Auf den ersten und selbst auf den zweiten Blick halten sich die optischen Gemeinsamkeiten zwischen Mitsubishi ASX und Citroen C4 Aircross in Grenzen. Nur Türen und Dach sind bei den zwei Modellen identisch. Vorne gibt es beim Aircross stattdessen die typische Citroen-Front mit dem verchromten Doppelbügel, den großen Kühlerschlund und den mittlerweile unvermeidlichen LED-Stäben. Ausgeformte Kotflügel, ansteigende Seitenlinie und eigenständiges Heck mit verspielten Rückleuchten - dieser C4-SUV könnte auch Citroens Edellinie "DS" angehören.
Die überwiegend wohl weibliche Kundschaft hat die Wahl zwischen drei Motorvarianten. Die Basisversion des 117 PS starken 1,6-Liter-Benziners dürfte sich dabei nur mäßiger Nachfrage erfreuen. "Wir erwarten, dass der 115-PS-Diesel in Europa rund zwei Drittel der Bestellungen ausmacht", sagt Produktmanager Sebastien Gayot.
Der Benziner ist nur als SUV-Mogelpackung ohne Allradantrieb zu bekommen. Deutlich besser sind die Chancen für die beiden Dieselversionen mit 1,6 und 1,8 Litern Hubraum. Der C4 Aircross HDI 115 mit 85 kW/115 PS und einem maximalen Drehmoment von 270 Nm ab 1.750 U/min dürfte den meisten Kunden im Alltagsbetrieb genügen. Von 0 auf 100 km/h schafft er es in 10,8 Sekunden, etwas mager sind die 180 km/h Spitze. Der Normverbrauch von gerade einmal 4,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern geht in Ordnung. Mit dem 60-Liter-Tank sind so auch lange Touren ohne Tankstopp kein Problem.
Ab 2.500 U/min fängt der Commonrail-Diesel jedoch leicht an zu dröhnen und mit dem Tatenandrang ist es ab Tempo 140 ebenfalls nicht mehr weit her. Da ist die 150-PS-Diesel-Variante des C4 Aircross HDI 150 die deutlich bessere, aber eben auch noch teurere Wahl. Der Verbrauch ist mit 5,6 Litern für die Allradversion allemal im Rahmen. Was fehlt ist eine Getriebeautomatik oder ein Doppelkupplungs-Getriebe. So muss der Fahrer mit der hakeligen Sechsgang-Handschaltung arbeitet.
Nicht mehr als das Minimum
Der Citroen C4 Aircross fährt sich ausgewogen und allemal komfortabel, wobei in flott durchfahrenen Kurven das deutliche Untersteuern ebenso stört wie die spürbaren Wankbewegungen. Doch der größte Pferdefuß ist sein Preis. Der Grundpreis für das schlecht ausgestattete Basismodell des Citroen C4 Aircross 1.6 Attraction 2WD liegt bei üppigen 23.690 Euro. Das sind 4.700 Euro mehr als der ähnlich ausgestattete Mitsubishi ASX 1.6 kostet. Kauftipp ist der C4 Aircross HDI 115 Tendance, der sogar mindestens 29.790 Euro kostet. Bei ihm gibt es immerhin nicht nur Allradantrieb, sondern auch Tempomat, Regen-Licht-Sensor, Alufelgen, CD-Radio und Klimaautomatik.
In dieser Preisklasse wird man auch bei VW Tiguan, BMW X1, Nissan Qashqai oder Mazda CX-5 fündig, die alle deutlich größer sind als der 4,34 Meter lange Franko-Japaner. Das Paket der erhältlichen Fahrerassistenzsysteme ist dünn. ESP, Berganfahrhilfe sowie der optionale Allradantrieb und Sensoren für Scheibenwischer und Licht sind heute nicht mehr als das absolute Minimum.
Ein ordentliches Platzangebot ist allen Aircross-Modellen trotz der kompakten Abmessungen gemein. Vorne und hinten stören jedoch die zu kurze Beinauflage, der wilde Material- und Narbungsmix an Türtafeln, Verkleidungen und Armaturenbrett und die wenig wertigen Griffe zur Sitzverstellung. Das große Panoramadach bringt zwar viel Licht in den Innenraum, lässt sich aber nicht öffnen.
Der Citroen C4 Aircross kommt im Juni in Deutschland auf den Markt. Dieses Jahr sollen noch mindestens 2.500 Fahrzeuge verkauft werden.
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