Man sollte meinen, jegliche Lücke wäre von den umtriebigen Herstellern aus Europa, Asien oder Nordamerika längst erfolgreich zugefahren worden. Audi jedoch hat für den neuen A7 Sportback ein neues Luxussegment ausgemacht: als Mischung aus Limousine, Kombi und Coupé. Die Schräghecklimousine A7 ist nicht nur wegen der Nomenklatur zwischen A8 und dem neuen A6 positioniert. Optisch ist er auch stark verwandt mit dem A5 Sportback und nur rund 20 Zentimeter länger.
Gut sieht er dabei aus. Sauber und technisch gezeichnet, wie man das seit Jahren aus dem Hause Audi kennt. Er wirkt dabei deutlich flacher und breiter als A5 und A8, doch man hätte ihn sich deutlich schärfer und polarisierender vorstellen können. Bei keinem anderen Fahrzeug wäre das Risiko, eine neue Designlinie aufzugreifen, kleiner gewesen. Schließlich hat der A7 Sportback keine Vorgänger und keine Bestandskunden denen er gefallen muss. "Stell das Auto hin und laß’ es für sich sprechen", präsentierte Audi-Chef Rupert Stadler zufrieden das neue Aushängeschild der Marke: "Diesen Wagen muss man keinem erklären."
Der 4,97 Meter lange A7 rollt auf der Plattform des neuen A6. Dazu kommen zahlreiche Komponenten wie Fahrwerk, Antrieb, Motoren und Getriebe, die auch in anderen Audi-Modellen ihren Dienst verrichten. Höhepunkte im Design des A7 sind der lange Radstand, seine niedrige Dachlinie und der kraftvolle Auftritt. So liegt die Ingolstädter Limousine auf der Straße wie ein flacher Manta-Rochen.
Die Augen bleiben an den schmalen vorderen Scheinwerferaugen und dem kaum weniger einprägsamen Band der Rückleuchten hängen. Beide Leuchteinheiten sind in LED-Technik zu haben. Besonders bei hellen Farbtönen wirkt der Heckabschluss des Audi A7 Sportback jedoch zerfahren. Die Heckklappe wird von zwei zusätzlichen Trennfugen für den ab Tempo 130 ausfahrbaren Heckspoiler zerschnitten. Hinter der elektrisch öffnenden Heckklappe gibt es einen Stauraum von bis zu 1.390 Litern.
Von der Krise ist nichts mehr zu spüren. Stadler: "In Deutschland haben wir noch Nachholbedarf. Aber sonst sieht es sehr gut aus. In den USA läuft es glänzend und in China kommen wir mit der Produktion kaum nach." Gerade für diese Märkte kommt nach der Luxuslimousine A8 nun ein zweites Luxusfahrzeug dicht hintereinander.
Gewohnt exklusiv
Noch im September soll der Verkauf des A7 Sportback starten. Dann gibt es zu Preisen ab 51.650 Euro eine elegant gezeichnete Coupé- Limousine mit Platz für vier Personen, vier rahmenlosen Türen, flacher Dachlinie und einem respektablen Kofferraum. Im Innenraum geht es gewohnt exklusiv zu. Cockpit und Armaturenbrett zeigen deutliche Anlehnungen an A8 sowie den zukünftigen A6, der im nächsten Jahr folgen wird. Trotz der niedrigen Dachlinie lässt es sich auch im Fond bequem reisen. Für die Steckfrisur wird es ab einer Größe von 1,85 Metern jedoch eng. Störend ist, dass sich die hinteren Seitenfenster nur teilweise öffnen lassen.
Bei den Motoren bietet der Audi A7 Sportback bewährtes. Zunächst werden vier Motoren, zwei Benziner und zwei Diesel, mit jeweils sechs Zylindern verfügbar sein. Vier- und Achtzylinder bleiben zunächst außen vor, dürften jedoch im Modellzyklus ebenso folgen wie eine Sportversion S7.
Neben dem 204 PS starken A7 2.8 FSI kommen die Benzinerfans bei dem 3.0 TFSI mit Allradantrieb und 300 PS auf ihre Kosten. Er schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h Dank 440 Nm Drehmoment in 5,6 Sekunden und hat eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Deutlich interessanter dürfte für die meisten europäischen Kunden das Diesel-Doppelpack des 3.0 TDI sein. Das 51.900 Euro teure Basismodell mit 204 PS ist mit Frontantrieb und der stufenlosen Multitronic ausgestattet. Sein Normverbrauch soll bei 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern liegen. Die beste Wahl ist da wohl eher der A7 3.0 TDI quattro mit 245 PS für 58.100 Euro, der auf 100 Kilometern sechs Liter Diesel verbrauchen soll.