Das elektrisierte Doppelpack aus BMW i3 und i8 hat vor Jahren die Automobilwelt in ihren Grundfesten erschüttert. Polarisierend gezeichnet sorgten die beiden für einen üppigen Innovations- und Imageschub der Münchner. Doch nach dem Cityflitzer i3 und dem sportlichen i8 wurde es - abgesehen von einem i3-Akkunachschlag und den Ankündigungen von BMW iNext (Crossover ab 2021) und BMW i Vision Dynamics (Tesla-3-Gegner) - ziemlich ruhig um die elektrische Ideenschmiede von der Isar. Nachdem der BMW i3 jüngst eine blasse Modellpflege bekommen hat, erhält das i8 Coupé nun einen offenen Roadster an die Seite. Die Überraschung darüber hält sich im Rahmen, denn Design und Konstruktion des Coupés waren augenscheinlich bereits darauf ausgelegt, eine offene Version abzuleiten, die im kommenden Mai nun auf die Straßen rollt. Einen ersten Ausblick darauf gab es bereits auf der Consumer Electronic Show 2016 in Las Vegas.
Das Serienmodell steht knapp zwei Jahre später jedoch nicht auf der innovationsfreudigen CES, sondern auf der Los Angeles Autoshow 2017. Wie schon beim BMW i3/i3s geht die neue Karosserievariante einher mit einer leichten Modellpflege für das i8 Coupé. Optisch haben sich BMW i8 und i8 Roadster durch die Überarbeitung kaum verändert gegenüber dem bisherigen Modell. Neu sind jedoch Sitze, Dachkonstruktion, Touchscreen-Display, sowie optionale Keramikelemente oder Karbonzierleisten, die mehr Wertigkeit in den Innenraum zaubern sollen.
Die Roadsterversion des neuen BMW i8 verfügt über ein elektrisches Softtop, das sich bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h auch während der Fahrt binnen 15 Sekunden öffnet und schließt. Das Dach versteckt sich geradezu senkrecht hinter den beiden Sitzen, wodurch ein weiterer Laderaum von 100 Litern entsteht.
Der von vielen erhoffte deutliche Leistungsnachschlag bleibt jedoch aus, denn der BMW i8 wird als Coupé und Roadster unverändert von dem emotionslosen 1,5 Liter großen Dreizylinder-Turbomotor mit schmaler Klangkulisse angetrieben. Immerhin bekommt der Elektromotor, der die Vorderräder antreibt, eine dünne Leistungsspritze um 12 auf insgesamt 143 PS. Die Systemleistung des Hybriden steigt damit auf 275 kW/374 PS. Wichtiger dürfte für viele Kunden die neue Hochvoltbatterie sein, die mit 34 Ah (statt bisher 20 Ah) deutlich mehr Leistung und Energiegehalt (11,6 statt 7,1 kWh) bietet. So sollte die rein elektrische Reichweite auf über 50 Kilometer steigen. Die Fahrleistungen bleiben wie gehabt. Von 0 auf Tempo 100 in 4,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h stehen einem in Aussicht gestellten Normverbrauch von 2,1 Litern Super gegenüber.
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