Kurz & bündig
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[+] Konkurrenzloser Preis, geringer Verbrauch, gutes Platzangebot, bequemer Ein- und Ausstieg, großer Kofferraum, bewährte Technik, ordentliche Verarbeitung |
[-] Karge Serienausstattung, starker Lärmpegel innen bei hoher Geschwindigkeit, kein ESP, Rücksitze nicht umklappbar, hoher Wertverlust |
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Beim Namen Dacia denken viele zuerst an die alten in Renault-Lizenz gebauten Vehikel, die im ehemaligen Ostblock zum Straßenbild gehörten und in der DDR schon mal "Ceaucescus Rache" geschmähtt wurden. Heute kommt Dacia mit Produktion und Export kaum nach. Der viertürige Preisbrecher Logan brachte die Renault-Tochter zum ersten Mal seit fünf Jahren in die Gewinnzone.
Dabei ist die Karosserie des Logan nicht eben aufregend. Aber immerhin sieht der Fünfsitzer aus wie ein richtiges Auto. Der trapezförmige Grill mit der Chromumrahmung und die runden Nebelscheinwerfer verleihen dem Logan gar eine kleine sportliche Note.
Im Innenraum erwartet den Fahrer solide Hausmannskost: Die Materialanmutung der Kunststoffe sowie Verarbeitung und Spaltmaße gehen völlig in Ordnung. Der schicke Alu-Look um die Instrumente und an der Mittelkonsole vertreibt den Billig-Mief sogar ein wenig. Ziemlich hässlich und unpraktisch dagegen sind die nach oben offenen Griffmulden in der Türverkleidung. Ein höhenverstellbares Lenkrad sucht man vergeblich. Erfreulich ist das Platzangebot. Vorn wie hinten bietet die rumänische Familienkutsche viel Knie- und Kopffreiheit. Die Fondpassagiere müssen sich allerdings mit Kurbelfenstern begnügen, die Scheiben lassen sich nur teilweise versenken.
Familienfreund
Das Fahrverhalten des Kompakt-Rumänen ist durchweg unproblematisch. Vollbremsung, schnelle Kurvenfahrten, Ausweichmanöver bei 80 km/h – alles absolviert der Logan ohne Zicken. ABS ist serienmäßig an Bord, ESP leider nicht einmal lieferbar. Fahrer- und Beifahrerairbag gibt es gratis, Seitenairbags will Dacia ab September für etwa 400 Euro Aufpreis anbieten.
Die Fünfgangschaltung lässt sich angenehm flüssig bedienen. Die Federung schafft eine gute Mischung zwischen Härte und Komfort. Nervtötend ist der Blinker, der sich nicht mit dem üblichen "Klick"-Geräusch, sondern einem piependen Intervall-Ton zu Wort meldet.
Dass der 4,2 Meter lange Logan gerade bei Familien beliebt ist, dürfte nicht zuletzt am Gepäckabteil liegen. Die Rücksitzbank ist nicht umlegbar, die hohe Kofferraumkante aber sorgt für 510 Liter Stauraum - in dieser Fahrzeugklasse der Spitzenwert. Die Dämpfung der Haubenzylinder dagegen lässt zu wünschen übrig. Beim Öffnen schwingt die Kofferraumklappe schnell nach oben und schlägt dann ein Stück zurück. Außerdem lässt sich das Gepäckabteil nur mit dem Autoschlüssel öffnen. Dacia verspricht allerdings, ab September einen normalen Öffnungsknopf einzubauen.
"Hat sich bemüht"
Unter der Haube bedient sich der Logan aus dem Renault-Regal. Neben dem etwas müden 1.4-Liter Vierzylinder mit 75 PS und dem spritzigeren 1.6-Liter mit 87 PS steht ein 1.5-Liter Common Rail-Dieselmotor mit 68 PS zur Wahl. Das Aggregat ist recht laut, auch im typischen City-Tempo im zweiten und dritten Gang zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen. Immerhin bietet der 1.5 dCi mit 160 Nm Drehmoment genügend Vortrieb, um stressfrei im Verkehr mitzuschwimmen. Ab 120 Km/h bleibt allerdings nur ein "er hat sich redlich bemüht" im Zeugnis stehen. Beim Gasgeben im fünften Gang braucht man einen langen Atem, bis die Höchstgeschwindigkeit von 158 Km/h erreicht ist.
Bei hohem Tempo dröhnen Motor- und Windgeräusch um die Wette. Wenigstens hört man dann beim Spurwechsel das nervende Blinker-Piepen nicht mehr. Dafür zeigt sich der Diesel mit 4,7 Litern Durchschnittsverbrauch geizig an der Tankstelle. Einen Partikelfilter gibt es nicht, aber der Diesel-Logan erfüllt die Euro4-Norm.
Perspektive
Im Laufe des Jahres will Dacia auch einen Benziner mit 107 PS anbieten. Noch interessanter dürfte die Kombi-Version werden, die ab 2007 auf den Markt kommen und in der Basisausstattung weniger als 9.000 Euro kosten soll. Für große Familien mit kleinem Geldbeutel ist sogar eine optionale dritte Sitzbank geplant. Auf der unabhängigen Logan-Fanseite www.1ro.de wurde bereits eine Umfrage gestartet, Ergebnis: Die meisten Käufer würden sich einen Kombi zulegen, am liebsten mit Diesel. Unterm Strich entscheiden beim Logan, der vor allem in Ostdeutschland und westdeutschen Ballungsräumen beliebt ist, die niedrigen Unterhaltkosten und der Preis.
Der Einstiegspreis von 7.200 Euro setzt allerdings eine hohe Leidensfähigkeit voraus - denn dann fehlt dem Sparfuchs aus der Walachei so ziemlich alles, was auch nur ein bißchen Spaß macht. Chromzierrat, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, getönte Scheiben, Bordcomputer, Zentralverriegelung, Kofferraumbeleuchtung, Klimaanlage – alles Fehlanzeige. Nicht mal einen höhenverstellbaren Fahrersitz gibt es im Basis-Logan. Realistischer ist da schon die "Ambiance"-Ausstattung ab 7.650 Euro oder die "Lauréate"-Version, die ab 8.300 Euro alle genannten Extras und den 1.4-Liter-Benziner beinhaltet. Den Diesel gibt es ab 9.650 Euro (Ambiance). Die 10.000 Euro-Marke knackt nur der Diesel-Logan in Lauréate-Ausstattung für 10.100 Euro.
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