Das ist Balsam für die geschundene Seele der US-Autoindustrie: Amerikanische Muscle Cars verwandeln sich zur Überraschung ihrer Eigentümer in monströse Roboter, um als "Autobots" das Böse zu bekämpfen. Die Transformers waren in den 80er Jahren der Plastik-Hit in jeder Spielzeugkiste. Sportwagen, Trucks oder Kampfflieger mutierten durch ein paar Handgriffe zu Robotern. Seit 2007 sorgen die Verwandlungskünstler auch auf der Kinoleinwand für Aufsehen. Da kann man sich schon einmal über Detroits ganz reale Pleiten, Pech und Pannen der letzten Jahre mit reichlich Popcorn hinweg trösten.
Die Handlung der Transformers-Reihe passt auf jeden Bierdeckel und lässt dann immer noch genügend Platz für Professor Kirchhofs Steuerkonzept. Im dritten Teil, der gerade in den Kinos läuft, gibt es einen Rückblick ins Jahr 1969. Die Apollo 11-Mission landet auf dem Mond, doch die stolzen Astronauten sind dort keineswegs die ersten: Die Amerikaner entdecken das Wrack eines geheimnisvollen Raumschiffs. Auf den ersten Blick gibt es kein Leben an Bord. Die US-Regierung hält den Fund vier Jahrzehnte lang geheim.
Dann aber überschlagen sich die Ereignisse: Ein bislang unentdeckter Transformer namens Shockwave wird an Bord des Raumschiffs reaktiviert. So gibt es einen neuen Krieg zwischen den guten Autobots und ihren bösartigen Gegenspielern, den Decepticons. In der nun folgenden Special Effects-Orgie dürfen Stars wie Shia LaBeouf, John Malkovich oder Patrick Dempsey die gelegentlichen Pausen zwischen den Explosionen mit Dialogen und witzigen Sprüchen füllen.
Die Roboter-Saga ist seit dem ersten Teil ein weltweiter Kassenschlager und hat bereits mehr als 3,5 Millionen Zuschauer in deutsche Kinos gelockt. Auch für Chevrolet zahlt sich das Special Effects-Spektakel aus, denn die Produkte der amerikanischen Kultmarke spielen in den Streifen eine prominente Rolle – allen voran der Camaro.
Das Hollywood-Marketing katapultierte das Retro-Musclecar auf Platz eins der amerikanischen Sportwagen-Charts. Sogar der erfolgreiche Ford Mustang hatte 2010 das Nachsehen – zum ersten Mal seit 24 Jahren. Damit hat sich die fünfte Generation des Camaro zu einem wichtigen Imageträger für GM entwickelt. 2011 hat der Camaro bislang mehr als 40.000 Käufer gefunden.
Ein Sondermodell soll den Run auf das Muscle Car auch in Zukunft aufrecht erhalten - und das ist natürlich vom Kinofilm inspiriert. Der Camaro "Transformers Special Edition" ist wie sein Vorbild in Rallye-Gelb mit schwarzen Streifen lackiert. Der Wagen hat schwarze 20-Zoll-Felgen und "Autobot"-Logos in den Radnaben sowie hinter den Radhäusern. Das schwarze Lederinterieur wird mit gelben Kontrastnähten bestickt und ist ebenfalls mit Logos aus dem Film versehen.
In einen Roboter kann sich das Sondermodell, das ab Juli erhältlich ist, freilich nicht verwandeln. Anfang 2012 aber wird der Camaro noch einmal ordentlich aufgepumpt und dürfte dann besonders echte Muscle Car-Fans aufhorchen lassen: Der Camaro ZL1 bringt satte 550 PS auf die Straße.
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