Der SRT-6 ist kein gewöhnlicher Crossfire. Schon der ist ja durchaus sehenswert und allemal ein Hingucker. Mit dem tiefen Frontspoiler, den wuchtigen 19-Zöllern und dem auffälligen Leitwerk am Heck schaut man sich nach der aufgeladenen Sportversion allerdings erst recht und unvermeidlich um – und ist immer wieder begeistert von diesem Hinterteil.
Die Basisversion des Chrysler Crossfire bietet mit 3,2 Litern Hubraum und 218 PS bewährte und keineswegs enttäuschende Motorentechnik. Doch der SRT-6 bietet nicht nur optisch, sondern auch technisch richtig mehr. Dank Kompressoraufladung wurde dem 3,2-Liter-Aggregat ordentlich Druck im Kessel gemacht. 246 kW/335 PS – das kann sich selbst gegenüber der kraftvollen Sportwagenkonkurrenz von Boxster, 350Z und Co. sehen und hören lassen.
Starke Seite
Unten herum geht es trotz des früh einsetzenden Kompressors noch beschaulich zu. Ab 3.500 Umdrehungen aber ertrampelt die Kurbelwelle 420 Nm Drehmoment, die über die mächtigen 19 Zöller kraftvoll auf die Straße gezaubert werden. Die bewährte Fünfgang-Automatik hat schon zahlreichen Mercedes-Modellen zu Vortrieb verholfen.
Beim Chrysler Crossfire ist es ähnlich. Die Schaltvorgänge sind weich und präzise. Ein Beweis dafür, dass es nicht immer sechs oder sieben Gänge sein müssen, um Freude zu bereiten. Die beste Automatik ist ohnehin die, die unbemerkt im Hintergrund arbeitet. Neben dem prächtigen Sound und dem kraftvollen Vortrieb ist die Motor-Getriebe-Kombination denn auch die stärkste Seite des 1,5 Tonnen schweren Deutsch-Amerikaners mit Produktionsstandort Osnabrück. Ein Gedanke allerdings liegt nahe: Wie würde sich der SRT erst mit einer knackigen Handschaltung bewegen lassen?
Erwartungsgemäß zaubert der SRT-6 seinem sportlichen ambitionierten Piloten ein seliges Lächeln ins Gesicht: 0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden reichen zwar nicht zu einem Klassebestwert, lassen ihn jedoch an keiner Ampel verhungern. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h dürfte den wenigen SRT-6 vielleicht nicht reichen. Geöffnet wird jedoch nur beim Tuner. Dann sollten knapp 280 km/h drin sein. Im Alltagsbetrieb fährt sich der sportliche Crossfire kaum anders als sein Bruder von der Stange - nur eine ganze Ecke straffer. Durchschnittlich verbrauchte der Chrysler 12,8 Liter Super auf 100 Kilometer. Angesichts der Leistung ist das im Rahmen.
(Fast) alles drin, fast alles dran
Der SRT-6 ist ein echter Kraftmeier. Einer, der sich auf der Autobahn zu Hause fühlt. Er hat Kraft in allen Verkehrslagen und macht jeden Überholvorgang zu einem Vergnügen. Doch sowohl Bremsen als auch die indirekte Lenkung lassen für einen waschechten Sportwagen einige Wünsche offen.
Das gilt auch für den Innenraum. Groß gewachsene Piloten und Beifahrer sitzen durch die engen Abmessungen nicht wirklich bequem. Der Kofferraum schluckt gerade mal 215 Liter. Zudem lassen sich die chicen Ledersitze und das Lenkrad nicht ausreichend verstellen. Hier bietet die Konkurrenz deutlicht mehr.
Das gilt auch für die Sonderausstattungen. Der Crossfire SRT-6 ist mit Radionavigation, beheizten Ledersitzen, ESP oder Tempomat gut ausgestattet. Doch Details wie Bildschirmnavigation, Xenonlicht oder eine Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite sind nicht mal gegen Aufpreis zu haben. Der Basispreis des Power-Crossfires: 50.800 Euro. Wer grenzenlose Exklusivität plus Sonne will: Den SRT-6 gibt es auch als Roadster.
Technische Daten | ||
Chrysler Crossfire SRT-6 | ||
Motor | V-Form | |
Zylinder | 6 | |
Hubraum (cm³) | 3199 | |
Leistung (kW/PS) | 246/335 | |
Zuladung(kg) | 225 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1755 | |
0-100 km/h (s) | 5,3 | |
Vmax (km/h) | 255 | |
Verbrauch (L/100 km) | 11,0 | |
Kraftstoff | Super | |
Grundpreis (€) | 49.100 | |
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