234.000 mal hat Audi seinen Business-Kreuzer im vergangenen Jahr rund um den Globus verkauft. "Der Großteil lief mit Sechs- und Achtzylindermotoren, Allradantrieb und luxuriösen Sonderausstattungen vom Band", heißt es aus Ingoldstadt. Nun verspricht Audi für den Spätsommer einen "runderneuerten" A6, der noch mehr Leistung und Technik bieten, aber weniger Sprit verbrauchen soll.
Das Design bleibt weitgehend unverändert. Es gibt ein paar Retuschen an Kühlergrill, Stoßfänger, Lufteinlässen und Scheinwerfern. Die Rückleuchten sind jetzt zweiteilig und präsentieren sich in LED-Ausführung. Vorn dient ähnlich wie beim A4 gegen Aufpreis ein horizontales Leuchtenband mit 6 LEDs als Tagfahrlicht. Im Cockpit gibt es ein überarbeitetes Kombiinstrument und ein paar neue Zierteile.
Unter der Haube trimmt Audi seinen Premium-Kreuzer auf Sparsamkeit. Der verbrauchsgünstigste A6 wird ab Herbst der Vierzylinder-Diesel in den zwei Leistungsstufen 136 und 170 PS. Die kleinere Version trägt die Bezeichnung 2.0 TDIe, entwickelt ein Drehmoment von 320 Newtonmetern und beschleunigt in 9,9 Sekunden auf 100 km/h. Der Wagen hat ein manuelles Sechsganggetriebe, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h und verbraucht laut Herstellerangabe im Schnitt 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Spar-Diesel und neuer V6
Beim Sparen helfen unter anderem eine längere Getriebeübersetzung in den oberen Gängen, eine bedarfsgerechte Steuerung der Nebenaggregate und aerodynamischer Feinschliff an der Karosserie. Eine Schaltanzeige am Armaturenbrett unterstützt den Fahrer beim Sprit sparenden Sortieren der Gänge. Der TDIe konkurriert beim Verbrauch mit anderen Business-Mittelklässlern wie dem Passat BlueMotion oder dem Skoda Superb 2.0 TDI, der in seiner 140 PS-Version im Schnitt 5,9 Liter Diesel pro 100 Kilometer schluckt.
Neu im A6-Motorensortiment ist auch ein V6-Motor mit drei Litern Hubraum und 290 PS. Der 3.0 TFSI mit Tiptronic und Allradantrieb wird allerdings nicht - wie es das T im Kürzel nahe legt - von einem Turbolader, sondern von einem Kompressor aufgeladen. Der Wagen beschleunigt in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und verbraucht laut Audi durchschnittlich 9,5 Liter Sprit pro 100 Kilometer.
Der 2.8 FSI ist in zwei neuen Versionen mit 190 oder 220 PS zu haben. Durch Feintuning will Audi das Drehmoment erhöhen und den Verbrauch senken. Dazu wird der Hub der Einlassventile in zwei Stufen variiert. Die 190 PS-Version verbraucht im Schnitt 8,2 Liter Kraftstoff. Der Einstiegsbenziner für den A6 bleibt unverändert der 2.0 TFSI mit 170 PS.
RS6 Limousine kostet 105.550 Euro
Beim Allradantrieb Quattro kommt in allen Modellen die jüngste Evolutionsstufe zum Einsatz, bei der die Kraftverteilung im Normalfall zu 60% an die Hinterachse geht. Bei Bedarf schickt das mechanische Torsen-Differenzial bis zu 85% des Drehmoments an die Hinterachse oder bis zu 65% an die Vorderachse. An der Vorderachse des A6 verbaut Audi außerdem neue Stoßdämpfer mit einem größeren Durchmesser. Gegen Aufpreis gibt es eine verstellbare Luftfederung.
Zu den neuen Assistenzsystemen zählen ein Spurwechselwarner mit Warnlicht im Außenspiegel, ein Spurhalte-Assistent, ein radargestützter Abstandstempomat sowie eine Einparkhilfe mit Rückfahrkamera. Zu den Preisen des überarbeiteten A6 macht Audi noch keine Angaben – abgesehen vom Einstiegsmodell 2.0 TFSI (170 PS), das 34.200 kosten soll (200 Euro mehr als bisher).
Das Top-Modell RS6 ist neben dem Avant nun auch als Limousine zu haben. Mit V10-Motor, doppelter Turbo-Aufladung, 580 PS, 650 Newtonmetern Drehmoment, Direkteinspritzung und einer Trockensumpfschmierung wie im Rennsport dürfte der RS6 selbst die leistungshungrigsten Kunden zufrieden stellen.
Der Wagen erzielt ein Leistungsgewicht von 3,4 Kilogramm pro PS und beschleunigt in 4,5 Sekunden von 0 auf 100. Die Höchstgeschwindigkeit des Zehnzylinders mit fünf Litern Hubraum ist auf 250 km/h begrenzt, kann aber optional auf 280 Sachen angehoben werden. Dem sechsstufigen Tiptronic-Getriebe hat Audi mit kürzeren Reaktionszeiten Beine gemacht. Das ESP lässt im Sportmodus größere Driftwinkel zu. Die Stoßdämpferregelung Dynamic Ride Control vermindert Nick- und Wankbewegungen. Die RS6 Limousine ist ab Oktober zu haben und kostet 105.550 Euro.
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