Katalog: Audi A2 1.4

Vorsprung durch Technik - und Design: Das war bei der Markteinführung im Jahr 2000 das von Audi selbstdefinierte Ziel für den Kleinwagen in aufwendiger Alu-Leichtbauweise. Audi's kleinste Baureihe sollte einmal der Technologieträger der Marke werden. Eine Besonderheit ist die Spaceframe-Bauweise des mit Leichtmetall beplankten Alugerüstes - sie hatte zuvor schon beim A8 für Furore gesorgt. Anders als bei allen anderen Modellen nutzt der A2 auch keine gemeinsame Plattform mit einem anderen Fahrzeug des VW-Konzerns. Einzige Annäherung: Die straff ausgelegte Fahrwerkstechnik von VW Lupo/Polo. Und die Motoren: Sie stammen aus dem VW-Baukasten.

Doch verkauft hat sich der A2 noch nie sehr gut - ganz anders als etwa die Rivalen von BMW (Mini) oder Mercedes (A-Klasse). Das mag am vergleichsweise hohen Anschaffungspreis (dicht am A3) liegen, an der langen Aufpreisliste, dem eigenwillig hochbauenden Design mit dem ungewöhnlichen Dachabschluss und der mit dem Spoiler geteilten Heckscheibe oder einigen gewöhnungsbedürftigen Eigenheiten (etwa der "fehlenden" Motorhaube, hinter der nur ein Servicemodul zum Auffüllen von Öl und Wasser wartet).

Audis 3-Liter-Auto

Vor allem das 3-Liter-Auto A2 1.2 TDI fristet ein Schattendasein. Dabei haben sich die Audi-Ingenieure mit ihm besondere Mühe gegeben. Im Vergleich zum A 2 1.4 TDI wurde das Gewicht um 135 Kilogramm verringert. Speziell bei den Fahrwerkskomponenten hielt weitgehend Alu-Leichtbau Einzug. Aus Gewichtsgründen wurde auch auf eine elektrohydraulische Servolenkung verzichtet. Dank der leichtgängigen Zahnstangenlenkung vermisst man sie aber nicht wirklich.

Die Aerodynamik von ursprünglich 0,28 wurde mit einem cW-Wert von 0,25 weiter ausgereizt. Das größte Sparpotenzial aber bot der Motor: Der Spar-A2 hat den vom VW Lupo 3L TDI bekannten 1,2-Liter-Dreizylinder-TDI unter der Haube, der mit einem automatisierten Fünfgang-Schaltgetriebe mit drei Schaltmodi kombiniert ist. Mit dem Eco-Modus und ein paar zusätzlichen Tricks kommt der A2 beim Benzinverbrauch tatsächlich unter die 3-Liter-Grenze. Gut: Auch im Eco-Modus ist Mitschwimmen im Verkehrsfluss problemlos möglich. Gewöhnungsbedürftig sind allerdings die Eco-Reifen.

Aber auch bei den anderen A2 sind Technik und Motoren erste Wahl. Fünf Aggregate stehen zur Auswahl und sorgen alle für ordentliche Fahrleistungen. Auch der Innenraum ist übersichtlich und hochwertig eingerichtet. Das Cockpit geriet eher konventionell und ohne stilistische Gags. Platz hat der A2 reichlich. Drinnen größer als draußen lautet die Devise. Die Sitze sind sehr bequem. Und die Frontpassagiere profitieren von dem abgesenkten Fußraum. Der Kofferraum ist mit seinen 310 Litern allerdings nur Durchschnitt - und wegen der hohen Kante unnötig mühsam zu beladen. Immerhin: Wenn man nur zu zweit unterwegs ist, läßt sich die Rückbank umklappen - und schafft so einen Kofferraum von 1140 Litern. Ärgerlich dagegen die Wischer: Der vordere Einarmwischer ist oft überfordert - und ein Heckwischer fehlt aus optischen und aerodynamischen Gründen gleich ganz.

Mag sein, der A2 ist in der Anschaffung teuer: In der Summe aber erweist sich der Mini-Audi als durchaus preiswert. Mit der Werkstatt nämlich hat er kaum Kontakt. Im TÜV-Report räumt die Alu-Kiste folglich den ersten Platz ab - die Prüfer bescheinigen ihm bei den Mängeln Traumnoten und in den Pannenstatistiken taucht er so gut wie nicht auf. Allenfalls der Turbo macht ab und an Probleme. "Die Verarbeitung des A2 ist nicht nur vordergründig edel, auch unterm Blech haben die Ingolstädter ihren ehrgeizigen Premium-Anspruch erfüllt," zieht der TÜV-Report 2004 das Fazit.

Modellgeschichte 2000: Modelleinführung 2001: Vorstellung des 1.2 TDI in zwei Versionen für Euro-3 und D4 2002: Neuer Motor mit Benzin-Direkteinspritzung - FSI 2003: 3L TDI mit Euro4-Norm