In Detroit ist Ferrari-Vizechef Amedeo Felisa wohl über so viel PS gestolpert, dass er es für nötig findet, Ferrari zumindest in den Nachrichten wieder dahin zu rücken, wo die Marke mit dem sich aufbäumenden Pferd nach eigenem Selbstverständnis zu stehen hat: ganz, ganz vorne. Das Auto selbst steht zwar nicht in den Messehallen - aber die ersten, kunstvoll retuschierten Fotos liegen aus. Der Ferrari 599 GTB soll der stärkste V12-Serien-Ferrari aller Zeiten werden.
Der Erbe des 1996 vorgestellten 550 Maranello und seines Nachfolgers 575 M Maranello, zusammen rund 5700 Mal verkauft, oder so legendärer Modelle wie 275 GTB oder 365 GTB4 ist als zweisitziges Coupé mit Front-Mittelmotor konzipiert. Unter der roten Haube grollt als Antriebsaggregat ein V12 mit 5.999 cm³ Hubraum, der sich direkt von dem Motor im Enzo Ferrari ableitet - allerdings um 40 PS gestutzt. Der Kraftprotz bringt bei 7600 U/min. satte 620 PS - das sorgt dafür, dass bei 1600 Kilogramm Gesamtgewicht jedes PS nur 2,6 Kilo Auto bewegen muss. Ein Porsche 911 etwa kommt auf ein Leistungsgewicht von 4,5 Kilo pro PS.
Das Design mit dem klassischen Ferrari-Kühlergrill stammt wie gehabt von Pininfarina. Für Karosserie und Fahrwerk nutzt Ferrari die neueste Generation der Vollaluminium-Konstruktion. Die ganzen Daten zum 599 wird es wohl erst zur Premiere des realen Autos am 28. Februar auf dem Genfer Automobilsalon geben. Dennoch: Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h sollten weniger als vier Sekunden reichen. Und vor 320 km/h dürfte mit der Beschleunigung auch noch nicht Schluss sein. Nur Vermutungen sind es auch, wenn über den Preis geredet wird. Wenn die ersten 599 GTB - wahrscheinlich kurz vor den Werksferien in Maranello - ausgeliefert werden, dürften sie ihre stolzen Besitzer grob geschätzt so um die 210.000 Euro gekostet haben.
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