem ESP, diverse Airbags, manuelle Klimaanlage und elektrische Spiegel. Leider muss für Selbstverständlichkeiten wie elektrische Fensterheber hinten, Nebellampen und Bordcomputer extra bezahlt werden. Ebenfalls zu empfehlen sind Xenonlicht (840 Euro), Sitzheizung (250 Euro) und ein Navigationssystem (ab 1.575 Euro).
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