Kurz & bündig
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[+] Gefälliges Design, großes Platzangebot, sicheres Fahrverhalten |
[-] Schwacher Motor, hakelige Schaltung, hoher Preis |
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Seit zwölf Jahren ist der Punto im Fiat-Programm. Seither wurde er mehr als 6,5 Millionen Mal verkauft. Von den 500.000 Puntos, die in Deutschland zumeist in Damenhände kamen, laufen noch mehr als 440.000 Stück. Jetzt übt Fiat mit ihm das Doppel: Der neue Fiat Punto bekam den Namenszusatz "Grande", weil der alte Punto als günstiges Auslaufmodell noch ein Jahr im Programm bleibt.
Design und Dimensionen des Grande Punto haben nicht mehr viel mit dem erfolgreichen Vorgängermodell zu tun. Der Kleinwagen von einst kratzt mittlerweile nicht nur mit seiner Länge von 4,03 Metern (ein Plus von 19 cm) an der Tür zur Kompaktklasse - und dürfte selbst einem Fiat Stilo das Leben schwer machen.
Frauenliebling
Die Erwartungen an den elegant gezeichneten Grande Punto sind groß. Im nächsten Jahr sollen sich allein in Deutschland mehr als 30.000 Käufer für den Frauenliebling erwärmen können, der als Drei- und Fünftürer zu haben ist. Mit zahlreichen Aktionen will Fiat insbesondere die jungen Kund(inn)en ansprechen.
Bei diesem Design sollte das gelingen. Eine Front mit kerniger Mundöffnung, ein knackiges Heck und eine beeindruckend schön gezeichnete Seitenlinie ist Designer Giugaro da gelungen. Im Innenraum spürt man die 19 cm mehr Länge besonders: Vier Passagiere können bequem im neuen Fiat sitzen. Zu fünft wird es klassenbedingt dann doch recht eng, doch die Kopffreiheit ist angenehm. Die Instrumente sind bekannt übersichtlich, die Sitze bequem. So wünscht man sich einen Fiat - wären da nicht die teilweise allzu lieblosen Plastikoberflächen. Das Design kam im Innenraum deutlich zu kurz. Macht trotzdem alles einen wertigen Eindruck. Der Kofferraum schluckt 275 Liter.
Zwei gegen Vier
Die Motorenpalette sorgt für Überraschungen. Hier setzen die Italiener auch in der kleinen Klasse auf moderne Dieseltechnik - trotz zumeist kleiner Laufleistungen. Den vier Commonrailaggregaten mit Leistungen zwischen 75 und 130 PS stehen zum Marktstart gerade mal zwei Benziner gegenüber. Trotzdem sollen sich rund 80 Prozent der Käufer für die Benziner mit 1,2 und 1,4 Litern Hubraum entscheiden.
Doch der größere Vierzylinder mit seinen 57 kW/77 PS kann im Grande Punto nicht überzeugen. Nach flottem Start geht es dann allzu träge durch den Verkehr. 0 auf 100 km/h in 13,2 Sekunden und 165 km/h Spitze passen nicht zum sportlich anmutenden Fronttriebler. Überlandfahrten und Autobahntouren sind alles andere als ein Vergnügen. Im Frühjahr soll immerhin noch ein 95 PS-Benziner folgen.
Bis dahin kommt man um einen Diesel kaum herum. Der 90 PS starke 1.3 Multijet fährt sich deutlich ambitionierter und macht nicht nur durch das serienmäßige Sechsganggetriebe richtig Spaß. Er verbraucht trotz munterer 200 Nm gerade einmal 4,6 Liter Diesel auf 100 km/h und läuft 175 km/h Spitze. Ärgerlich, dass der Partikelfilter 600 Euro extra kostet.
Fünf Sterne
Da erfreut schon eher das gute Fahrverhalten. Die Federung ist angenehm und bietet eine gelungene Mischung auch Komfort und Dynamik. Die Lenkung ist direkt und das Steuer liegt sehr gut in der Hand. Die Fünfgang-Schaltung des Benziners ist jedoch zu hakelig.
Fiat rühmt sich, mit dem Punto den sichersten Wagen seiner Klasse (5 Sterne im Crashtest) zu produzieren. Unverständlich wieso Aktiv-Kopfstützen, Seitenairbags und ESP trotzdem Aufpreis kosten. Serienmäßig sind allein ABS, Front- und Seitenairbags. Ab Frühjahr soll es zudem einen Knieairbag geben.
Die Serienausstattung des Fiat Punto ist angenehm umfangreich. Bereits die Basisversion Active bietet einiges, doch der Dynamic sollte zum Volumenmodell avancieren. Hier gibt es unter anderem eine Klimaanlage und eine Funkfernbedienung. Die Preise des Fiat Grande Punto beginnen bei 10.990 Euro. Ein vernünftig ausgestatteter 1.3 Multijet Dynamic kostet inklusiv kompletter Sicherheitsausstattung als Dreitürer schon satte 16.000 Euro – alles andere als ein Schnäppchen. Diese "Geiz ist Geil"-Zeiten sind offensichtlich auch bei Fiat vorbei.
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