Kurz & bündig
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[+] Sehr gute Verarbeitung, direkte Lenkung, erstklassiger Motor, hoher Sicherheitsstandard, sportlich straffes Fahrwerk, funktionale Bedienung |
[-] Hohe Unterhaltskosten, umfangreiche Aufpreisliste |
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Überraschung: Er ist in der eleganten Gilde der 3er-Coupes wohl die beste Variante. Grund ist das exzellente Sechszylindertriebwerk mit drei Litern Hubraum und Commontail-Diesel. Der bekannte Reihensechszylinder des 330d wurde überarbeitet und leistet nunmehr mehr als sportlich wirkende 150 KW / 204 PS. Das maximale Drehmoment von 410 Nm liegt zwischen 1.500 und 3.200 U/min an. Für eine überlegene Kraftübertragung auf die Hinterachse sorgt das serienmäßige Sechsgang-Getriebe, das ab sofort in allen 3er-Topmodellen zum Einsatz kommt. Das neue Sechsgang SMG-Getriebe bleibt zunächst den Benzinmodellen vorbehalten.
Die Konkurrenz mit Mercedes CLK 270 CDI und dem immer noch eleganten Pionier Peugeot 406 Coupe HDI schauen angesichts dieses Pakets kräftig in die Röhre. Wohl nur wenige hatten erwartet, dass der Dieselmotor dem Coupe 330 Cd derart gut stehen würde.
Kraft in allen Lebenslagen
Derart überlegen ist man sonst allenfalls mit dem BMW 330i unterwegs. Doch in puncto Drehmoment und Verbrauch fährt der 330 Cd in einer anderen Klasse. Ebenfalls gelungen der Motorsound, der unter der langen Motorhaube kaum ein Selbstzündertriebwerk erahnen lässt und dem Fahrer echten BMW-Reihen-Sound zu Gehör bringt. Während man mit den ebenfalls exzellenten Benzinbrüdern mit 2,5- oder 3.0-Litern durchaus 12 bis 13 Liter SuperPlus auf 100 km verbrauchen kann, begnügte sich der BMW 330 Cd bei den Testfahrten mit rund acht Litern Diesel. Die Werksangabe von 6,6 Litern Diesel auf 100 km entstammt im Alltagsbetrieb jedoch eher dem Reich der Träume. Doch acht bis achteinhalb Liter sind auch nicht schlecht - die wichtigen Pluspunkte macht der erste bayrische Coupediesel jedoch auf Landstraße und Autobahnen.
Der Hecktriebler hat Kraft in allen Lebenslagen. Auf kurvigen Bergstraßen und auf schlechtem Untergrund hat das serienmäßige Stabilitätsprogramm DSC alle Hände voll zu tun, um die Potenz des gestreckten 3ers auf den Boden zu bekommen.
Nichts für Sparfüchse
Damit die BMW-Coupefamilie auch im vierten Jahr nach Markteinführung erfolgreich über die Straßen kutschiert, haben die Ingenieure dem Modelljahrgang 2003 noch ein paar technische Highlights mit auf den Weg gegeben. So sind 3er Coupe und 3er Cabrio ab sofort mit dem adaptiven Kurvenlicht mit beweglichen Bi-Xenon-Scheinwerfern zu bekommen. Zudem wirkt die Front durch die überarbeitete Niere, neue Scheinwerfer und Schürzen deutlich sportlicher. In neuem Licht präsentieren sich ebenfalls die Heckleuchten. Sie bremsen ab sofort in zukunftsweisender LED-Technologie. Die LED-Leuchten haben praktisch keinen Verschleiß und sprechen deutlich schneller als gewöhnliche Glühbirnen an. Bei Tempo 100 hat der Hintermann daher einen Sicherheitsgewinn von bis zu sechs Metern mehr Bremsweg.
In den Vereinigten Staaten bereits erlaubt, bei uns noch im Gesetzgebungsprozess sind die zweistufigen LED-Bremsleuchten, die eine Vollbremsung durch mehr Lichtintensität anzeigen. In Europa wird die Technik frühestens im Sommer / Herbst 2003 erlaubt sein. Handyfans wird es dagegen schon jetzt freuen: Das 3er Coupe verfügt über Bluetooth-Technologie.
Auszusetzen gibt es an dem BMW 330 Cd wirklich nicht viel. Der Einstiegspreis von über 36.000 Euro ist nichts für Sparfüchse; zudem ist die Serienausstattung allzu spärlich. Für einen adäquat ausgestattetes Dieselcoupe muss man schon über 40.000 Euro hinlegen. Kostendämpfung schaffen neben dem wohl hohen Wiederverkaufswert nur zahlreiche Tankvorgänge. Leider hat der 330 Cd weder einen Partikelfilter, noch schafft er die Schadstoffnorm Euro 4.
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