Kurz & bündig
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[+] Verbrauchsgünstiger Motor, straffes Fahrwerk, gute Serienausstattung, sportliches und sicheres Fahrverhalten, sehr gutes Schaltgetriebe, kräftige Bremsen |
[-] Kein Euro 4, kein Partikelfilter, schwacher Motorsound, Vgel, schlechte Sicht nach hinten, teuere Versicherung |
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Kann man das mit einem Alfa Coupe machen? Man kann - muss aber nicht. Die italienische Coupégemeinde klatschte begeistert, als Alfa Romeo den neuen GT vorstellte. Endlich wieder ein echter Grand Tourismo, der nicht in der Luxusklasse zu Hause ist. Schließlich war die wohl schönste Automobilform in den vergangenen Jahren im mittleren Preissegment fast völlig untergetaucht.
Der 2+2-Sitzer aus Norditalien sieht mit seinem kraftvollen Auftritt denn auch klasse aus. Flache Front, hohe Gürtellinie und ein sehenswertes Hinterteil – das ist der Alfa GT. Neben den bekannten Benzinversionen schreckten die Ingenieure nicht davor zurück, modernste Dieseltechnik in den langen Vorderwagen zu packen.
Unpassender Diesel-Klang
Am besten passen würde fraglos der bulliger Sechszylinder mit V6 und 240 PS. Aber die Zeiten haben sich geändert. So arbeitet auch ein 1,9-Liter großer Vierzylinder Commonrail-Diesel im knapp 4,50 m langen Alfa GT. Dank Multijet-Einspritzung und 16-Ventiltechnik versprechen die Italiener einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern Diesel auf 100 km. Immerhin leistet der GT 110 kW/150 PS und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 210 km/h. Die 100-km/h-Marke passiert er in 9,6 Sekunden.
Abgesehen vom unpassenden Dieselklang kann der JTD-Motor mehr überzeugen, als beispielsweise der GT 2.0 JTS mit 165 PS. Kraftvoll zieht der Fronttriebler bereits aus niedrigen Drehzahlen nach vorn. Was fehlt ist das hochtourige Ausdrehen der Gänge, wie man es sich in einem GT wünscht. Bei 2.000 U/min steht das maximale Drehmoment von 305 Nm zur Verfügung. Gut auf den Motor abgestimmt zeigen sich Lenkung und das leicht zu schaltende Sechsgang-Getriebe, das noch eine Spur kürzer abgestuft sein könnte. Zwar verfügt der 1,9 Liter große Commonrail-Diesel über ein mehrstufiges Einspritzsystem, jedoch schafft er nicht die Euro-3-Schadstoffnorm. Ein Partikelfilter fehlt ebenso im Angebot.
Stram, aber nicht ohne Komfort
Das Fahrwerk des Alfa Romeo ist stramm, aber nicht unkomfortabel. Der niedrige Schwerpunkt hilft bei der Kurvenhatz. Allein der Frontantrieb stößt in engen Kehren an seine Grenzen - schließlich beträgt der Radstand 2,60 m. Das bringt jedoch gerade auf längeren Strecken Ruhe in die Karosserie. Und schließlich will der knapp 1,5 Tonnen schwere GT besonders den lässiger Cruiser mimen. Daran hat auch der chice Innenraum seinen Anteil. Er gibt sich mit vier Einzelsitzen und einem schmucken Cockpit wohnlich und edel zugleich. Für Gepäck stehen immerhin 320 Liter und ein umlegbare Rückbank zur Verfügung. Wer die edle Ausstattungsvariante Distictive wählt, freut sich über Klimaautomatik, beheizte Ledersitze, Tempomat oder CD-Soundsystem.
Um die leider aufpreispflichtigen 17- oder 18-Zoll-Alufelgen kommt man nicht herum. Die Serienräder sehen auf dem GT geradezu beschämend aus. Der Einstiegspreis für die Basisversion Alfa Romeo GT 1.9 JTD M-Jet Progression liegt bei 27.750 Euro. Wer einen GT ordert, sollte wegen der schlechten Sicht nach hinten die Parksensoren (350 Euro) nicht vergessen. Für teure 2.300 Euro kann man Dank Navigationssystem die Straßenkarten entsorgen. Serienmäßig sind unter anderem Stabilitätsprogramm, Front-, Kopf- und Seitenairbags.
Wie entsteht ein Fahrbericht? Das erfahren Sie hier
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