Kurz & bündig
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[+] Üppiges Platzangebot, niedriges Innengeräusch, großer Laderaum, hohe Zuladung, ordentliche Fahrleistungen, sicheres Kurvenverhalten, präzises Handling |
[-] Hoher Preis, spürbare Wankbewegungen, sehr unübersichtlich, hohe Ladekante, schwache Serienausstattung |
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Audis Q7 ist vor zwei Jahren ins Schußfeld geraten: Zu groß, zu gewaltig, zu unzeitgemäß und zu durstig, So der einhellige Tenor der europäischen Öko-Gemeinde. Doch Hersteller Audi ist mit seinem ersten Sport-Utility-Vehicle auch dreieinhalb Jahre nach der Markteinführung nach wie vor sehr zufrieden.
Öfter als bei den Konkurrenzmarken entscheiden sich die Kunden des 5,09 Meter langen Q7 für die leistungsstarken Diesel mit acht und zwölf Zylindern. Doch das Gros der Kunden entscheidet sich auch beim Q7 für den Volumendiesel mit sechs Brennkammern, drei Liter Hubraum und 177 KW/240 PS. Und der ist nach der jüngsten Modellpflege auch als Sauber-Version 3.0 TDI Clean Diesel zu bekommen.
Bei den Fahrleistungen muss man trotz zusätzlicher Abgasreinigung keine Kompromisse machen. Das Commonrail-System ringt dem Sechszylinder nicht nur sanft säuselnde 240 PS ab, sondern auch 550 Nm maximales Drehmoment. Von 0 auf 100 km/h kommt er in 8,5 Sekunden. Und die Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h lässt vorsichtige Zweifel am Sparpotenzial des Q7 aufkommen.
Doch die versprochenen 8,9 Litern Diesel auf 100 Kilometer sind in der Realität durchaus zu realisieren - vorausgesetzt, man spart sich entsprechend forsche Überholvorgänge und drückt den Audi mit seiner Stirnfläche von knapp 2,9 Quadratmetern nicht allzu vehement gegen den Fahrtwind.
Mächtig viel Ballast
Auf Landstraßen und im sanften Autobahntempo sind so sogar Verbräuche unter der Werksangabe drin. Eine beachtliche Leistung angesichts der üppigen Dimensionen und des Leergewichts von 2,4 Tonnen. Die nächste Q7-Generation soll demgegenüber deutlich abspecken. Von Gewichten zwischen 2 bis 2,2 Tonnen ist die Rede. Immer noch mächtig viel Ballast - doch der Abstand zum kleineren Konzernbruder VW Touareg muss gewahrt bleiben.
Auch bei der nächsten Q7-Generation spart sich Audi ein reines Effizienzmodell mit einer Antriebsachse. So bleibt es auch bei der optionalen dritten Sitzreihe, die den aktuell 775 Liter großen Stauraum im Bedarfsfall auf ein Minimum reduziert. Legt man die Sitze in der zweiten Reihe um, kann der voll beladen bis zu drei Tonnen schwere Allradler 2.035 Liter im Gepäckraum unterbringen.
Weitere Sparpotenziale des zukünftigen Q7-Modells liegen bei entkoppelbaren und bedarfsbetriebenen Nebenaggregaten, Bremsenergie-Rückgewinnung und einer neuen Getriebeautomatik. Acht Schaltstufen und eine Start-Stopp-Automatik sollen die Verbräuche dann sogar unter die Acht-Liter-Marke drücken.
Diese Hochtechnologie wird ihren Preis haben. Der aktuelle Verkaufspreis von 54.700 Euro wird damit kaum zu halten sein. Immerhin, ein Aufpreis von 2.000 Euro für die zusätzliche Abgasnachbehandlung im Vergleich zum normalen Q7 3.0 TDI wie aktuell dürfte dann nicht mehr fällig werden: Das gibt es angesichts der strengen Euro-6-Abgasnorm ab 2015 serienmäßig. Hoffentlich werden dann auch Ausstattungsdetails wie Xenonlicht (1.145 Euro) und Navigationssystem (2.380 Euro) zur Selbstverständlichkeit.
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