Der Chrysler Voyager ist ein alter Haudegen auf dem weltweiten Vanmarkt. Die US-Amerikaner waren der ersten, die den Minivan hoffähig machten und vor 20 Jahren eine eigene Fahrzeugklasse schufen. Heute sind die Zeiten härter, die Konkurrenz stark und die Rufe nach Innovationen nicht zu überhören.
Kaum jemand ist mit seinem Minivan im Dauerbetrieb als Mannschaftsbus unterwegs. Mal werden die Sitze benötigt – mal nicht. Muss man etwas Sperriges transportieren, stören die Sitze. Mit Gewichten zwischen 15 und 20 kg pro Sitz ist der Ausbau keine Freude. Und wohin mit den mächtigen Stühlen? Ab sofort ist die Langversion des Chrysler namens Grand Voyager mit dem flexiblen Sitzsystem "Stow and Go" ausgestattet. Der nervige Sitzausbau gehört fortan der Vergangenheit an. Absolut spurlos lassen sich die hinteren Sitzreihen im Fahrzeugboden versenken. Hokus–Pokus – das ganze dauert nicht einmal eine Minute. Leider ist das System nicht beim kürzeren Standard-Voyager zu haben – noch nicht.
Raumschiff mit Systemsitzen
Ein Blick in den Innenraum des Amerikaners lässt nichts Ungewöhnliches vermuten. Schließlich gehörte der mächtige Chrysler Grand Voyager schon immer zu den größten Raumschiffen auf dem Markt. Die Sitze – beim Testmodell in edlem Leder gehalten – sehen gut aus und sind bequem. Da kommt bei einer langen Urlaubstour auch im Fond Freude auf. Vier Handgriffe genügen und die beiden Einzelsitze der zweiten Reihe sind in den Bodenluken verschwunden. In der dritten Sitzreihe sieht es nicht anders aus. Kurz nach hinten geklappt und die Bank gedreht: Schon ist von den ehemals fünf Sitzplätzen im Fond nichts mehr zu sehen. Werden die Sitze ganz oder zum Teil wieder benötigt: In der gleichen Zeit lässt sich ganze wieder rückgängig machen.
Wer das ganze zweimal ausprobiert hat fragt sich, wieso andere Van-Hersteller damit prahlen, dass sich die schweren Sitze mit wenigen Handgriffen leicht ausbauen lassen? Hier lassen sich die Stühle nicht nur kinderleicht wegzaubern, sondern sind mit den ausziehbaren Kopfstützen, integrierten Dosenhaltern und beidseitigen Armlehnen überaus langstreckentauglich. Die Sitze in der zweiten Reihe lassen sich zudem in Länge und Neigung verstellen.
Diesel bevorzugt
Technisch ist das neue System eine ausgeklügelte Sache. Mit der Erfindung von neuen Sitzen ist es nicht getan. Chrysler entwickelte eine komplett neue Bodengruppe. Dazu gibt es unter anderem modifizierte Leitungsverläufe, eine neue Auspuffanlage sowie einen anderen Tank. Allein der optionale Allradantrieb des Chrysler Grand Voyager 3.3 fiel dem ganzen zum Opfer. Doch in Deutschland entscheiden sich die allermeisten Kunden sowieso für den Grand Voyager 2.8 CRD. Den gibt es nur mit Frontantrieb.
Bei Großfamilien und umzugssüchtigen Transportjüngern hat sich der neue Grand Voyager durch das neue Sitzsystem "Stow and Go" weit nach vorne gespielt. Das maximale Ladevolumen liegt bei unglaublichen 4.550 Litern. Wenn alle Sitze aufgestellt sind, können die verschlossenen Luken im Fahrzeugboden ebenfalls für größere Gegenstände genutzt werden. Die drei Fächer haben ein Gesamtvolumen von 340 Litern. So groß ist ein Kofferraum in der Golfklasse.
Der Einstiegspreis für den Chrysler Grand Voyager 2.8 CRD Automatik mit 150 PS starkem Commonrail-Diesel liegt bei 33.350 Euro – inklusiv "Stow and Go", exklusiv Euro 4 und Partikelfilter. Die bleiben nach wie vor außen vor. Kauftipp ist der 39.350 Euro teure Grand Voyager 2.8 CRD "LX". Der bietet neben der kompletten Standardausstattung unter anderem elektrische Schiebetüren, abgedunkelte Scheiben, beheizte Ledersitze, CD-Soundsystem und Klimaautomatik.