Kurz & bündig
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[+] Extra leichte Lenkung für die Stadt im City-Modus, variabler Innenraum, gute Sicherheitsausstattung, niedriger Verbrauch |
[-] Innen ziemlich laut, Sitzposition könnte besser sein, Karosserie neigt zu Wankbewegungen, gelegentlich etwas bockige Hinterachse |
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Damit der Windschatten von Fiat Idea und Panda nicht der einzige Kaufanreiz bleibt, wurde der Golf-Konkurrent zum Modelljahr 2004 gründlich überarbeitet. Eine leicht modifizierte Optik und neue Motoren sollen die Käufer bei der Wahl eines Kompaktklassemodells nicht allein zu Opel Astra, VW Golf, Ford Focus und Peugeot 307 blicken lassen.
Neues Highlight in der breiten Modellpalette ist der Fiat Stilo 1.9 Multijet, der das neue Diesel-Topmodell darstellt. Das 1,9-Liter-Triebwerk leistet 103 / 140 PS und ein maximales Drehmoment von 305 Nm, die bei 2.000 U/min anliegen. Der Commonrail-Diesel der zweiten Generation beschleunigt den italienischen Fronttriebler in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 203 km/h. Dabei soll der Durchschnittsverbrauch gerade einmal 5,4 Liter Diesel auf 100 km betragen. Leider gibt es derzeit keinen Partikelfiter im Angebot. So schafft der 16-Ventiler nur die schwache Euro-3-Abgasnorm. Hier heißt es zügig nachbessern. Der 140 PS starke Diesel ist fraglos das Prachtstück in der Stilo-Palette. Der Motor passt prächtig in die kompakte Limousine und macht ihm – wenn gewünscht – mächtig Beine. Noch beeindruckender als die objektiven Motordaten ist der subjektive Fahreindruck. Hier hat der Stilo Kraft in allen Lebenslagen und animiert den Fahrer ambitioniert mit dem Gasfuß umzugehen. Lenkung und die serienmäßige Sechsgang-Schaltung machen jeden willig Kraftausbruch mit, können jedoch nicht derart überzeugen wie das Aggregat selbst. Die Lenkung – mit zuschaltbarem Citymodus – vermittelt nicht genügend Kontakt zu Fahrbahn; das trübt den Spaß bei der Kurvenhatz auf der Landstraße. Überaus leichtgängig geht es jedoch beim Rangieren zu. Zudem ist die Abstimmung der Dämpfer für die durchaus sportliche Motorleistung eine Spur zu weich. Dafür ist das Fahrwerk auch im Grenzbereich kaum aus der Ruhe zu bringen. Die Hinterachse wirkt bisweilen etwas bockig.
Alles im Blick
Der Innenraum des Fiat Stilo ist überaus geräumig; die Sitze sind jedoch viel zu schwammig. In punkto Seitenhalt und Beinauflage hat die starke Konkurrenz deutlich die Nase vorn. Selbst die Franzosen von Peugeot und Renault zeigen hier mittlerweile, wie es besser geht. Die Qualitätsanmutung des überarbeiteten Italieners ist ebenfalls verbesserungswürdig. Die Kunststoffe in neuer Hell-Dunkel-Optik wirken allzu preiswert. Ansonsten ist die Bedienung aus Fahrersicht vorbildlich; die Schaltung und Instrumente sind jederzeit gut abzulesen. Auch hinten ist das Platzangebot mehr als ausreichend; die Sitze könnten jedoch auch hier bequemer sein. Das Kofferraumvolumen des Fünftürers liegt zwischen 335 und 1.035 Liter.
Die Sicherheitsausstattung der Stilo-Modellreihe kann ist ebenfalls auf der Höhe der Zeit. Serienmäßig gibt es beim 140-PS-Multijet unter anderem sechs Airbags, ABS, Bremsassistent, ESP, ISOFIX-Vorbereitungen, sowie Kopfstützen und Dreipunkt-Gurte rundherum. Der Fiat Stilo Multijet wird einzig in der höherwertigen Ausstattungsvariante Dynamic angeboten. Der Einstiegspreis der fünftürigen Version liegt bei 21.350 Euro. Darin enthalten sind elektrische Fensterheber, ein Soundsystem, elektrische Spiegel, Bordcomputer und eine manuelle Klimaanlage. Sinnvoll ergänzen lässt sich die Ausstattung unter anderem mit Extras wie Klimaautomatik, Sitzheizung, Navigationssystem Nav+ und Xenonscheinwerfern.
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