Seit Jahren gibt es auf der Monterey Autoweek rund um Concours d'Elegance und Nobelversteigerungen weit mehr zu bestaunen als sündhaft teures Altmetall. Autohersteller aus der ganzen Welt haben Pebble Beach als beschauliches Refugium entdeckt, um unweit von sattgrünen Pazifik Putting Greens und schmucken Fairway-Villen Neuheiten zu präsentieren. Einer der großen Stars ist dieses Jahr der neue BMW M4.
Da der seine offizielle Weltpremiere erst auf der Detroit Motor Show Mitte Januar feiern darf, gibt es im Sonnenstaat Kalifornien nur eine erste Vorabversion des neuesten M-Modells zu sehen. Dunkle Scheiben, die bei den kalifornischen Straßenfahrzeugen gleichermaßen gegen Sonne und Blick von außen schützen sollen, lassen einen auch beim M4 Concept im Unklaren, wie sich der neue Sportler von innen präsentiert. Große Überraschungen dürfte es - abgesehen von Karbondetails und geänderten Sportsitzen - im Vergleich zum aktuellen BMW 4er jedoch nicht geben.
Von außen gibt es mit üppigen Schwellern, Spoilern, Kiemen und der Vierfach-Auspuffanlage die bekannten M-Insignien. Vom größeren BMW M6 hat sich der neue M4 Voll-LED-Scheinwerfer, den Doppelspeichen-Kühlergrill und das Karbondach geliehen.
Viel wichtiger sind jedoch der Antrieb und die neue Nomenklatur. Denn der BMW M3 als Imageträger Nummer eins der M GmbH - das war einmal. Dadurch, dass die Varianten BMW 3er Coupé und 3er Cabrio beim neuen Modell zur Vierer-Reihe erhoben werden, die im kommenden Jahr mit einem viertürigen Grand Coupé gekrönt wird, kann es einen BMW M3 nur noch als viertürige Limousine geben.
Geschaltet wird automatisch oder manuell per Doppelkupplungs-Getriebe
Die Musik spielt also beim M4, der jedoch erst im Frühsommer 2014 als Coupé und Cabrio auf den Markt kommen wird. Das 4er Gran Coupé wird bis auf weiteres nicht als M-Version kommen, da die der etablierten BMW M3 Limousine wohl die Luft zum Atmen genommen hätte. Eine Power-Kombi wie den Audi RS4 wird es bis auf weiteres nicht geben.
In Sachen Antrieb hält sich BMW mit technischen Details nach wie vor zurück. Jedoch ist es längst kein Geheimnis mehr, dass der neue BMW M4 seinen grandiosen Achtzylinder-Sauger aufgeben muss. Stattdessen arbeitet wie bei den Vorgängergenerationen E36 und E46 im aktuellen M-Einsteiger ein Sechszylinder, dem jetzt jedoch mit einer Aufladung Flügel verliehen werden. Der drei Liter große Turbomotor im BMW M4 wird rund 450 PS leisten und sich damit deutlich hinter dem aktuellen Mercedes C 63 AMG eingruppieren, der in seiner schärfsten Ausprägung 507 PS leistet. Nachgeschärfte Versionen des BMW M4 mit besonders hoch drehenden 480 bis 500 PS sind jedoch bereits beschlossene Sache.
Den Leistungsnachteil will der BMW M4 mit einem Leergewicht von knapp unter 1.500 Kilogramm ausgleichen. Das wären rund 100 Kilogramm weniger als bisher. Ein Grund dafür, weshalb sich BMW auch beim M4 entschied, den optionalen Allradantrieb außen vor zu lassen. So müssen ein elektronisches Fahrwerk und eine aktive Hinterachssperre dafür sorgen, dass die Motorleistung auf den Boden kommt. Geschaltet wird automatisch oder manuell per Doppelkupplungs-Getriebe. Eine manuelle Sechsgang-Handschaltung wird allenfalls für die USA überlegt.
Die Höchstgeschwindigkeit des BMW M4 ist auf 250 km/h begrenzt. Mit dem Drivers-Package wird sie auf 280 km/h und mehr erhöht. Von 0 auf Tempo 100 dürfte es der BMW M4 in rund 4,5 Sekunden schaffen.