Kurz & bündig
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[+] Kraftvoller Sechszylinder, sehr gute Fahrleistungen, exzellentes Fahrwerk, präzise Lenkung, gutes Platzangebot |
[-] Mäßige Serienausstattung, keine Start-Stopp-Automatik, teure Extras, unkomfortabel auf der Hinterachse |
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In den vergangenen zehn Jahren gab es bei den dynamischen Bayern so manche Erfolgsgeschichte. Bestes Beispiel ist der BMW X5. Er verkaufte sich rund eine Million Mal und ist in Deutschland nach wie vor der beliebteste Edel-SUV. Die Modellpflege, die nun im Frühsommer in den Handel kommt, ist allenfalls beim dritten Hinsehen als solche zu erkennen. Deutlich mehr hat sich unter dem Blechkleid getan.
Leicht modifizierte Rückleuchten, gleißend helles LED-Tagfahrlicht, eine marginal geänderte Frontschürze – man mag Zweifel daran haben, ob derart schwer zu erkennende Überarbeitungen den Kunden wirklich Lust auf die neue Version machen. Schließlich kommen gerade VW Touareg und Porsche Cayenne komplett neu auf den Markt und die ML-Klasse hat eine Modellpflege bekommen. Der Audi Q7 ist ebenfalls in den nächsten Monaten dran. Man hätte also erwarten können, dass sich die Münchner etwas mehr zur Generation 2011 einfallen lassen.
Doch wie schon zuletzt bei der 3er-Serie bleibt BMW seiner Vorgabe treu, dass sich bei einer Modellpflege in erster Linie technisch etwas tut. Und da muss sich das neue Modell gegenüber der Konkurrenz keinesfalls verstecken. Sauger-Triebwerke haben endgültig ausgedient. Die in Europa wenig beachteten Benzinermodelle 35i und 50i verfügen nun beide über eine Turboaufladung.
Doppelte Aufladung
Wer es dynamisch mag, dürfte sich insbesondere in den BMW X5 xDrive50i verlieben. 407 statt 355 PS, 600 Nm statt 475 und ein Spurt von 0 auf 100 km/h in sportwagentauglichen 5,5 Sekunden sind ebenso eindrucksvoll wie eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Dass der Verbrauch gleichzeitig von 12,0 auf 12,5 Liter SuperPlus anstieg, dürfte ihn den Benzinerfans kaum vergällen.
Der Fahrspaß im BMW X5 ist besonders beim Topdiesel 40d kaum zu steigern. Das Fahrwerk gehört unter den sportlichen Geländekreuzern zu den besten. Kaum Wanken, kein Nicken – selbst sportlichste Kurvenfahrten bringen die massige Karosserie nicht aus der Bahn. Die Lenkung ist präzise und die Feder-Dämpfer-Kombination gibt einem das Gefühl, dass dieser X5 auch sportliche Limousinen und Coupés sauber ausstechen kann. Doch so ganz lassen sich die 2,1 Tonnen Leergewicht zumindest im Grenzbereich auch mit dem variablem Allradantrieb xDrive nicht überspielen.
Insbesondere in Europa führt an den Dieselversionen kein Weg vorbei. Unter der neuen Bezeichnung X5 xDrive40d steht der bekannte Sechszylinder-Doppelturbo zum Kraftausbruch der 225 kW/306 PS und 600 Nm bereit. 236 km/h Spitze und ein beeindruckend geringer Verbrauch von 7,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern ihn zur ersten Wahl werden. Selbst der durchaus stramme Einsteigerdiesel mit 245 PS steht dagegen deutlich im Schatten. Der Commonrail-Diesel des X5 40d mit seiner doppelten Aufladung macht - schon wegen des Klangs - einen Achtzylinder zwar nicht völlig vergessen. Doch die Fahrleistungen lassen einen nur selten von zwei Brennkammern mehr träumen. So bissig hängt der Diesel am Gasfuß.
Start-Stopp kommt später
Das größte Plus der neuen X5-Modelle ist die Achtgang-Automatik, die derzeit modellübergreifend Einzug in die BMW-Familien hält. Sparsam, sportlich und jederzeit mit dem richtigen Gang unterwegs ist sie eine Idealbesetzung bei dem Bayern, der nach wie vor in Spartanburg, South Carolina, vom Band läuft. Leider fehlt bis auf weiteres eine Start-Stopp-Automatik, die bei der Konkurrenz derzeit eingeführt wird. Sie würde die Verbrauchswerte gerade in der Innenstadt nochmals senken können. Doch erst der im Herbst kommende neue BMW X3 bekommt die sinnvolle Kombination aus Achtgang-Automatik und Start-Stopp-Paket.
Außer den Triebwerken gibt es beim X5 des Modelljahres 2011 nicht viel Neues. Insbesondere verwundert, dass der X5 nicht nur außen nahezu unverändert daherkommt, sondern dem Vorgängermodell auch im Innenraum fast komplett ähnelt. Immerhin halten eine Reihe von Assistenzsystemen Einzug, die bisher fehlten. So verfügt der X5 nun gegen Aufpreis über einen Abstandstempomaten mit Staufunktion, sowie Verkehrszeichenerkennung, Spurverlassenswarnung und eine neue Umfelderkennung mit Kameras.
Der X5 ist wie gehabt als Fünf- und Siebensitzer zu bekommen. Der Laderaum fasst zwischen 620 und 1.750 Litern. Die günstigste Möglichkeit, den neuen BMW X5 zu fahren, ist der X5 xDrive30d für 54.200 Euro. 700 Euro teurer startet der 306 PS starke Einstiegsbenziner 35i. Deutlich interessanter sind beiden Versionen X5 40d und X5 50i für 61.800 und 73.400 Euro. Wem das noch nicht reichen sollte – es bleibt ja auch noch der 555 PS starke X5 M.
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