Kurz & bündig |
[+] Hervorragendes Durchzugsvermögen, sehr gutes Fahrwerk, Erstklassige Fahrleistungen, standhafte Bremsen, akzeptabler Verbrauch |
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[-] Starke Windgeräusche, wenig Ablagen |
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Gut, die Kennzahlen lassen sich nicht leugnen: 3,4 Liter Hubraum, 300 PS, 265 km/h Spitze, 5,3 Sekunden von Null auf 100, zwölf Sekunden bis 160, fast drei Sekunden weniger als der stärkste Serien-Z - auf den ersten Blick ein wildes Tier mit Schaueffekt. Aber wie meistens offenbart der erste Blicke auch hier nicht die ganze Wahrheit: Bei näherem hinsehen erweist sich der Alpina Roadster S als angenehm zivilisierter und dezenter Vertreter seiner Zunft.
Schon optisch macht er alles andere als auf Brutalo. Vom Basismodell BMW Z4 unterscheidet er sich außer durch die 19-Zoll-Räder nur noch durch den Heckspoiler und die vordere Spoilerlippe. Lästerer fügen an dieser Stelle gerne ein, der Alpina-Roadster sei der mit dem besseren Design - eben der mit entschärftem Bangle-Stil. Und im Innenraum herrschen Alpina-Farben und -Signets vor, perfekte Verarbeitung und natürlich wirkendes Leder - alles in allem wertvoll-gediegen und nicht schrill-krawallig.
Easy driving
Die stolzen Motor- und Fahrwerte dienen denn auch eher einem alpina-eigenen Understanding - mehr sein als scheinen. Alltagstaugliche Kraftentfaltung, dezenter Luxus und angenehmer Komfort sind die Ziele der Allgäuer Autobauer. Das zeigt sich zum Beispiel in Sachen Durchzug. Wer will, schafft den Spurt von Null auf 100 noch im Zweiten - der Drehzahlbegrenzer setzt in diesem Gang bewußt erst etwas später ein und hilft so auch noch. Und im sechsten Gang läßt sich der Alpina als Auto für Schaltfaule locker zwischen Innenstadt und Topspeed auf der Autobahn bewegen. Easy drivin'. Der etwas modifizierte und um fünf PS reduzierte langhubige Reihensechszylinder aus dem B3 S mit seinem maximalen Drehmoment von 362 Nm bei 4800 Umdrehungen und eine gegenüber dem 3,0-Liter-Original-Z4 etwas modifizierte Hinterachsübersetzung machen's möglich - und spendiert einen sonoren und kraftvollen Sound dazu.
Auch sonst kommt aus Buchloe der eindeutig angenehmer zu fahrende "Z4". Anders als der wegen seiner Polterigkeit viel gescholtene Original-Z4 kommt der Roadster S mit deutlich besserem Federungskomfort bei mindestens gleichgutem Handling daher. Eine andere Abstimmung mit mehr Federweg an der Hinterachse und die geschmeidiger abrollenden Reifen haben daran großen Anteil. Das Fahrverhalten ist praktisch neutral und sehr gut kontrollierbar.
Aber der Alpina-Roadster hat auch seine ärgerlichen Seiten. Ab Tempo 140 nehmen die Windgeräusche mit Softtop deutlich zu, spätestens bei 180 km/h bereut man die offensichtlich unnütze Investition in ein Autoradio. Allenfalls das Hardtop hilft dem Krach wenigstens ein wenig ab. Wer permanent mit Bleifuß fährt, riskiert einen ernsten Hörschaden.
Modellgeschichte
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2003: Debüt auf der IAA |
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