Vom Design her bleibt der DS5 in der Formensprache, die Citroën mit dem DS3 und dem DS4 bereits begonnen hat. Neben dem breiten Kühlergrill vorne, der oben im Doppelwinkel des Markenlogos endet, dominieren ähnlich wie beim DS3 die üppigen C-förmigen Kiemen links und rechts, die unten in den Nebelscheinwerfern auslaufen. Von den LED-Leisten ausgehend schwingt sich an der Seite eine Schattenleiste über die ausgestellten vorderen Radhäuser und läuft oberhalb der Türgriffe bis zur hinteren Tür, wo sie dann mit einer gebogenen Kurve nach oben ausläuft. Das bullige Heck wird dominiert von den optisch dreidimensional herausgearbeiteten Rückleuchten und den beiden Endrohren, die in den hinteren Stoßfänger integriert sind.
Was die Dimensionen angeht, liegt der DS5 als Crossover vor allem bei der Länge deutlich unter der seines Bruders C5. 4530 mm von Stoßstange zu Stoßstange müssen reichen, die Breite beträgt 1850 mm und die Höhe kommt auf 1508 mm. Der Kofferraum ist mit 465 Litern entsprechend üppig ausgefallen und liegt zum Beispiel trotz der geringeren Fahrzeuglänge gleich auf mit der C5-Limousine oder selbst einem Lifestyle-Kombi wie dem Audi A4 Avant.
Eine erste Sitzprobe in dem französischen Cocktail aus Kombi, Grand Tourismo, Shootingbrake und SUV zeigt, dass der DS5 angesichts seines Radstandes von 2727 mm ordentlich viel Platz für zumindest vier Passagiere bietet. Der Einstieg ist vorne wie hinten recht bequem - und zumindest die ersten Ausstellungsstücken bieten einen hohen Wohlfühlfaktor. Die Materialien wirken wertig, die Verarbeitung gediegen. So sind zum Beispiel die Clubledersitze aufwändig gearbeitet. Auffällig sind vor allem auch die schmale Analoguhr neben dem Instrumententräger und das unten abgeflachte Lenkrad. Ein dreigeteiltes Glasdach sorgt innen für luftige Helligkeit.
An Technik dürfte Citroën einiges in den DS5 hin einpacken, was man dort sonst erst dem Top-Modell C6 gönnt. Gestartet wird schlüssellos per Knopfdruck. Das Modell, das Shanghai zu sehen war, verfügte zum Beispiel über ein Head-Up-Display, das neben der Geschwindigkeit auch die Informationen des Navigationssystems vor dem Fahrer auf die Frontscheibe projiziert, intelligente Traktionskontrolle, den AFIL-Spurassistent mit einem Video-System oder auch die automatische Umschaltung auf Fernlicht in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen.
Als erstes Fahrzeug der Marke wird der DS5 mit Diesel-Full-Hybrid-Technologie Hybrid4 angeboten. Der kommt dann auf eine Systemleistung von 147 kW/200 PS, von denen der Elektromotor 37 PS beisteuert. Im Stadtverkehr ist bei dem allradgetriebenen Hybrid-DS5 laut Citroën rein elektrisches Fahren möglich, allerdings nur zwei bis drei Kilometer weit. Sobald das Tempo über 50 km/h steigt, schaltet sich der Diesel automatisch zu. Der Elektromotor kann auch als Booster einen zusätzlichen Kraftschub liefern.
White Pearl für China
Die Batterie speichert bis zu 7 kWh. Beim Normverbrauch will Citroën den Hybriden, der serienmäßig eine elektronisch gesteuerte Sechsgang-Automatik bekommt, mit 99 g CO2 je 100 km unter der magischen Grenze halten - das würde einem Verbrauch von 3,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern entsprechen. Den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h soll der hybride DS5 in neun Sekunden hinlegen, bei 212 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Der E-Motor sitzt an der Hinterachse.
Ansonsten sollen vor allem weitgehend bekannte Motoren unter der Fronthaube arbeiten: Geplant sind zwei 1,6-Liter-Benziner mit 115 kW/156 PS und mit 147 kW/200 PS sowie zwei Diesel. Den kleineren e-HDI mit 1560 ccm Hubraum gibt es serienmäßig mit Start-Stopp-Automatik und einer Leistung von 82 kW/112 PS. Im C5 begnügt er sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,6 Litern auf 100 km. Der 2-Liter-Selbstzünder bringt eine Leistung von 120 kW/163 PS auf die Straße.
Gebaut wird der DS5 zunächst nur in Frankreich, vertrieben aber ab 2012 weltweit - insbesondere auch in China, wo auch eine in Perlmuttsilber lackierte eigene Ausstattungslinie "White Pearl" geplant ist.
Es hat seinen Grund, warum Citroën die Präsentation des DS5 mit so viel Aufwand beim Autosalon in Shanghai zelebriert: Im Reich der Mitte wollen die Franzosen bis 2020 so weit wachsen, dass sie dann zusammen mit der Schwestermarke Peugeot jährlich rund 2,4 Millionen Fahrzeuge absetzen - zum großen Teil auch dort gebaut. Das würde einem Markteinteil von etwa 8% entsprechen - Experten schätzen den chinesische Automarkt 2020 auf 30 Millionen Neufahrzeuge. Schon heute geht bei Citroën die Hälfte aller außerhalb Europas abgesetzter Fahrzeuge nach China.
In Europa soll der DS5 Ende 2011 auf den Markt kommen. Über konkrete Preise schweigen sich die Franzosen noch aus. Inoffiziell allerdings ist die Rede davon, dass die durchgestylte Mittelklasselimousine im Mittelfeld dessen startet, das man heute für den C5 ausgeben muss. Das läge dann so ab 27.000 Euro für die Basisversion - dank diverser Ausstattungsoptionen mit viel Luft nach oben.
|