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Man schaut dem aufgefrischten Audi A8 in die Augen - und ist entzückt. Das LED-Matrixlicht, das jede Nachtfahrt zu einem gleißend hellen Erlebnis werden lässt, ist mit Abstand die größte Neuerung der Modellpflege. An der A8-Karosserie hat sich dagagen - abgesehen von einem leicht modifizierten Heck mit wischenden Blinkermodulen - wenig getan. Überraschend, weil der Audi A8 gegen die Luxuskonkurrenz des BMW 7er und insbesondere der neuen Mercedes S-Klasse einen Rückstand aufzuholen hat.

Das versucht das Ingolstädter Aushängeschild mit viel Liebe zum Detail. Der Innenraum ist gewohnt exzellent verarbeitet und die nicht enden wollende Aufpreisliste lässt jeden A8 zu einem Traumwagen werden. Doch die Konkurrenz hat in den vergangenen Jahren aufgeholt - oder gar überholt. War der Audi A8 einst in Sachen Innenraumqualität allein auf weiter Flur, so fährt der 7er BMW längst auf Augenhöhe und die neue S-Klasse sogar vornean. Daran ändert auch die neu ausgerufene Manufakturqualität des Ingolstädter Luxusmodells nichts.

Mehr Leistung - weniger Verbrauch lautet die Devise, mit der die verwöhnte Kundschaft nach Ingolstadt gelockt werden soll. Die Matrix-Scheinwerfer des Audi A8 kosten extra - beeindruckende 2.400 Euro. Vollvariabel passt sich der anscheinend unendliche Lichtkegel den lokalen Gegebenheiten seiner Umgebung an. In Sekundenbruchteilen werden Bäume, Sträucher, Verkehrsschilder und die Fahrbahn von den 25-LED-Modulen pro Scheinwerfer taghell ausgeleuchtet. Links und rechts am Frontfahrzeug vorbei strahlen die Hightech-LED-Leuchten den Raum aus, sodass der Vorausfahrende so fast mehr sieht, als mit den eigenen Scheinwerfern.

Das punktgenaue Ausblenden des entgegenkommenden und vorausfahrenden Verkehrs erledigt eine Kamera hinter dem Innenspiegel. Wenn der Lichtschalter auf der Position "Automatik" steht und das Fernlicht eingeschaltet ist, wird das System innerorts ab 60 km/h und außerorts ab 30 km/h aktiv.

Die Fronttriebler gehören - abgesehen vom wenig überzeugenden A8 Hybrid - der Vergangenheit an.

Wichtiger als das Lichtsystem dürfte für viele Kunden das Motorenangebot sein. Der vier Liter große Achtzylinder mit vier Litern Hubraum und Zylinderabschaltung ist auf 320 kW/435 PS und 600 Nm Drehmoment erstarkt. Eine Bestbesetzung neben dem großen Diesel. Während BMW und Mercedes die Achtzylinderselbstzünder aus dem Programm verbannten, grollt der 283 kW/385 PS starke 4.2 TDI im A8 und zaubert seinem Fahrer mit unnachgiebigem Vortrieb von 850 Nm Drehmoment mehr ein Lächeln ins Gesicht.

Wem der geringe Normverbrauch von 7,4 Litern Diesel noch zu viel ist, der ist mit dem A8 3.0 TDI bestens bedient. Er genehmigt sich nur 5,9 Liter - trotz 190 kW/258 PS und Allradantrieb. Von 0 auf Tempo 100 beschleunigt er in 5,9 Sekunden. Und 250 km/h Spitze sind mehr als sportlich für eine Einstiegsmotorisierung.

Die Fronttriebler gehören - abgesehen vom wenig überzeugenden A8 Hybrid - der Vergangenheit an. Eindrucksvoll sind nicht nur beim Achtzylinder-Benziner die Geräuschdämmung und die sanft schaltende Getriebeautomatik mit ihren acht Schaltebenen. Und selbst der Doppelturbo gibt nur dann etwas Laut, wenn man ihn so richtig scheucht. Dann wird es allerdings auch nichts mit dem in Aussicht gestellten Verbrauch von 9,1 Litern.

Der Basispreis für den nun 310 PS starken Audi A8 3.0 TFSI liegt bei 76.900 Euro. Kauftipp ist der 435 PS starke Achtzylinder-Benziner ab 96.900 Euro, während sich Sparfüchse in den kleinen Diesel mit 258 PS vergucken können, der mindestens 74.500 Euro kostet. Für jeden ist in dem Programm etwas dabei - auf Wunsch mit langem Radstand, der den Fond noch komfortabler werden lässt. Und mit diesen Scheinwerfern kann es doch eh nur in eine strahlende Zukunft gehen.