Satt steht er da, der Seat Leon Cup Racer. Kein Wunder: Immerhin ist die Spur der brachialen Rennsport-Studie fast um vierzig Zentimeter weiter als beim Serien-Modell. Die 18-Zoll-Walzen stecken in mächtigen Radhäusern, die in breite Seitenschweller übergehen. So bietet der rasante Leon schon optisch eine beeindruckende Präsens.
Auch sonst macht der schnelle Spanier nicht auf Understatement: Ein mächtiger Doppel-Heckspoiler sorgt in Zusammenspiel mit einem glatten Unterboden und einem Diffusor für den nötigen Abtrieb.
Die Frontschürze wird dominiert von dem gigantischen Lufteinlass, der den Sauerstoff über dem Asphalt förmlich anzusaugen scheint. Das unterstützt einmal die Kühlung des Motors und ist entscheidendes Element des ausgefeilten Aerodynamik-Konzepts. Aber auch Elemente des Serienmodells finden sich im Cup Racer wieder - sei es das grundlegende Design mit den scharfen Kanten, die Dachlinie sowie die LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten.
Das gilt auch für den Motor: Der bekannte Zweiliter-Turbo-Vierzylinder leistet in der Rennsportversion 330 PS und hat ein Drehmoment von 350 Newtonmetern. Die Gangwechsel übernimmt das bewährte Sechsgang-DSG, das für Langstrecken-Rennen durch ein sequentielles Getriebe und ein mechanisches Sperrdifferential ersetzt werden kann. In der Standard-Rennausführung sorgt ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferential an der Vorderachse für die nötige Traktion. Eine Vierkolben-Bremsanlage packt kräftig zu und sorgt für angemessene Verzögerungswerte.
Schon nächstes Jahr könnte der Leon Cup Racer als Kunden-Fahrzeug an den Start gehen.
Das Cockpit ist durch den extensiven Einsatz von Carbon ganz auf Gewichtsreduktion und Rennsport-Effizienz getrimmt. Ein Fahrer-Käfig und das HANS (Head-and-Neck-Support)-System schützen den Fahrer. Die Schalensitze sind mit einem speziellen feuchtigkeitsabsobierenden Leder bezogen und ein zentraler TFT-Monitor gibt dem Piloten Auskunft über alle relevanten Daten.
Soviel Technik ist nicht ganz billig: Die Version mit DSG-Getriebe soll 70.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) kosten, die Langstrecken-Ausführung mit dem sequentiellen Getriebe und mechanischem Sperrdifferential ist noch einmal um 25.000 Euro teurer (ebenfalls ohne Mehrwertsteuer).
Schon im nächsten Jahr könnte der Leon Cup Racer bereits in der Saison 2014 als Kunden-Fahrzeug an den Start gehen. Doch damit nicht genug. Seat-Motorsportchef Jaime Puig gibt einen weiteren Ausblick: "Wir können uns auch gut vorstellen, den Cup Racer zu einer WTCC-Version mit 1,6-Liter-Triebwerk weiter zu entwickeln. Wir haben da schließlich eine große Tradition zu verteidigen. "
Die Strahlkraft dieser sportlichen Modelle soll auch auf die Serien-Modell wirken - eben auch auf den Leon Cupra. Der sich sicher an dem Sportler orientiert.
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