Bei einem Blick auf das bestens gefüllte Modellprogramm von BMW scheint ein SUV nicht gerade zu fehlen - erst recht nicht am unteren Ende des Portfolios. Dort ist man mit dem erfolgreichen BMW X1 bestens aufgestellt. Und wer es modischer mag, der steigt einfach in den Mini Countryman oder rutscht zum X3 hoch. Doch zwischen 1 und 3 ist nun einmal noch die Ziffer 2 frei - und so legen die Bayern einfach den nächsten SUV auf.
Genau genommen ist der X2 denn auch nicht mehr oder weniger als ein BMW X1 mit etwas emotionalerer Linienführung und kraftvollem Auftreten. Für diesen Eindruck sorgen die bulligen Schürzen an Front und Heck, ausgestellte Radhäuser und eine coupéhaft abfallende Dachlinie. Überraschend jedoch, dass der 4,36 Meter lange BMW X2 an sich ein X1 sein müsste - und der ein X2. Denn der ist mit mindestens 4,44 Metern länger und ohnehin größer als der neue Einsteiger, der jüngere Kunden ansprechen will. Serienmäßig laufen die Einstiegsmodelle auf 17-Zoll-Rädern. Optional sind bis zu 20 Zoll verfügbar.
Technisch bietet der neue X2 bekanntes - eben die Einsteigerplattform im Hause BMW namens UKL und das Motorenportfolio aus Drei- und Vierzylindern. Zum Marktstart im März 2018 geht es nach der Weltpremiere auf der Detroit Motorshow mit dem 141 kW/192 PS starken BMW X2 xDrive 20i (227 km/h Höchstgeschwindigkeit) sowie den beiden Dieselversionen 20d/25d, die 190 bzw. 231 PS (400 Nm/450 Nm maximales Drehmoment) los.
Während die drehmomentstarken Diesel unverändert auf die Kombination aus Allradantrieb und Achtstufenautomatik setzen, verfügt der zwei Liter große Turbobenziner erstmals über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe, das den Normverbrauch auf 5,5 Liter Super reduziert. Die beiden Selbstzünder zeigen sich mit 4,6 bis 5,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern nochmals sparsamer.
Die meisten Komfort- und Sicherheitsausstattungen teilt sich der BMW X2 mit seinem Bruder X1
Dabei will der neue BMW X2 eher mit optischer Dynamik als mit sparsamen Verbräuchen punkten. Von außen zeigt er sich dabei allemal eigenständig, wenn auch das BMW-Signet an der C-Säule mit Anleihen an historische Sportcoupés wie den BMW 3.0 CS/CSL oder den 2000 CS etwas aufgesetzt wirkt. Technisch gibt es abgesehen von dem bald auch beim BMW X1 und den Mini-Modellen Einzug haltenden Doppelkupplungsgetriebe keine nennenswerten Unterschiede zwischen dem neuen BMW X2 und dem seit 2015 bekannten X1.
Das zum Marktstart verfügbare Motorenangebot wird im Laufe des Jahres 2018 dann ebenfalls auf das breitere Spektrum des BMW X1 mit den Modellen X2 18i/18d mit 140 bzw. 150 PS ausgeweitet, sodass der BMW X2 nicht sportlicher wird als der X1. Bleibt abzuwarten, ob BMW dem Segmentsprinter Mercedes GLA 45 AMG mit seinen fast 400 PS endlich etwas entgegensetzen kann, denn eine M-Version erscheint schon als Abgrenzung zum normalen BMW X1 unvermeidlich. Bisher gab es jedoch keine Möglichkeit, auf der für Front- und Allradantrieb entwickelten UKL-Plattform derart hohe Motorleistungen zu realisieren.
Das Platzangebot des BMW X2 ist etwas knapper als beim X1. Der Laderaum schluckt zwar mindestens 470 Liter und lässt sich durch Umlegen der Rückbank im Verhältnis 40:20:40 auf bis zu 1.355 Liter erweitern. Der größere BMW X1 kann mit 505 bis 1.550 Liter jedoch etwas mehr einpacken.
Zum Serienumfang jedes X2 zählt im Cockpit unter anderem ein 6,5 Zoll großes Display, das zentral im Armaturenbrett platziert ist. Bei der Wahl eines Navigationssystems ist der Bayern mit einem 6,5 bzw. 8,8 Zoll großen Touchdisplay ausgestattet. Auf Wunsch ist unter anderem ein Head-Up-Display zu bekommen, das die wichtigen Fahrerinformationen in die Windschutzscheibe projiziert. Die weiteren Komfort- und Sicherheitsausstattungen teilt sich der BMW X2 mit seinem Bruder X1. Die Preise des neuen BMW X2 stehen noch nicht fest; trotz geringerer Abmessungen dürften sie jedoch knapp über denen des großen Bruders X1 liegen. Der startet aktuell bei 31.700 Euro.
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