Der kleinsten Crossover aus der Nissan-Familie hat sportliche Ambitionen. Schließlich gibt es ihn ja schon jetzt mit respektablen 190 PS. Der Juke-R ist aber ein ganz anderes Kaliber. Für ihn wurde in Handarbeit ein handelsüblicher Juke völlig ausgeräumt, um darin Platz für den Motor des Sportwagens Nissan GT-R zu schaffen.
Der 3,8-Liter-V6-Biturbo-Benziner leistet 530 PS. Um die Kraft auch auf die Straße zu bringen, wurde das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Bauweise und der modifizierte Allradantrieb ebenfalls aus dem GT-R übernommen.
Rein äußerlich sorgen die bullig ausgestellten Radhäuser, der mächtige Heckflügel, die großen 20-Zoll-Räder und die neuen Stoßfänger für einen martialischen Auftritt. Innen wurde ein Überrollkäfig verbaut. Rennsitze mit Fünfpunktgurten sind ebenfalls montiert. Wo immer es ging, wurden original Bauteile durch rennsporttaugliche Leichtbaukomponenten ersetzt. Allein die lackierte Mittelkonsole erinnert noch an den Serien-Juke.
Bitter: An eine Serienfertigung des kleinen Kraftprotzes wird bei Nissan erst einmal nicht gedacht. Erst einmal hat man nur zwei Fahrzeuge gebaut – als Links- und Rechtslenker. Im November wird man mit der Erprobung beginnen. Was dann wird, soll die Zukunft zeigen.
Insgesamt würde der Juke–R gut ins Bild passen. Nissan ist ja vielfältig im Motorsport engagiert. Vor drei Jahren etwa wurde gemeinsam mit Sony die GT-Academy gegründet. Die Initive sucht unter talentierte Playstation-Spieler geeignete Rennfahrer. Dafür treten Spieler aus 10 europäischen Ländern bei der Rennsimulation "Gran Turismo" auf der Spielkonsole gegeneinander an. Der Wettbewerb wird in einer 20-teiligen Sendung von Eurosport übertragen und erinnert an das Bohlen-Format "DSDS".
Die Teilnehmer spielen um einen Platz im "GT Academy Race Camp" und erhalten dort neben einer Rennfahrerausbildung auch die Möglichkeit erste richtige Rennen zu fahren - keine "virtuellen". Der Höhepunkt ist dann die Teilnahme beim 24-Stunden-Rennen in Dubai in einem Nissan GT4.
Das Konzept geht auf: Der erste Sieger, der Spanier Lucas Ordonez, schaffte es gleich aufs Treppchen. Beim GT4 Europacup 2009 wurde er Zweiter. 2010 bestätigte er sein Talent nochmal und fuhr auf Rang vier. Zusammen mit dem Sieger der GT Academy des Jahres 2009, Jordan Tresson.
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