Am auffälligsten zeigen sich die Veränderungen an der Front. Das betont weiblich-runde Gesicht früherer Zeiten ist verschwunden. Mit großen Kühleinlässen und zusammengekniffenen Augen geht der 4,22 m lange Italiener deutlich mutiger zu Werke. Das Kennzeichen blieb jedoch links versetzt montiert. Ansonsten ist der Unterschied zum nicht nur in Deutschland sehr erfolgreichen Vorgänger erst auf den zweiten Blick zu erhaschen. Die neuen Rückleuchten dominieren das nach wie vor sehenswerte Hinterteil. Die Heckklappe mit neuer Chromspange wurde leicht herausgezogen. Rund fünf Zentimeter mehr Länge bringen ein paar Liter mehr Stauraum.
Im Innern gab es ebenfalls nur leichte Retouchen. Die Instrumente freuen sich über dezente Chromringe. Ansonsten blieb fast alles beim Alten - leider auch die schlechte Platzierung von Navigationsbildschirm (zu tief) und der nur schwer zu erreichende Schalter für die Sitzheizung.
Nix gelernt beim Umweltschutz
Eine leichte Frischzellenkur gab es ebenfalls für das Dieseltopmodell. Der 1,9-Liter große Multijet-Diesel leistet wie im 156er nun 110 kW/150 PS und ein maximales Drehmoment von 305 Nm bei 2.000 U/min. Der Durchzug aus dem Drehzahlkeller ist prächtig. Der Höchstgeschwindigkeit liegt bei 208 km/h, der Spurt 0 auf 100 km/h gelingt in rund neun Sekunden. Doch beim kräftigen Antritt zerrt die Leistung spürbar am griffigen Steuerrad. Trotzdem hält sich der Durst im Rahmen: sechs Liter Diesel auf 100 km. Nicht dazu gelernt hat Alfa beim Thema Umweltschutz. Zwar will man auf Augenhöhe gegen die mächtige Premiumkonkurrenz antreten - doch der neue 147er bietet nur Schadstoffklasse Euro 3 und keinen Partikelfilter. Besserung folgt erst zum Herbst.
Das Fahrwerk zeigt sich komfortabel abgestimmt, steht jedoch gegen die mittlerweile bärenstarke Konkurrenz von 1er BMW, Audi A 3, Golf oder Focus zurück. Die Steifigkeit der Karosserie könnte ebenfalls besser sein. Gut abgestuft zeigt sich das serienmäßige Sechsgang-Getriebe, dessen Schaltwege jedoch nicht nur Fahrdynamikern zu lang ein dürften.
Runter mit dem Preis
Auch bei der Ausstattung gibt es Licht und Schatten. ESP ist nur bei den beiden Topmodellen Serie und kostet sonst läppische 300 Euro Aufpreis. Die hochwertige Variante Distinctive sollte man sich jedoch in jedem Fall gönnen. Dann gibt es unter anderem Klimaautomatik, Alufelgen, CD-Soundsystem und Nebelscheinwerfer. Der Innenraum wirkt bei allen Modellen gleichermaßen hochwertig. Das Platzangebot vorn geht in Ordnung, hinten wird es recht eng. Der recht kleine Kofferraum lässt einige Wünsche offen. 292 bis 1.042 Liter sind klassenmäßig an der unteren Grenze.
Der Kampf um Marktanteile in der Kompaktklasse ist hart. Daher hat Alfa die Preise des neuen 147 sogar gesenkt. Das Basismodell 1.6 mit mageren 105 PS und drei Türen kostet faire 15.950 Euro. Die interessanteste Variante bleibt der große Multijet-Diesel mit 150 PS für ebenso faire 21.550 Euro. Der Fünftürer inklusiv der Ausstattungslinie Distinctive kostet 24.700 Euro.
Kaufgrund Nummer eins wird auch beim aufgefrischten Alfa 147 die Optik sein. Das markige Styling hebt den Alfa-Einsteiger deutlich von den Wettbewerbern aus dem In- und Ausland ab. Später im Jahr folgen noch eine Allradversion und die überfällige Schadstoffklasse Euro 4.
Technische Daten | ||
Alfa Romeo 147 1.9 JTD 16V Distinctive | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 1910 | |
Leistung (kW/PS) | 103/140 | |
Zuladung(kg) | 445 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1810 | |
0-100 km/h (s) | 9,1 | |
Vmax (km/h) | 206 | |
Verbrauch (L/100 km) | 5,9 | |
Kraftstoff | Diesel | |
Grundpreis (€) | 23.850 | |
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