Kurz & bündig
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[+] Sehr gute Verarbeitung, Dieselmotor kultiviert und durchzugsstark, niedriger Verbrauch, hervorragendes Fahrverhalten, hoher Sicherheitsstandard, komfortable Sitze |
[-] Teure Versicherung, lange Aufpreisliste |
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Zunächst fällt die ungewöhnliche Optik des neuen BMW 5ers auf. Eine fast spitz zulaufende Front mit weit nach oben in die Kotflügel hineingezogenen Blinkern. Die hohe Seitenlinie wirkt dagegen ohne merkliche Kanten sehr wuchtig. Einzig das Heck läßt zumindest auf den zweiten Blick keinen Zweifel daran, dass es sich hier um den neuen 5er aus dem Hause BMW handelt. Die Rückleuchten sind markant, der Kofferraumdeckel wirkt nicht derart aufgesetzt wie beim großen Siebener. Trotzdem drückt der 5er auf den ersten Blick ein hohes Maß von sportlichem Selbstverstrauen aus. Hier sieht jeder: Der weiß, was er kann.
Die zahlreichen Innovationen finden sich unter dem knackig geschnittenen Blechkleid. Auffälligstes Features ist die Aktiv-Lenkung, auf die die BMW-Ingenieure besonders stolz sind. Gehörte die Lenkung des alten 5ers (E 39) in Verbindung mit dem agilen Fahrwerk in dieser Klasse bereits bisher zum Maß der Dinge, so legt der Nachfolger die Messlatte nochmals ein gutes Stück nach oben. Die Servotronic wird in jedem Geschwindigkeitsbereich von einem zusätzlichen Stellmotor unterstützt, der die Drehung des Lenkrads exakt dem Fahrtempo anpasst. Komfortabel in der Stadt, direkt auf Landstraße und Autobahn. Diese Lenkung macht richtig Spaß; leider ist die Aktivlenkung nur gegen einen Aufpreis von 1.200 Euro zu bekommen.
Leichtfüßiger Hecktriebler
Ebenfalls deutlich verbessert zeigt sich das Fahrwerk. Der Pilot hat nie das Gefühl in einem Oberklassefahrzeug mit einem Gewicht von knapp 1,7 Tonnen zu sitzen. Leichtfüßig tänzelt der Hecktriebler willig um enge Kurven und gibt dem Fahrer jederzeit eine exzellente Rückmeldung. Noch besser wird das Fahrgefühl mit dem aufpreispflichtigen Dynamic Drive (2.300 Euro). Es verhindert Nick- und Wankbewegung der Karosserie. Gleiche Systeme gibt es bereits im Mercedes SL und im 7er BMW. Obwohl der neue E 60 um Vergleich zum Vorgänger deutlich gewachsen ist, wurden rund 55 kg abgespeckt. In Verbindung mit dem verlängerten Radstand trägt das deutlich zum vergrößerten Fahrkomfort bei. Die Gewichtsverteilung liegt ausgewogen bei 50:50. Möglich machte dies unter anderem der in Leichtbau gefertigte Vorderwagen.
Weitere technische Highlights sind das adaptive Kurvenlicht, die Notlaufreifen (ab 17-Zoll-Felgen) und das Head-Up Display. Nach amerikanischem Vorbild kann der Fahrer sich die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit, Navigation, Check Control oder Tempomat auf die Windschutzscheibe projezieren lassen. Schnick-Schnack, dem jedoch wohl die Zukunft gehören wird. Schließlich informieren die exzellenten 5er-Instrumente doch über alles wichtige. iDrive gibt es in der zweiten Generation. Im Gegensatz zum 7er BMW wurde es jedoch überarbeitet und gibt nun kaum noch Rätsel auf. Der Innenraum mit den verwendeten Materialien wirkt hochwertig, die Sitze sind exzellent. Das Platzangebot im Fond ist deutlich gewachsen; gleiches gilt für den leicht zu beladenden Kofferraum, der jetzt 520 Liter schluckt.
Aufpreisliste ohne Ende
Handschaltung und Automatikgetriebe (2.000 Euro Aufpreis) gibt es jetzt mit jeweils sechs Gängen. Beide arbeiten exzellent mit dem starken Commonrail-Motor mit drei Litern Hubraum zusammen. Der leistet 160 KW / 218 PS. Das maximale Drehmoment von 500 Nm liegt bei 2.000 U/min an. Die Tachonadel hat die 100er-Marke bereits in 7,1 Sekunden erreicht und stoppt erst bei 245 km/h. Als Durchschnittsverbrauch versprechen die Münchner bei der Handschaltung 6,9 Liter Diesel auf 100 km.
Die Sicherheitsausstattung des neuen 5ers ist exzellent, die Serienausstattung läßt viele Wünsche offen. So ist der Bayer serienmäßig mit DSC (ESP), Front-, Seiten- und Kopfairbags vorne und hinten augestattet. Allein Seitenairbags hinten (320 Euro) fehlen noch zum serienmäßigen Glück. Die Aufpreisliste kennt kaum ein Ende und bringt die Preise der 5er-Familie in üppige Höhen. Xenon-Scheinwerfer (960 Euro), Park Distance Control (750 Euro), Navigationssystem (2.000 Euro) oder Ledersitze (ab 2.210 Euro) schlagen ins Kontor. Selbstverständlichkeiten wie Dosenhalter (70 Euro), Durchladesystem (480 Euro) und Sitzheizung (ab 360 Euro) sollten bei einem Fahrzeug dieser Klasse jedoch serienmäßig sein. Der Einstiegspreis des neuen BMW 530 d liegt bei 40.600 Euro, das Einstiegsmodell 520i kostet 35.100 Euro.
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