Der PT Cruiser ist seit seiner Markteinführung das Volumenmodell von Chrysler. Weltweit wurden 875.000 Fahrzeuge an die Retro-Gemeinde verkauft. Die ungewöhnliche Mischung aus gestern und heute, Fahren und Genießen kam an und erschloss der DaimlerChrysler-Tochter neue Käuferschichten. Es war cool und chic mit einem "PT" unterwegs zu sein, der sich zudem noch stilecht "Cruiser" nannte. Es gibt seither eine verschworene Fangemeinde und zahlreiche Clubs.
Nach knapp fünf Jahren war eine Modellpflege überfällig - mit modernem Ambiente und neuen Motoren soll der familientaugliche Chrysler wieder für Gesprächsstoff sorgen.
Wer altes und neues Modell nebeneinander stellt, muss jedoch zweimal hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen. Die Scheinwerfereinheit wurde durch kleine Tränensäcken eine Spur markanter. Dazu gibt es einen neuen Kühlergrill und runde Nebelleuchten. Das war’s auch schon. Seitenlinie und Heck blieben - abgesehen von einem winzigen Dachkantenspoiler - nahezu unverändert. Neu bei den Leuchteinheiten ist auch nur die Optik: Xenon- oder Kurvenlicht bleiben dem PT-Cruiser ebenso vorenthalten wie LED-Rückleuchten.
Neues Outfit innen
Auffälliger sind Veränderungen im Innenraum. Hier wirkte der alte PT schon 2001 weniger retro denn betagt. Das neue Outfit bediente sich beim großen Chrysler 300C. So thront auf der Mittelkonsole ab sofort eine nahezu identische Analoguhr. Statt geschwungener Formen gibt es nun auch plane Flächen mit einer Spur 300C-Chic und ein bisschen Jeep-Charme.
Erfreulich bleiben die prächtigen Platzverhältnisse. Der Kofferraum schluckt zwischen 620 und 1.818 Litern. Vorne und im Fond gibt es genügend Lebensraum für cruising-süchtige US-Fans. Sitze, Verkleidungen und Bedienelemente sind neu und wirken wertiger als bisher. Geblieben sind die drei Rundinstrumente und der knochige Metall-Schaltknüppel.
Es bleibt auch nach der Überarbeitung dabei: Der Innenraum des 4,29 Meter langen Cruisers ist einer der größten seiner Klasse, kann mit dem ungewöhnlich sehenswerten Blechkleid jedoch vom Charme nicht mithalten. Zudem darf man bei einem neuen Modell aus dem Jahre 2006 ein paar technische Highlights erwarten. Doch Komfortextras wie Licht- oder Regensensor, Klimaautomatik, anklappbare Außenspiegel oder ein Bildschirm-Navigationssystem gibt es auch bei der Neuauflage nicht einmal in der Aufpreisliste. Immerhin: Es erfreuen nun verschiebbare Mittelarmlehne und das optionale DVD-Entertainmentsystem für den Fond. Die Sicherheitsausstattung wurde unter anderem mit einem Knieairbag aufgewertet. Unverständlich: Weder ESP noch Kopfairbags im PT Cruiser.
116 bis 230 PS
Topmodell bleibt der Chrysler PT Cruiser GT Turbo, der statt 223 PS nun 230 PS und 332 Nm Maximaldrehmoment leistet. Bei der Geräuschentwicklung wurde nachgebessert. Davon soll unter anderem auch das neue Dieseltriebwerk profitieren. Der 2,2-Liter-Diesel stammt aus der DaimlerChrysler-Konzernregal und befeuert leicht modifiziert unter anderem Mercedes C- und E-Klasse. Er leistet im frontgetriebenen Amerikaner jetzt 110 kW/150 PS und ein maximales Drehmoment von 300 Nm. Das reicht für Tempo 183 und ein Spurtpotenzial 0 auf 100 km/h in 10,8 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 6,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern liegen. Euro-4 ist Serie, ein Partikelfilter bleibt im Gegensatz zu den Mercedes-Fahrzeugen außen vor.
Der Diesel mit 2,2-Liter-Triebwerk dürfte trotzdem das erwartete Volumenmodell antreiben. Die weiteren Modelle sind ein 116 PS starker 1,6-Liter-Vierzylinder sowie die beiden 2,4-Liter-Motoren mit 143 PS (ohne Turboaufladung) und 230 PS.