Kurz & bündig
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[+] Sportlicher Auftritt, gute Sitze, erstklassiges Fahrwerk, sehr gute Verarbeitung |
[-] Überforderter Frontantrieb, karge Serienausstattung |
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Optisch hält der neue Sportaudi nicht hinterm Berg - und zeigt, was er hat. 18-Zoll-Felgen, Carbonspoiler vorn und hinten, dazu Sportsitze und ein Hauch von DTM-Feeling. So soll es auch sein – schließlich will man die Erfolge in der prestigeträchtigen Tourenwagenklasse in Image und Verkaufszahlen ummünzen.
Da ist die Überraschung groß, wenn man einen Blick auf das Antriebskonzept der A4 DTM Edition wirft. Denn anders als erwartet wird der 220 PS starke Audi als Fronttriebler geliefert. Eine quattro-Version gibt es auch – die kostet jedoch 2.100 Euro Aufpreis. Zum sportlichen Image einer solch dynamischen Limousine passt das kaum.
Überforderter Frontantrieb
Beim Start erfreut zunächst das satte Grollen des Zweiliter-Turbos. Beim sportlichen Anfahren dann drehen die Fronträder ungewohnt durch. Den Wunsch nach einem Allradantrieb kann der "DTM" in keinem ambitionierten Fahrzustand unterdrücken. In schnell gefahrenen Kurven etwa untersteuert der A4 trotz breiter 18-Zoll-Walzen deutlich. Im normalen Fahrbetrieb ist der Unterschied deutlich geringer.
Doch man sollte einmal davon ausgehen, dass die Kunden der neuen DTM-Edition auf Autobahnen und Landstraßen eher die flotte Gangart bevorzugen. Und da gibt es einfach bessere Lösungen als 220 PS, die an der Vorderachse zerren. Schließlich hat es Audi in den vergangenen 25 Jahren vortrefflich verstanden, sein Allradimage in die Welt zu tragen. Da ist ein frontgetriebener A4 DTM Edition alles andere als eine Argumentationshilfe.
20 PS mehr
Also gar nicht erst zaudern und sich gleich für die Allradversion entscheiden. Die kostet 40.650 Euro. Der Fronttriebler liegt bei 38.550 Euro. Für diesen Preis gibt es einen sehenswerten Trainingsanzug mit tiefer gelegtem Sportfahrwerk und vielen liebevollen Details. Für den kraftvollen Auftritt sorgen neben den Rädern im 15-Speichendesign Lufteinlässe und gelochte Bremsscheiben. Mit den mächtigen Endrohren (100 mm Durchmesser) und dem Heckdiffusor trägt der A4 für die 220 PS jedoch eine Spur zu viel auf.
Auch unter der Haube hat sich was getan. Der Zweiliter Turbo-FSI-Motor läuft mittlerweile in verschiedenen Leistungsvarianten bei VW, Seat, Skoda und Audi. Beim A4 DTM leistet er 162 kW/220 PS und ein maximales Drehmoment von 300 Nm. 20 PS und 20 Nm mehr wurden durch Veränderungen an Motorelektronik, Kolben und einem geänderten Turbolader erreicht. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen: 0 auf 100 km/h in 7,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 247 km/h. Dabei soll sich der Durchschnittsverbrauch bei gemäßigtem Gasfuß um 8,1 Liter SuperPlus auf 100 Kilometern einpendeln.
Kurbeln hinten
Der sportliche A4 fährt sich überaus drehfreudig und agil. Er hängt satt am Gas und freut sich über hohe Drehzahlen. Selbst unten herum geht es munter zur Sache. Im dynamischen Grenzbereich stört aber immer wieder der überforderte Frontantrieb. Besonders bei nassem Wetter wird schnell klar: Am quattro führt kein Weg vorbei.
Im Innenraum gibt es Carbonapplikationen und exzellente Sportsitze mit Teilleder. Das präzise einstellbare Lenkrad liegt exzellent in der Hand. Auch die Sechsgang-Handschaltung arbeitet vorbildlich. Peinlich, dass die hinteren Seitenfenster noch mit der Hand heruntergekurbelt werden müssen. Elektrische Fensterheber sollten in dieser Klasse seit mindestens zehn Jahren Standard sein. Immerhin gibt es neben den bekannten Sicherheitsextras eine Klimaautomatik.
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