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Fahrbericht: Chrysler 300 C
American Dream
Chrysler 300C 5.7 HEMI

Dieses Gesicht ist schlicht beeindruckend. Wer die mächtige Front des neuen Chrysler 300 C betrachtet, mag kaum Zweifel daran haben, dass die Amerikaner nun auch auf dem europäischen Automarkt zu allem entschlossen sind. Besonders bei der Optik geht Chrysler in die Vollen.

[+] Großer Innenraum, üppige Ausstattung, hoher Fahrkomfort
[-] Hoher Wertverlust, hohe Unterhaltskosten, zum Teil nachlässige Verarbeitung, nur durchschnittliche Sicherheitsausstattung

Zunächst das Sportcoupe Crossfire mit dem knackigen Hinterteil – jetzt verschlägt einem der mächtige 300 C mit seinem imposanten Auftritt nahezu den Atem. So eindrucksvoll brennt sich sonst allenfalls das Gesicht eines Rolls Royce ins Gedächtnis ein. Die fünf Meter lange Limousine hält mit ihrer Größe nicht hinter dem Berg. Fast ebenso gewaltig wie das markige Gesicht mit dem kraftvollen Kühlergrill erstrahlt die scheinbar nicht enden wollende Seitenlinie mit der hohen Schulter und den kleinen Fenstern. In den Radhäusern stehen mächtige 18-Zoll-Walzen. Allein am Heck macht der 300er einen etwas blassen Eindruck.

Chrysler 300C 5.7 HEMI - Foto: Hersteller

Nichts erinnert an den Vorgänger Chrysler 300 M, der im Gegensatz zum neuen 300 C über die Vorderachse angetrieben wurde. Wie es sich für eine Luxuslimousine gehört, werden die 340 PS des Topmodells 300 C 5.7 HEMI an die Hinterachse übertragen. Das Drehmoment von 525 Nm lässt auch für sportlichsten Fahrbetrieb keine Wünsche offen. 0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden und eine abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Der bullige Achtzylinder hängt überaus willig am Gas und presst den knapp 1,8 Tonnen schweren Chrysler unnachgiebig nach vorn. Schnelle Autobahn- oder Landstraßenfahrt ist ein Genuss.

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Aus Acht mach Vier
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Für eine standesgemäße Kraftübertragung sorgt die Fünfgang-Automatik aus dem DaimlerChrysler Konzernregal, die jederzeit Herr über Kraft und Geschwindigkeit ist. Dem Vorurteil des Spritschluckers möchte Chrysler mit innovativer Motorentechnik begegnen. Benötigt der 300 C im Teillastbetrieb nicht seine volle Leistung, werden unbemerkt für die Insassen vier Zylinder abgeschaltet. Benötigt der 300er mehr Power, werden die vier Teilzeit-Ruheständler in 40 Millisekunden zugeschaltet. So soll der Verbrauch sogar unter die Zwölf-Liter-Marke zu drücken sein. Bei ersten Testfahrten sah die Realität jedoch anders aus. Hier lag der Premium-Kreutzer mit 5.7 HEMI-Motor bei durchschnittlich über 15 Litern Kraftstoff auf 100 km. Doch in dieser Leistungsklasse sind auch die Power-Schlachtschiffe von Audi, BMW und Mercedes keine Kostverächter.

Auf einen sinnvollen Dieselmotor müssen die Chrysler-Anhänger noch mindestens ein Jahr warten. Zunächst ist der 300 C nur als 5.7 V8 und mit einem 3,5-Liter V6-Motor (249 PS) zu bekommen. Später soll zumindest ein Konzerndiesel in den 300 C implementiert werden. Im Gespräch ist ein Sechszylinder-Commonraildiesel mit über 200 PS. Doch besonders der bullige Vierliter-CDI mit 250 PS würde prachtvoll in das neue Vorzeigestück von Chrysler passen. Nicht nur bei der Motorleistung hat der 300 C im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich zugelegt. Das Fahrverhalten ist nicht zu vergleichen. Dem Hinterantrieb und einer Gewichtsverteilung von 53:47 sei Dank zeigt sich der Nordamerikaner dynamischer denn je. Das Fahrwerk wurde angenehm straff, aber komfortabel abgestimmt. Der lange Radstand, eine gute Federung und der mächtige 18-Zoll-Radsatz tun ihr übriges. Die Lenkung zeigt sich ebenfalls deutlich verbessert, könnte jedoch noch mehr Kontakt zur Fahrbahn vermitteln.

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Ideale Reiselimousine
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Das neue Gesicht des Chrysler-Konzerns zeigt sich auch im Innenraum. Instrumente und Armaturenbrett präsentieren sich übersichtlich und bedienfreudig. Die Qualitätsanmutung sollte in dieser Fahrzeugklasse jedoch besser sein. Besonders die Türverkleidungen und das Lenkrad bleiben den Oberklasseanspruch schuldig. Die Ledersitze sind bequem und machen den 300 C zu einer idealen Reiselimousine. Leider lässt sich nur der Fahrersitz vollelektrisch verstellen. Mittlerweile in dieser Klasse etablierte Extras wie Sitzlüftung, Sitzheizung hinten, elektrisches Heckrollo oder ein integriertes Autotelefon bleiben beim Chrysler leider außen vor. Doch wir freuen uns über ein zeitgemäßes Bildschirm-Navigationssystem und Xenonlicht.

Das Platzangebot ist geradezu opulent. Besonders hier wird der 300 C dem Niveau an eine Luxuslimousine gerecht. Die Serienausstattung lässt keine Wünsche offen. Airbags, ESP, High-Tech-Soundystem, Ledersitze, Xenonlicht, Einparkhilfe und Navigationssystem – dafür muss man bei der Konkurrenz tief in die Tasche greifen. So ist der Preis von knapp 50.000 Euro für den Chrysler 300 C 5.7 HEMI ein echtes Schnäppchen. Der kleine 3.5 V6 kostet knapp 40.000 Euro.

 Technische Daten
Chrysler 300C 5.7 
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 5654 
 Leistung (kW/PS) 205/340 
 Zuladung(kg) 370 
 Gesamtgewicht (kg) 2280 
 0-100 km/h (s) 6,4 
 Vmax (km/h) 250 
 Verbrauch (L/100 km) 12,3 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 49.950 
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Herstellerangaben 
 
Chrysler 300C 5.7 HEMI- Foto: Hersteller
Chrysler 300C 5.7 HEMI- Foto: Hersteller
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Text: | Fotos: Hersteller


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