Kurz & bündig
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[+] Großes Raumangebot, sehr hoher Komfort, umfangreiche Ausstattung, praktischer und geräumiger Kofferraum |
[-] Schwammiges Fahrwerk, unpräzise Lenkung, Sitze haben zu wenig Seitenhalt, großer Wendekreis |
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Deutlich auffälliger als zuvor zeigt sich die Front mit dem an die Flotte angepassten Kühlergrill, die Scheinwerfer und die Rückleuchten - erst auf den zweiten Blick sind die jeweils fünf Zentimeter mehr vorn und hinten zu sehen, die zusammen mit dem schwarzen, statt in Wagenfarbe lackierten Fahrzeugboden das Fahrzeug gestreckter wirken lassen. Die beachtliche Höhe von 1,48 Meter fällt nun weniger auf. Insgesamt wirkt der C5 gefälliger.
Im Innenraum wurden die Materialien etwas dunkler und dezente Chromelemente hinzugefügt – dadurch wirkt er etwas hochwertiger. Auf extravagante Details wie den Parfumspender des C4 wurde glücklicherweise verzichtet. Dafür gefallen die praktischen Ablagemöglichkeiten, der ausklappbare Dosenhalter, die doppelte Sonnenblende und das optional klimatisierbare Handschuhfach mit immerhin 17 Litern. Leider wirken einige der Kunststoffmaterialien durch die sichtbaren Gusskanten etwas billig und die Einstiegsleisten wackelig.
Üppig
Die Platzverhältnisse sind unverändert gut. Der 4,74 m lange C5 ist komfortabel und geräumig genug für fünf Personen plus 471 Liter Gepäck - immerhin 15 Liter mehr als im alten Modell. Die Vordersitze sind sehr bequem, lassen aber Seitenhalt vermissen. Mit einem höhen- und längsverstellbaren Lenkrad ist auch für große Fahrer eine gute Sitzposition einstellbar. Einschränkungen gibt es durch die üppige Mittelkonsole für das rechte Bein des Fahrers und durch die schräge Heckpartie für die Kopffreiheit großer Fond-Passagiere.
Den anderen Modellen angepasst wurden die C5-Ausstattungslinien und heißen entsprechend Style, Tendance und Exclusive. Die Basisversion Style bietet Klimaautomatik, CD-Radio und Lenkradbedienung. Leider sind die Bedienelemente in der Mittelkonsole für Radio und Navigationssystem zu fummelig.
Sicher ist sicher
Wie auch beim Citroen C4 ist die Sicherheitsausstattung vorbildlich: Front-, Seiten- und Kopf-Airbags, ESP, Bremsassistent und eine Gurtanlegekontrolle für alle fünf Sitze. Neu im Citroën sind ein Knie-Airbag für den Fahrer und ein Vibrationsalarm für den Fahrer. Das AFIL-Spurhaltesystem soll ab Tempo 80 gegen Konzentrationsschwächen helfen: Beim versehentlichen Überkreuzen der Spurlinien wird der Fahrer per Vibrationen im Sitz gewarnt. Damit hat Citroën eine Weltneuheit auf den Markt gebracht. Bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern sich diese Technik der Fahrerassistenz durchsetzt.
Verbessert wurde für den Citroën C5 das hydropneumatische Fahrwerk – mittlerweile in der Version „Hydractive 3“. Mit dieser einzigartigen Technik können die Franzosen auf eine mittlerweile fünfzigjährige Tradition zurückblicken und bieten nach eigener Aussage so ausgereifte Technik, dass Citroën für eine Laufleistung von 200.000 Kilometern oder einen Zeitraum von 5 Jahren Wartungsfreiheit verspricht.
Die Zielsetzung nach etwas mehr Sportlichkeit haben die Citroën-Ingenieure klar verpasst – ein Citroën mit hydropneumatischem Fahrwerk bleibt eine Familien-Limousine mit deutlicher Seitenneigung in flotteren Kurven und einer recht trägen und unpräzisen Lenkung. Dass sich das Fahrwerk bei schnellerer Autobahnfahrt das Fahrwerk zur Verringerung des Luftwiderstandes automatisch absenkt und bei unebenen Wegen automatisch anhebt, ändert nichts an heftigen Lastwechselreaktionen.
Nettes Spielzeug
Der Fahrzeugklasse angemessen dagegen der Komfort: Lange Bodenwellen sind im Innenraum nicht zu spüren. Kopfsteinpflaster, Betonpisten und Kanaldeckel dagegen schon – hier ist ein klassisches Fahrwerk im Vorteil. Zum Be- und Entladen oder zum Ein- und Aussteigen kann der C5 in wenigen Sekunden immerhin mit bis zu 49 Zentimeter Unterschied abgesenkt bzw. angehoben werden – ein nettes Spielzeug, dass der Citroën-Fahrer sicher nicht mehr missen möchte.
Der Kunde kann aus einer Palette von fünf Motorisierungen und den drei Ausstattungslinien Style, Tendance und Exclusive wählen. Das sind zwar nur 15 Varianten - jedoch verhagelt die Aufpreisphilosophie von Citroën sicher dennoch so manchem den Autokauf: Ledersitze sind nur in der teureren Ausstattung Exclusive (mit 1.290 Euro Aufpreis) zu haben, den Spurassistenten gibt es nur in den Ausstattungspaketen mit beispielsweise Park-Paket und Zweischicht-Metallic-Lackierung. Eine Sitzheizung gibt es nur beim Exclusive – mit Spurassistent und Zweischicht-Metallic-Lackierung.
Was geht mit was?
Wenigstens sind die Ausstattungspakete nun Motorisierungs-unabhängig - das ist immerhin schon eine Verbesserung gegenüber den alten X, SX und LX-Ausstattungslinien. Die aus dem PSA-Konzern bekannten Motoren sind auch im neuen C5 zu haben: 1.8i 16V mit 116 PS (85 kW), 2.0i 16V mit 140 PS (103 kW) und 3.0i V6 mit 207 PS (152 kw) auf Seiten der Benziner und die beiden Common-Rail-Diesel HDI mit 109 bzw. 136 PS und Partikelfilter.
Den günstigsten Citroën C5 gibt es ab 20.990 Euro – den 1.8i 16V Style mit elektrischen Fensterhebern vorn, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, Lordosenstütze, Klimaanlage, Lederlenkrad und Zentralverriegelung mit Fernbedienung, für den weder die mitlenkenden Bi-Xenon-Scheinwerfer noch ein elektrisches Schiebe- oder Panoramadach zu ordern sind. Der Citroën C5 2.0i 16V Exclusive kostet mit Luxus-Paket und Lederausstattung stolze 32.770 Euro.
Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie hier
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