Der Druck auf BMW wird beim Projekt i zunehmend größer. Die Elektrowelle ist weltweit nicht nur erlahmt - sie ist nach den Misserfolgen von Chevrolet Volt, Nissan Leaf und Opel Ampera kurz davor, vollends zum Erliegen zu kommen. Audi ist gerade erst kurz vor dem Marktstart aus dem R8 E-Tron-Projekt ausgestiegen und auch der Audi A2 rollt elektrisch Richtung Abstellgleis.
Kaum ein Hersteller hat sich derart weit aus dem Fenster gelehnt wie BMW, wu man sich zumindest partiell vom fahrdynamischen Reihensechszylinder-Saulus zum Saubermann-Paulus der Autobranche wandeln wollen.
So sehr BMW gerade auf der Überholspur unterwegs ist und seine Wettbewerber bei den Kernmodellen 3er, 5er und 7er alt aussehen lässt, so wenig darf das i-Projekt zum Rohrkrepierer werden. Die Symbiose mit dem Tochterunternehmen SGL Carbon und dem immer wichtiger werdenden Thema Leichtbau hat man mehr als nötig mit dem Elektroantrieb verwoben. Im Herbst 2013 Jahres feiert der BMW i3 seine Marktpremiere -mit Elektroantrieb und Range Extender. Im Frühjahr darauf folgt der Sportwagen i8 als leistungsstarker Plug-In-Hybrid.
Um zu unterstreichen, wie wichtig den Bayern das Projekt-i ist, wird in Kalifornien gerade nachgelegt. Noch vor dem Serienstart der Submarke BMW i mit dem Elektro-Duo i3 und i8 zeigt BMW das i3 Concept Coupé.
Eng verwandt mit dem fünftürigen i3 soll das Coupé - einer Hauch sportlicher positioniert - die Elektroidee auf eine breitere Basis stellen. Welcher Ort wäre da besser geeignet als Los Angeles? In den Hollywood Hills, wo Luxuskarossen ein Alltagsgut sind wie Burger und Kaugummis, feierte das BMW i3 Concept Coupé daher seine Premiere.
Schwarze Fäden
Zweieinhalb Flugstunden weiter Richtung Nordosten entstehen in Moses Lake gleichzeitig die schwarzen Fäden, die für BMW nicht nur bei dem Projekt i die Zukunft bedeuten. Aus der dort aufwendig produzierten Karbonfaser werden über die Stationen Wackersdorf, Landshut und Leipzig ab Ende 2013 die futuristischen Traummobile Realität, die künftig leise surrend die Innenstädte bevölkern sollen.
Keine Überraschung, dass das Kernmodell BMW i3 kein Einzelstück bleiben soll. Ein Van und ein kleiner Cityflitzer sind im Gespräch. Dazu eben das Coupé, das an sich mehr ein schlichter Dreitürer ist. Etwas flacher und daher weniger hochbeinig auf den dünnen Pneus balancierend präsentiert sich der 3,96 Meter lange Bayer visionär. Markant sind nicht nur Front und Heckansicht des sogenannten Life-Moduls aus karbonfaserverstärktem Kunststoff, sondern besonders auch die schmal zulaufende Fensterlinie und die großen, aber spindeldünnen Räder.
In dem aus Aluminium bestehenden Drive-Modul sind beim BMW i3 Concept Coupé Antrieb, Fahrwerk, Energiespeicher, Struktur- und Crashfunktionen integriert. Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 125 kW/170 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm. Drei Fahrmodi beeinflussen Fahrspaß und die Reichweite von bis zu 160 Kilometer. Im puristischen Innenraum gibt es Platz für vier Personen, zwei große TFT-Displays für die Darstellung aller wichtigen Informationen und das iDrive-Bediensystem der nächsten Generation.