Genauso wie Lacetti und Nubira-Kombi sieht auch die 4,50 m lange Limousine aus wie aus einem Guss. Etwas braver als die Schrägheckversion tut er sich klassenüblich schwer hierzulande. In Deutschland rümpfen bei Rucksack-Modellen wie Jetta oder Focus viele die Nase. Stellt man Schrägheck, Limousine und Kombi nebeneinander, dürften sich nur wenige für das klassische Styling entscheiden. Dabei hat auch der Chevrolet Nubira als Viertürer durchaus seine Vorteile. Am Platzangebot vorn und hinten gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Sitze sind bequem und eignen sich auch für lange Strecken. Der große Kofferraum ist ein echtes Plus. Wem die 405 Liter nicht reichen, klappt einfach die Rückbank um. Wir vermissen an der Kofferklappe einen Öffnungsmechanismus. Die Beladung klappt durch die große Luke problemlos.
Das stärkste Nubira-Aggregat ist der 1.8 CDX. Der Vierzylinder arbeitete leicht modifiziert auch in anderen Opel-Modellen und leistet 90 kW/122 PS. Doch Fahrdynamik sieht anders aus. Der Motor wirkt trotz der 122 PS recht müde und muss schon mächtig gefüttert werden, damit er auf Touren kommen. 165 Nm maximales Drehmoment bei 4.000 U/min sind keine Offenbarung. Eine lahme Ente ist der Chevrolet trotzdem nicht. 0 auf 100 km/h in unter zehn Sekunden und über 190 km/h Spitze gehen in Ordnung. Die Fünfgang-Schaltung ärgert mit langen Schaltwegen und hat ihren Anteil an der mitunter müden Erscheinung des Vierzylinders.
Ordentlicher Geräuschpegel
Der Geräuschpegel im Innenraum ist bereits ab geringen Autobahntempo ordentlich - ab 130 km/h wird es richtig laut. Der Durchschnittsverbrauch von knapp acht Litern auf 100 km ist zeitgemäß, die Euro-3-Schadstoffklasse nicht. Unspektakulär zeigt sich das Fahrwerk. Es bügelt die meisten Unebenheiten gekonnt aus, wirkt nur bei langen Bodenwellen etwas unbeholfen. Die Lenkung macht einen guten Job. Der Tritt in die Bremse ist etwas schlapp und gefühllos.
Der Innenraum möchte uns in eine größere Klasse entführen. Doch die braune Leiste mit dem preiswerten Holzimitat möchte nun wirklich nicht in den ansonsten solide verarbeiteten Chevrolet passen. Ansonsten herrscht im Innenraum graue Plastiktristesse. Die Oberflächengestaltung kann auch in einem preiswerten Fahrzeug besser aussehen. Das Topmodell CDX bietet eine umfangreiche Serienausstattung. Für Sicherheit sorgen unter anderem Front- und Seitenairbags, ABS und Traktionskontrolle. ESP ist nicht einmal gegen Aufpreis lieferbar. Die Kopfstützen im Fond sind zu kurz.
Erfreulich auch die Komfortausstattung: Fensterheber, Klimaautomatik, umklappbare Rückbank oder elektrische Außenspiegel und Nebelscheinwerfer. Wer Luft von oben möchte, ordert das 550 Euro günstige Schiebedach. Der Preis für den Chevrolet Nubira 1.8 CDX liegt bei fairen 16.790 Euro. Fairerweise muss man sagen, die Kombiversion bietet noch und kostet gerade einmal 200 Euro Aufpreis. Kein Wunder, dass es der Viertürer schwer hat.
Technische Daten | ||
Chevrolet Nubira 1.8 CDX | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 1799 | |
Leistung (kW/PS) | 90/122 | |
Zuladung(kg) | 410 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1695 | |
0-100 km/h (s) | 9,5 | |
Vmax (km/h) | 194 | |
Verbrauch (L/100 km) | 7,5 | |
Kraftstoff | Super | |
Grundpreis (€) | 16.550 | |
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