Die Automobilphysik hat ihre eigenen mathematischen Gesetze. Ein Plus an Motorkraft und ein Minus an Gewicht ergibt mehr Agilität und eine schnellere Vertikalgeschwindigkeit. BMW wendet beim BMW M5 CS dieses grundlegende Einmaleins der Fahrdynamik an: Der Achtzylinder-Biturbomotor leistet jetzt 467 kW/635 PS (plus 7 kW/10 PS gegenüber dem BMW M5 Competition) und der CS (steht für Clubsport) ist mit 1.825 Kilogramm Gewicht um rund 70 Kilogramm leichter als die Competition-Version. Damit absolviert der BMW M5 CS den Standardsprint von null auf 100 km/h in 3,0 Sekunden. Das ist um 0,3 Sekunden schneller als der Competition, bei der (abgeregelten) Höchstgeschwindigkeit liefern sich beide mit 305 km/h ein totes Rennen.
Das sind die bloßen Zahlen. Aber für einen Grundpreis von 180.400 Euro bekommt man schon einen ganz besonderen BMW, der den ohnehin schon guten M5 Competition in den Schatten stellt. Das grundlegende Konzept der schnellen Businesslimousine bleibt auch beim CS erhalten. "Aber mit einem Extra-Schuss Dynamik" ergänzt Projektleiter Joachim Popp mit einem leichten Lächeln. Bei diesem Auto war offenbar der Weg das Ziel, denn so einfach nimmt man nicht 70 Kilogramm aus einem Auto. Die Zauberformel heißt, wie so oft, Carbon plus andere Leichtbaumaterialien.
Die Motorhaube ist aus Carbon ebenso wie die Spiegelschalen, der Frontsplitter an der vorderen Schürze, die Außenspiegelkappen, der mächtige Diffusor und der Gurney Flap auf der Kofferraumhaube. Natürlich erfüllen gerade die beiden zuletzt erwähnten Teile auch eine aerodynamische Funktion.
Im Innenraum geht der Diätfanatismus der BMW M-Ingenieure sogar so weit, dass die Mittelkonsole zwar identisch zu der des M5 Competition, aber die Klappe geschlossen ist. Noch besser fällt das Abspeckergebnis aufgrund der Tatsache aus, dass die vier Einzelsitzschalen aus Carbon sind. Da gehen nicht nur einige Kilogramm flöten, man sitzt auch sehr bequem. Schließlich soll der BMW M5 CS auch langstreckentauglich sein. Aber auch an die Familien denken sie in Garching und haben Isofix-Befestigungen bei dem Gestühl integriert.
Damit der ambitionierte Rennfahrer-Familienvater bei seinem Sonntagsausflug nicht im Graben landet, packt eine Carbon-Keramikbremse herzhaft zu
Ein BMW M-typisches Easter Egg ist die Nordschleife auf der Kopfstütze. Denn der BMW M5 CS soll auch auf der Rennstrecke seinen Mann stehen. Dafür haben die Techniker das Fahrwerk entsprechend angepasst und die Feder Dämpfer Abstimmung nachgeschärft. Der Allradantrieb sorgt für Traktion und die obligatorischen vier Trompeten für die entsprechende Klanguntermalung. Damit die auch puristischer im Innenraum ankommt, haben die Ingenieure Dämmmaterial herausgenommen. Dass sich damit das Gewicht des Fahrzeugs weiter reduziert, ist ein angenehmer Nebeneffekt.
Spezielle 20 Zoll Walzen, die für die Rennstrecke vorgesehen sind (vorne 275/35 R 20 und 285/35 R 20 hinten) auf stets goldenen geschmiedeten Felgen erhöhen beim BMW M5 CS den Grip. Wer gerne die Kurve mit dem Blick durch die Seitenscheibe durchfährt, kann die Vorderachse auch aus dem Allrad-Dynamiktanz verabschieden. Damit der ambitionierte Rennfahrer-Familienvater bei seinem Sonntagsausflug nicht im Graben landet, packt eine Carbon-Keramikbremse herzhaft zu.
Dass das Tagfahrlicht bei aktiviertem Abblend- und Fernlicht gelb leuchtet, ist eine weitere Reminiszenz an den Rennsport. Zudem können übereifrige Dienstwagenfahrer schleunigst die Spur wechseln, sobald diese gelbe Gefahr im Rückspiegel auftaucht. Ab April steht der BMW M5 CS beim Händler. Nur drei Karosseriefarben stehen zur Auswahl: Brands Hatch Grau metallic sowie die beiden matten Farben Frozen Brands Hatch Grau metallic und Frozen Deep Green metallic.
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