Da werden Erinnerungen an die heißen Kettcar-Duelle der Kindheit wach: Während Lauda oder Senna auf dem Hockenheimring ihre Runden drehten, traten Klein-Heinzi und Klein-Fritzchen auf der Spielstraße gegeneinander an. Geschenkt hat man sich nichts. Und allein die Muskelkraft entschied über Sieg oder Niederlage. Schließlich waren die Kettcars schrecklich simpel aufgebaut und nur mit Mühe auf Tempo zu bringen.
Gegen den Ferrari FFX Exklusiv der Firma Berg Toys aus den Niederlanden wirkt jedes andere Kettcar wie ein verrosteter Gebrauchtwagen ohne TÜV-Abnahme. Nachwuchs-Piloten ab fünf Jahren können in dem feuerroten Spielmobil mit Ferrari-Lizenz in die Pedale treten.
Von einem Kettcar will Berg Toys denn auch gar nichts wissen – Pedal Go-Karts heißen die Ketten-Flitzer heute. Und der 1,3 Meter lange Ferrari FFX ist zurzeit die heißeste Version dieser Fahrzeuggattung. Zumindest so lange, bis vielleicht irgendwann Lamborghini oder Maserati mit einer eigenen Version nachziehen. Auf dem Bobbycar-Sektor sind die Hersteller ja schon sehr aktiv – einen "Audi Mini Quattro" zum Düsen über den Wohnzimmerteppich gibt es ebenso wie das "„Kinderauto 911" von Porsche.
Der Pedal-Ferrari ist allerdings ein echtes Hightech-Produkt und für den Einsatz auf öffentlichen Bürgersteigen gut gerüstet. Wenn Berg Toys über den Ferrari FFX spricht, klingt das wie auf einer Pressekonferenz mit Jean Todd. "Aerodynamische Rennspoiler und Seitenschürzen verleihen der 'Höllenmaschine' optimale Stromlinienform und ein Höchstmaß an Dynamik. Damit hängen kleine Piloten die Konkurrenz mühelos ab", freut sich der Spielzeughersteller.
Spoiler, Schweller, Scheibenbremsen
Für die optimale Kraftübertragung sorgt eine Siebengang-Schaltung, zum Anbremsen vor der nächsten Schikane stehen dem Filius Scheibenbremsen zur Verfügung. Der FFX rollt auf 12-Zoll-Leichmetallfelgen mit schlauchlosen Superslick-Reifen. Die kleinen Rennfahrer drehen an einem Lenkrad in Lederoptik und hocken auf einem gepolsterten Rennsitz. Damit beim Crash in die Nachbarshecke nichts passiert, wird der Pilot mit Hosenträgergurten gesichert.
Um der Konkurrenz auf dem Spielplatz auch den Top Speed mitzuteilen, notiert ein Bordcomputer Geschwindigkeit und Wegstrecke. Verliert Schumi Junior einmal die Kraft, aktiviert sich ein automatischer Freilauf, damit sich die Pedale nicht mitdrehen.
Zwei Modelle jagen den Adrenalinspiegel der jungen Tifosi – und den ihrer Eltern beim Anblick der Preise – in die Höhe: Der Ferrari FFX Racer mit einem Kampfgewicht von 28 Kilogramm kostet als abgespeckte Einstiegsversion mal eben 499 Euro. Der FFX Exklusiv in Vollausstattung bringt 30 Kilogramm auf die Waage und kostet 1499 Euro – soviel wie ein Gebrauchtwagen. Aber es ist eben immer etwas Besonderes, einen Ferrari zu fahren. Egal in welchem Alter.
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